Insidertipps Ostsee: Martin Harms

Das Restaurant Sorgenfrei in Zingst: moderne Küche, keine Massenabfertigung und sehr gut geeignet, in Ruhe ein Glas Wein zu trinken: Probieren Sie den Hauswein!

Jetzt im Herbst die Hirschbrunft im Darßwald bzw. am Darßer Ort, die tausenden Kraniche, die am Pramort oder auf der Insel Kirr Rast machen, und die langsam einsetzende Färbung der Wälder. Nach den langen Winter-Spaziergängen am Strand gehe ich im Frühling in die Wälder des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und zum Fotofestival Horizonte (Schulstraße 3, Zingst).

Tagsüber auf den abgeernteten Feldern zwischen Ribnitz-Damgarten und Stralsund, am Günzer See gibt es ein Kranorama. Abends kann man den Einflug zu den Schlafplätzen am Pramort am besten sehen, hier ist aber die Besucheranzahl begrenzt.

Ich liebe es, am Strand zu stehen und aufs Wasser zu schauen, egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter – immer wieder ein anderes Bild. Jeder Strand auf unserer Halbinsel hat etwas: der Weststrand zwischen Ahrenshoop oder Darßer Ort, die Steilküste bei Ahrenshoop oder die kilometerweiten weißen Sandstrände von Prerow und Zingst.

Der Weststrand, weil jeder Sturm den Strand komplett neu gestaltet: Der Strand grenzt direkt an den Wald, die Bäume fallen direkt ins Wasser.

Irgendwann sind Flachwasserbereiche durch Sandablagerungen – die Küste ist hier ständig in Bewegung – von der Ostsee abgetrennt worden. Durch Süßwasserzuläufe sank der Salzgehalt und es konnte sich die typische Flora und Fauna entwickeln, wie die Schilfgürtel an den Ufern. Die südliche Boddenküste hat schöne Orte, die man sehr gut per Boot entdecken kann, zum Beispiel Barth, Ribnitz-Damgarten oder Bodstedt.

Ich mag es besonders, durch den Darßwald zu fahren. Hier kann man einen Abstecher zum Leuchtturm Darßer Ort oder zum Weststrand machen, aber auch zu den anliegenden Orten Prerow, Born oder Wieck.

Direkt im Darßwald gibt es nur die Möglichkeit, am Leuchtturm etwas zu essen. Das Restaurant befindet sich auf dem Gelände des Natureum Darßer Ort, hat kleine Gerichte und regionale Küche. Ansonsten ist Selbstversorgung angesagt: Vorräte für das Picknick kann man zum Beispiel jeden Donnerstag von April bis Oktober von zehn bis 14 Uhr auf dem Biomarkt auf dem Museumshof kaufen (Strandstraße 1, Zingst).

In Zingst kann ich den Zingster Kaffeepott empfehlen: familiengeführt, mit frischer regionaler Küche, selbstgemachtem Eis und Kuchen und einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
In der Fischerklause gibt es den leckeren Boddenzander (Strandstraße 35), in der Düne 6 die besten Steaks in der Gegend und amerikanische Küche: Ist auch für größere Gruppen geeignet (Inselweg 9).

In Bodstedt in der Gaststätte am alten Hafen (Am Hafen 3), in Zingst im Bistro Zentral direkt an der Seebrücke.

Ein Besuch der Hansestadt Stralsund lohnt sich wirklich. Die Altstadt gehört zum Unesco-Weltkulturerbe, es gibt viele Museen, ein wunderschönes Theater und urige Kneipen wie Zur Fähre, die älteste Hafenkneipe Europas, oder Zum Goldenen Anker.

Ich mag kleine Hotels und Pensionen, zum Beispiel das Hotel Am Strand in Zingst, da arbeiten drei Generationen in Hotel und Restaurant (Birkenstraße 21). Oder die Pension Sünnenkringel, die liebevoll und seit vielen Jahren von einheimischen Familien geführt wird: Die Gäste erfahren etwas über die Region, es gibt regionale Hausmannskost und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.