![Heike Dander Portrait](/sites/default/files/styles/1_1/public/2023-04/Heike-Dander_Executive-Curator_LUMAS.jpeg?itok=8XS3tRxv)
Heike Dander ist Executive Curator bei der Galerie Lumas. Ihr Anspruch ist es, spannende Künstlerinnen und Künstler zu finden, deshalb ist sie viel auf den Kunstmessen dieser Welt unterwegs. Ihre Homebase: Berlin.
Heike Dander ist Executive Curator bei der Galerie Lumas. Ihr Anspruch ist es, spannende Künstlerinnen und Künstler zu finden, deshalb ist sie viel auf den Kunstmessen dieser Welt unterwegs. Ihre Homebase: Berlin.
Sie sind seit nunmehr 10 Jahren Executive Curator der Galerie Lumas, was hat sich in diesen Jahren in der Kunstszene Berlins getan?
In Berlin erfindet sich die Kunstszene alle paar Wochen neu. Daher sind die Entwicklungen der letzten zehn Jahre nur schwer in wenige Sätze zu fassen. Von vielen Kunstkollektiven hin zum Zuzug von internationalen Galerien. Von jenen Galerien, die wieder weggezogen sind, hin zu vermehrten Produzentengalerien und natürlich immer der subversive Kunstraum irgendwo im Hinterhof.
Wo zeigen Sie Gästen, wie das coole Berlin aussieht, wo findet man die spannendsten Ausstellungen?
Weiß ich frühzeitig Bescheid, wird sofort ein Besuch in der Sammlung Boros arrangiert. Hier kann man in einem ehemaligen Bunker eine der beeindruckendsten privaten Kunstsammlungen Berlins besichtigen. Für Fotografie ist natürlich das C/O ein Muss! Seit der Neueröffnung im Amerika Haus am Bahnhof Zoo reißt der Strom an spannenden Ausstellungen nicht ab (Hardenbergstraße 22).
Der Westen der Stadt erlebt eine Renaissance – wo zieht es Sie dort hin?
Im Bikinihaus bleibt es immer spannend: Die Holzboxen im Erdgeschoß sind Teil der Concept Mall: Mit immer neuen Händlern und Designern kommt in dem Traditionsbau ein klein wenig Marktgefühl auf (Budapester Str. 38-50). Und auch kulinarisch gibt es viel zu entdecken: Das hippe Dudu hat mit dem Dudu31 den Sprung nach Charlottenburg gewagt. Man findet mich auch im Stammhaus des Café Einstein in der Kurfürstenstraße 58, das alle Auf und Abs überlebt hat.
Eine junge Künstlerin und einen jungen Künstler, den wir uns merken sollten?
Gerade in Arles gesehen: Eamonn Doyle & seine neue Art von Street Photography in einer atemberaubenden Installation mit Zeichnungen von Niall Sweeney und David Donohoe Sound. Das Künstlerpaar Lea Lund und Erik K lebt in Lausanne und Paris. Die beiden sind für mich eine Neuentdeckung der Schwarz/Weißfotografie. Ihre Mischung aus Avantgarde, Portrait und Architektur ist einmalig. Und mit Erik K ist der Dandy in der Kunst zurückgekehrt.
Kürzlich haben Sie das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 5“ von Tui Cruises mit über 6.000 Werken ausgestattet und noch dazu eine schwimmende Galerie dort etabliert. Wenn wir in Berlin ans Wasser möchten, wo sollten wir hin?
Ganz klassisch: In die Strandbar Mitte. Sicher kein Geheimtipp mehr, aber die Stimmung ist einfach einzigartig. Nirgendwo sonst sieht man Salsa, Swing, Tango vor so schöner Kulisse – am Ufer der Spree und mit Blick auf das Bode-Museum.
Wie erholen Sie sich nach so einem Riesenprojekt?
Zugegeben entspanne ich mich gerne im Seriengetümmel zwischen House of Cards und Outcast, aber bei schönem Wetter gehe ich gerne mit meinem Sohn zum Thai-Park direkt bei mir um die Ecke. Sonne, faulenzen und viele Leckereien – was braucht man mehr.
Das schönste Fotomotiv Berlins?
Das Berliner Lebensgefühl in nur einer Fotografie einzufangen, ist denkbar schwer. Die Künstlerin Sandra Rauch hat sich dieser Thematik verschrieben. Ihre spannenden Collagen haben wir gerade erst als Acrylglasblock in die Lumas-Galerien gebracht: Beim Betrachten eröffnet sich für mich ein ganz neuer Blick auf Berlin. Als Fotospot für die eigene Berlin-Erinnerung empfehle ich die Elsenbrücke in Treptow.
Neben schönen Bildern braucht man für seine Wohnung auch tolle Möbel, wo findet man die aufregendsten Vintagestücke?
In Berlin-Neukölln restauriert Politura Mid-Century-Möbel aus Polen (Schillerpromenade 14), ganz klassisch skandinavisch geht es dagegen im Original in Berlin zu (Karl-Marx-Allee 83). Immer einen Blick wert ist das Treibgut. In dem Laden am Moritzplatz verstecken sich so viele kleine und große Schätze, dass ich mich jedes Mal in ein neues Stück vergucke.
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