Insidertipps Barcelona: Marti Guixé

Barcelona ist eine angenehme Stadt, komfortabel, nicht zu groß, man kommt überall zu Fuß hin, die Katalanen sind gastfreundlich. Das Wetter ist meist gut, der Strand öffnet die Stadt zum Meer hin. Barcelona ist immer gut besucht und multikulturell.

Ich finde es inspirierend, in der Altstadt spazieren zu gehen, in den Vierteln Barri Gòtic und El Raval. Wichtig ist es, die Hauptachse Las Ramblas zu meiden. Schön ist auch der Kaktusgarten am Fuße des Hausbergs Montjuic.

Essen ist tief in sozialen und kulturellen Kontexten verwurzelt. Es geht nicht um Ernährung, sondern um Geselligkeit und darum, kulturelle Parameter im alltäglichen Leben zu erzeugen. Seit einigen Jahren gibt es in Barcelona auch ein wachsendes Spektrum an Lebensmitteln aus Kulturen wie Chile, Peru, Puerto Rico und Mexiko. Außerdem viele weltberühmte kreative Gastronomierestaurants. Und schließlich die vielen traditionellen zwanglosen Tapasbars. Als Feinschmecker ist man in Barcelona im Paradies!

"Pa amb tomàquet", was nicht wirklich ein Gericht ist, sondern die Art, ein Stück Tomatenweißbrot mit Olivenöl und Salz zu beträufeln. Außerdem "Bacallà a la Llauna" –das ist Kabeljau, traditionell zubereitet, meistens mit Bohnen als Beilage serviert.

Hetta Cuisine ist wunderschön gestaltet und überzeugt mit einem Menü, das auf der Kombination von Zutaten und Temperatur basiert. Durch die offene Küche, die nur durch eine Glaswand vom Lokal getrennt ist, beobachtet man die Choreografie des Kochprozesses. Die Gerichte sind wahnsinnig gut – und wahnsinnig gut präsentiert.

Morro Fi ist eine kleine Wermut-Bar, die zum Aperitivo kalte Snacks (z.B. köstliche Sardellen) serviert. Die Atmosphäre ist informell, das Lokal hauptsächlich von Einheimischen besucht – man kennt immer jemanden. La Sinia (Carrer de Banyoles 11) liegt im Gràcia-Viertel und wird gerne von der avantgardistischen Musikszene frequentiert. Lucas, der Besitzer, kredenzt Cocktails und Tapas und legt Jazzmusik auf. Die L'Ex-Designer Project Bar (Entença 3) ist ein Projekt meines Büro – eine Bar, die seit 2015 mit dem 3D-Drucker gedruckt wird. Etwa 45 Prozent der Fläche sind fertig. Wir haben von Mittwoch bis Freitag von 18 bis 23 Uhr geöffnet.

Da ich in Barcelona lebe, war ich erst einmal in einem Hotel. Im Casa Camper verbrachte ich vor zehn Jahren eine Testnacht, als es eröffnete.

In 2017 veröffentlichte ich mein "Social Movement Design Book", in dem Kinder lernen, Ziele zu setzen, Slogans zu formulieren und eine Masse oder zumindest eine Gruppe von Menschen für etwas zu mobilisieren. Ich erkannte, dass es auch für Erwachsene funktionieren könnte, ein Designprojekt als Werkzeug zur Gestaltung nichtphysischer Dinge zu verstehen und anzuwenden. Dieser Workshop wird ein Test für das Tool zur Gestaltung einer sozialen oder politischen Bewegung sein.