Insider Rijeka Valentin Egel
© Dražen Sokčević

Insidertipps Rijeka: Chefdirigent Valentin Egel

Als Generalmusikdirektor am Kroatischen Nationaltheater „Ivan Zajc“ in Rijeka und Chefdirigent des Rijeka Symphony Orchestra hinterlässt Valentin Egel mit gerade einmal 30 Jahren musikalisch große Spuren in der europäischen Kulturhauptstadt. Im Interview spricht der junge Deutsche über sein ganz persönliches Rijeka. Über inspirierende Plätze, coole Bars und lässige Restaurants.

Elisabeth Kranabetter
11. März, 2024

Musik wurde Valentin Egel schon in die Wiege gelegt. 1994 in eine Musikerfamilie hineingeboren, erlernte er bereits im frühen Kindesalter das Klavierspielen von seinem Vater. Er studierte Orchesterdirigieren und gewann viele Musikpreise. Nach Rijeka und ans kroatische Nationaltheater hat es Valentin Egel durch seinen ersten Platz im Dirigierwettbewerb Lovro von Matacic verschlagen. Seit 2019 lebt und arbeitet der Musiker an der Kvarner-Bucht – mittlerweile als Generalmusikdirektor des Kroatischen Nationaltheater Rijeka und des Rijeka Symphony Orchestra. Uns nimmt er zu seinen Lieblingsorten in Rijeka mit, verrät uns, wo die Kreativen zuhause sind, welche Festivals wir nicht versäumen sollten und wo wir richtig gut essen und schlafen.

Hol dir mehr Tipps aus der Kvarner Bucht!

Rijeka-Tour mit dem Dirigenten

Was findest du gerade besonders neu und aufregend in Rijeka?

Wir hatten gerade eine ziemlich spannende neue Produktion von Puccinis „La Fanciulla del West“ am Theater und Anfang Juni steht zum ersten Mal in der langen Geschichte des Opernhauses eine Premiere von Wagners „Das Rheingold“ an. Dazu kommt im April der weltberühmte Pianist Ivo Pogorelić zu uns, um mit uns ein tolles Klavierkonzert zu spielen und wir beenden unsere Konzertsaison mit Beethovens Neunter Sinfonie. Also erwartet uns noch ein prall gefülltes aber extrem spannendes Programm bis Juli.

In der Stadt selbst kann man eigentlich immer wieder Neues und Spannendes entdecken, hier verändert sich ständig etwas. Rijeka nennt sich ja selbst auch die „Stadt, die fließt“ (Rijeka bedeutet Fluss auf Kroatisch, Anm. d. Red.). Kürzlich wurde zum Beispiel mit der Rijeka City Library eine super neue Bibliothek eröffnet und der Bahnhof wurde saniert. Spannend finde ich auch, wie für alte Gebäude immer wieder neue Ideen umgesetzt werden. Gegenüber von unserem Theater steht zum Beispiel eine riesige alte Halle „export drvo“, die Ursprünglich für den Holzexport genutzt wurde. Seit ich hier bin, war diese Halle bereits für begrenzte Zeiträume Museum, Club, Weinfest-Location, Theater und sogar Opernbühne.

Auf der Suche nach Inspiration: Wo trifft sich die Kreativszene Rijekas?

Im Sommer abends in einer Strandbar wie Pajol bar Pecine oder im Restaurant am Wasser zum Beispiel in Kostrena oder Pečine. Mein Tipp: das Anić Kostrena. Sonst in einem der Kaffees rund ums Theater wie der Teatro Lounge Bar oder natürlich bei den Vorstellungen im Theater.

Welche Musik hörst du gerne privat? Und auf welchen Festivals können wir mit dir rechnen?

Ich bin auch privat eher ein Klassiker. Ich höre zu Hause am liebsten klassische Musik, auf die ich mich zu der Zeit gerade nicht vorbereite oder aufführe. Zurzeit ist das vor allem Bach. Demnach bin ich auch eher auf Klassik-Festivals zu finden. In Kroatien zum Beispiel bei den Summer Classics in Pula oder beim großen Sommerfestival in Dubrovnik

Du bist seit 2020 in Rijeka. Welcher Platz hat eine besondere Bedeutung für dich und warum?

Ein wichtiger Platz ist in jedem Fall Trsat, von dort hat man einen unglaublichen Blick über die Stadt auf das Theater, auf die Inseln Krk und Cres, und auf das beginnende Istrien und den Berg Učka. Dort habe ich entschieden, dass Rijeka ein Platz ist, an dem es sich wirklich leben lässt und an den ich auch gerne gezogen bin.

Du gehst mit Freunden essen: Welches ist euer Lieblingslokal?

In der Stadt für Fisch ins Bistro Mornar oder in die Konoba na Kantunu, für ein günstiges Mittagessen in die Konoba Feral oder die Primorska Konoba. Für einen späten Snack abends nach der Vorstellung entweder ins King's Pub gleich beim Theater oder auch ins Submarine auf dem Heimweg.

In welcher Bar macht ihr danach gerne die Nacht zum Tag?

Das ist vor allem Club Mladih oder Dnevni Boravak. Hin und wieder auch Nemo oder Manual. Das sind alles Locations mit jungem, interessantem und vor allem offenem und nettem Publikum.

Du bist beruflich ziemlich gefordert. Wo kannst du dich in deiner Freizeit am allerbesten entspannen?

Am Meer. Wenig ist so erfrischend und verjüngend wie ein Sprung ins klare Wasser. Am liebsten an einem der Strände in Kostrena, wenn mehr Zeit ist, auch auf der Insel Krk. Wenn nur wenig Zeit ist, oder wenn es abends noch richtig warm ist, auch in Pečine oder Glavanovo. Aber auch wandern kann man unglaublich schön, überall rund um Rijeka. Ein Geheimtipp ist, etwas oberhalb der Stadt anzufangen und Rijekas Fluss Riječina heraufzulaufen. Da ist man nur zehn Minuten unterwegs und schon in einer ganz anderen Welt.

Welches Hotel in Rijeka findest du absolut außergewöhnlich?

Außergewöhnlich ist sicher das Botel, ein großes Schiff im Hafen, das zur Herberge umgebaut wurde. Man kann auch sehr gut im Hotel Bonavia übernachten, das ist so etwas wie die erste Adresse in der Innenstadt.

Deine Familie kommt dich besuchen: In welchem Haus reservierst du für sie ein Zimmer?

Entweder im Bonavia oder in den Teatro-Apartments gleich neben dem Theater, die sind auch sehrt schön und liegen super zentral.

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