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© David Nuglisch

Insidertipps Dresden: Ostrale-Direktorin Andrea Hilger

Andrea Hilger ist Gründerin und Direktorin der Ostrale Dresden, der drittgrößten zeitgenössischen Kunstausstellung in Deutschland. Im Interview tauchen wir mit der Künstlerin in die Kulturwelt Dresdens ab, sie nimmt dich mit zu ihren liebsten Bars und Restaurants. Und zu kleinen, unbekannteren Off-Spaces, die sie in der Stadt so schätzt.

Franziska Riedl
19. Juni, 2024

Andrea Hilger ist in der Kulturszene Deutschlands verankert: Sie war und ist Tänzerin an den größten Opernhäusern im Land, unter anderem an der Semper Oper in Dresden. Andrea arbeitete jahrelang als Bühnen- und Kostümbildnerin an unterschiedlichen Theatern in ganz Deutschland. 2007 gründete sie die internationale Kunst-Biennale Ostrale, die zweijährlich im Zentrum Dresdens stattfindet.

Wenn du Kunst- und Kultur-Tipps in Dresden benötigst, bist du bei Andrea also genau richtig. Sie kennt die großen Häuser wie die kleinen Galerien und Off-Spaces, die nicht jeder Dresden-Guide direkt auflistet. Außerdem ist sie großer Fan von kreativer, vegetarischer und möglichst biologischer Küche und liebt die Natur rund um die Stadt.

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Dresden-Tipps von der Ostrale-Direktorin

2025 wird die Ostrale wieder in der einstigen robotron-Kantine stattfinden. Kannst du schon ein bisschen was über die Ausstellung verraten? Auf welche Positionen freust du dich besonders?

Wir werden mit einem spannenden internationalen Kurator*innenteam zusammenarbeiten. Aufgrund der aktuellen politischen Lage haben wir unsere Partnerin aus Israel mit einer palästinensischen Kuratorin sowie unserer Kunstwissenschaftlerin Dr. Veronika Krülle Kotoucova zusammengeführt und können auf eine spannende Auswahl hoffen. Das Publikum soll aktiv werden. Der Raumansatz schafft neue Blickachsen um aus dem normal üblichen Hängemuster auszubrechen. Das heißt konkret, dass wir zum Beispiel in farbige Räume eintauchen oder Dinge von oben oder unten betrachten.

Dresden, die Stadt der großen Kunst und der großen Museen. Welche Kultureinrichtungen schätzt du besonders?

Neben den Staatlichen Kunstsammlungen erlaubt das Hygienemuseum genauso spannende Rück- und Zukunftsblicke wie die vielen städtischen Häuser. Das Kunsthaus, das Stadtmuseum, die Off-Spaces wie die GEH8 – ein Pieschener Stadtteil-Geheimtipp –, und die vielen Galerien am Anfang der Hauptstraße rund um den goldenen Reiter schätze ich sehr. Das Leonhardi Museum an den Elbhängen ist ein Muss für Kunst- und Architekturfans. Es wirkt aus der Zeit gefallen und ist ein pittoreskes Bauwerk mit Erkern und Türmchen. Zudem sollen das Festspielhaus Hellerau am Rand von Dresden und das Societaetstheater mitten in der Stadt nicht unerwähnt bleiben.

Du hast gerade schon einige genannt: Welche kleineren Bühnen/Galerien/Off-Spaces sind außerdem spannend?

Zum Beispiel die Villa Wigman, gegründet von Mary Wigman, die sich vor allem dem zeitgenössischen Tanz widmet. Außerdem die Kelly Galerie, die Galerie Ursula Walther, die Lehmann Galerie auf der Hauptstraße, aber auch das Kunsthaus. Und nicht zuletzt die neu entstehende robotron-Kantine.

Wo ist Dresden gerade für junge Kreative und Kunstschaffende interessant?

An all den vorhin genannten Orten spinnen sich Diskurse in jedweder Form um Kunst und Aktivität im gesellschaftlichen Kontext, meist publikumsoffen und spartenüberschreitend. Die junge Kreativszene erlebt man auch bei Galerierundgängen, im Kulturkraftwerk Mitte mit dem Theater Junge Generation sowie auf den vielen Tanz- und Musikfestival.

Von der Kunst zur Kulinarik: Welches besondere Restaurant ist genau das richtige für einen besonderen Abend?

Die Brennnessel auf der Schützengasse. Es ist eines der ersten alternativen bio-fair und ökologisch vegetarischen Restaurants in Dresden und leistet auch nach all den Jahren kulinarische Wunder. In dieser Ecke sind einige vegane Cafés entstanden, die unglaublich lecker sind und verzaubern. Zum Beispiel das kleine Alua Vegan Catering & Café am Schützenplatz. Die Restaurants im Festspielhaus Hellerau und im kleinen Haus in der Glacisstraße sowie die Museumsküche des Hygienemuseums sind Partner der OSTRALE und punkten auch mit guter, kreativer Küche.

Welche Bar eignet sich für den Absacker nach einem Ostrale-Besuch?

Das Café Oswaldz mit Kaffee, Tee, Kunst, Kuchen… das Team betreibt Cafés auf dem Körnerweg mit Blick auf die Elbe und auf das Blaue Wunder, als auch in der Neustadt auf der Bautznerstraße, mitten im Kneipenviertel. Hier zeigen sie auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Bei den Bars gibt es in der Neustadt wirklich eine Menge guter Lokale verbunden mit viel Kreativität. Da ist besonders das Raskolnikoff hervorzuheben, das auch als Kunstinstitution gleich nach der Wende gegründet wurde und im oberen Stock immer noch die gleichnamige Galerie beherbergt, die wirklich sehenswert ist. Das Restaurant bietet internationale Küche an und hat einen sehr schönen kreativen Garten.

Dresden ist umgeben von wunderschöner Natur. Wohin zieht es dich, wenn du Sehnsucht nach Frischluft hast?

Durch die an die Stadt angrenzende Heide und den Tharandter Wald, die Elbhänge, den Moritzburger Seen und die Wälder ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob große oder kleine Wanderung, Erlebnisausflug oder Ruhe. Überall ist auch die Kunst zu Hause, zum Beispiel im Käthe-Kollwitz Haus in Moritzburg oder in Tharandt, dort gibt es das versteckte Eldorado in Dorfhain, das Georado, eine Kunstinitiative mit vielen sehr großartigen Ateliers, bei denen man den Künstler*innen über die Schultern schauen kann.

Ein Hotel, das du Kunst-Interessierten empfiehlst, die für die Ostrale anreisen?

Ich persönlich mag das Maritim Hotel, es liegt direkt an der Elbe und man hat beim Blick aus dem Fenster das ganze Elbflorenz vor Augen. Auch in der Neustadt gibt es sehr schöne kleine Hotels, das schlichte Gästehaus Mezcalero Hostel etwa mit wunderschön kreativ gestalteten Zimmern. Und wenn man es mal ganz besonders will: das Schloss Eckbert an den Elbhängen, mit Blick auf die Silhouette von Dresden in der Ferne.

Wir von der Insiderei lieben Transparenz. Deswegen möchten wir dir sagen, dass dieser Beitrag im Auftrag von Reiseland Deutschland und Sachsen Tourismus (TMGS) erstellt wurde. 

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