Designer Michael Michalsky baut seinen Living- und Interiorbereich aus. Wenn er von allem genug hat, flüchtet er von Berlin nach Ibiza.
Welche Trends nehmen Sie aktuell in der Mode wahr?
Ein Mega-Trend sind Sneakers. Sie symbolisieren eine Offenheit und Gelassenheit, die ich noch vor wenigen Jahren vermisst habe. Cocooning ist vorbei. Wir haben wieder Lust am Leben.
Sie haben mit großen Namen wie Adidas oder Stella McCartney gearbeitet, setzen sich aber auch für bedrohte Völker und Tierarten ein. Was steht noch auf Ihrer 5-Jahres-Agenda?
Neben der Mode realisiere ich in der Agentur Designprojekte aus allen möglichen Bereichen. Wir haben dieses Jahr die Michalsky Tableware gestartet. Besteck, Geschirr, Gläser, Kerzenhalter. Eine schöne Kollektion, die gemeinsam mit WMF entwickelt wurde. Die Tableware gehört zum Bereich „Michalsky Living“, der auch Sofas, Teppiche und Tapeten beinhaltet. Es gibt einige Anfragen zur Gestaltung von Gebäuden und Räumen. Eventuell Hotels. Das alles ist gerade sehr spannend und inspirierend für meine Mode.
Berlin ist ein fruchtbarer Boden, etwa in Bezug auf die kulinarische Vielfalt. Wie schaut es da im Modesektor aus?
Die Modeszene in Berlin hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Es gibt inzwischen in
der Stadt um die 60 Modelabels, die eine enorme Vielfalt an Stilen und Produkten anbieten. Sehr
spannend. Ich finde Berlin unheimlich aktiv und vibrierend.
Was tut sich sonst noch in der Hauptstadt? Irgendwelche kultigen Eröffnungen?
Es gibt ständig neue Locations. Man kann überhaupt nicht alles wahrnehmen. Jeder findet
etwas für seinen Geschmack. Berlin ist heute sehr ähnlich wie es New York in den 80er-Jahren
war. Als interessante Eröffnung sehe ich das Projekt der Betreiber vom Kater Holzig.
Das hat ja im Frühsommer 2014 geschlossen (Anm.: ist seit ein paar Monaten wieder offen).
Die jungen Kreativen treffen sich in Neukölln: Ist das die upcoming Neighbourhood?
Oh ja, Kreuzkölln, wie wir die Gegend nennen, ist aktuell sehr angesagt.
Wo trifft sich die Berliner Modeszene?
Es gibt keine festen Orte oder Termine. Außer natürlich die Fashion Week. Man sieht sich in der
Stadt in Bars, Clubs und bei Konzerten, etwa in der Catwalkbar (Inge-Beisheim-Platz 1), im Weekend oder in der Long March Canteen (Wrangelstraße 20).
Welche Kollegen aus der Branche sollten wir unbedingt kennen?
Definitiv Kaviar Gauche, Esther Perbandt und C‘est Tout, die mit Eva Padberg eine interessante Lounge-Collection gestartet haben.
In welchen Berliner Fashion-Läden finden Sie immer etwas Besonderes?
Bei 14oz. Dort gehe ich regelmäßig vorbei.
Reden wir von den Menschen rund um das „Unternehmen Michalsky“: In welches Lokal geht es abends zum Teambuilding?
Haha … wenn wir Zeit haben, gehen wir gern ins Mutzenbacher, ein toller Österreicher in
Friedrichshain. Lecker!
Erzählen Sie uns abschließend von einem Hotel in Berlin, das so besonders ist, dass Sie am liebsten gleich einziehen möchten!
Oh, das ist schwierig, denn ich habe ja eine schöne Wohnung in der Stadt. Es gibt schöne
Boutiquehotels, zum Beispiel das Mani in der Torstraße (Nr. 136). Auch das Wyndham gefällt mir.
Reduziert und ruhig, trotzdem zentral gelegen. Die Apartments im Soho-House sind sensationell.
Das ist ein Ort zum Wohlfühlen und trotzdem ein kleiner Melting Pot (Torstraße 1).
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