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Stralsund: Entdecke die Ostsee im Museum

Die Unterwasserwelt Ozeaneum in Stralsund kennt fast jeder. Hast du aber auch die Wikingerschätze auf dem Radar, die du dort entdecken kannst? Das alte Marineschulschiff Gorch Fock I, in das du hinein schauen kannst? Zeit für einen Blick in die spannendsten Museen der Stadt!

Franziska Riedl
18. September, 2020

Stralsund: Die Hansestadt am nördlichsten Zipfel deutschen Festlands catcht dich mit Sakralbau- und Backsteinprunk. Zeitreisen geht hier easy – dabei ist die Stadt per Auto nicht mal drei Stunden vom quicklebendigen Berlin entfernt. Und dennoch: Wenn du die Stadt verstehen willst, reicht es nicht einfach, durch die Altstadt zu spazieren und dich in der Geschichte zu verlieren. Stralsund ist an vielen Ecken extrem jung und vielseitig. Das zeigt sich zum Beispiel auch in seiner bunten Museumslandschaft, die vom Unterwasseruniversum Ozeaneum bis zum Spielkartenmusum ganz schön viel bereit hält.

Auf Tauchgang ins Ozeaneum

Die riesige Unterwasserwelt Ozeaneum liegt auf der Hafeninsel, einem kantigen, maritimen Teil der Stadt, der im Sommer den In-Spot der Jungen markiert. Die weiße Stahlblechfassade des Museums wirkt wie ein überdimensioniert aufgeblähtes Segel. Darin: eine Schar an Fischlein, Krebsen und Korallen. Ein Mix aus Ausstellungen und gigantische Becken, darunter das Atlantik Aquarium, das alleine schon 2,6 Millionen Liter Wasser fasst. Ein Ozeaneum-Highlight ist der blaue Helgolandtunnel, wo Heringsschwärme und Riesenschildkröten über deinem Kopf vorbei schweben. Und natürlich die 14 Humboldtpinguine, die seit auf dem Dach des Museums baden und sich hier sehr wohl fühlen. Gut zu wissen vorab: das Ozeaneum ist nichts für einen kurzen Zwischenstopp. Nimm dir also genügend Zeit, um dich im Wasserlabyrinth ordentlich zu verirren. Kamera nicht vergessen!

Hafenstraße 11, 18439 Stralsund – www.ozeaneum.de

Deutsches Meeresmuseum: Haie und Schildkröten schwimmen im Kloster

Auch die Kirchenhalle des ehemaligen Katharinenklosters ist heute Lebensraum von über 600 MeerbewohnernHaie, Rochen, neonrot-leuchtende Flammenfahnenbarsche – alle Tiere, die hier wohnen, sind normalerweise in den Gewässern der Tropen zuhause. Beeindruckend sind die Schildkröten: Sie schwimmen und schwimmen und schwimmen im größten Becken des Deutschen Meeresmuseums. Außerdem ist die Mischung aus meereskundlicher Ausstellungsfläche und frühgotischem Bauwerk witzig. Die Schauen werden von den alten Hallen effektvoll in Szene gesetzt und kreisen um Themen wie Fischerei, Meeres- und Ozeanforschung. Immer wichtiger wird auch Umwelt- und Meeresschutz – super! Das Museum gehört, wie auch das Ozeaneum, zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Unser Tipp: Besorg dir das Kombiticket, damit kommst du um einiges günstiger in beide Museen.

Katharinenberg 14-20, 18439 Stralsund – www.meeresmuseum.de

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Tipps zu Museen in Stralsund: Meeresmuseum
Meeresmuseum Stralsund Mecklenburg-Vorpommern
c hartdirection.de

Schau dir ein altes Marineschulschiff von innen an

Gorch Fock I ist kein Zungenbrecher, sondern ein als Bark getakeltes Segelschiff. Was das jetzt schon wieder ist? Ein weißes Segelschiff, das früher als Schulschiff der Reichsmarine auf den Weltmeeren unterwegs war, schon mal versunken ist und heute als Museum im Hafen von Stralsund ankert. Fast alle Innenräume des fast hundert Jahre alten Dreimasters kannst du begehen: vom Kartenhaus über den Kapitänssalon, Divisionsräume und Segellast im Zwischendeck. Auch das Deck draußen beeindruckt. Die Masten wirken von unten nochmal um einiges größer als vom Hafen. Irre ist dort auch das gigantische Wirrwarr an Tauen, die nötig sind, um so einen Kahn zu manövrieren. Das Museum ist täglich geöffnet. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kids nur 2,5 Euro!

An der Fährbrücke, 18439 Stralsund – gorchfock1.de

 
 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Karoline | Stralsund ⚓️ (@ostseekind29) am

Staune über Wikingerschätze im Stralsund Museum

Das Stralsund Museum, formerly known as Kulturhistorisches Museum, ist das älteste Museum in Mecklenburg-Vorpommern und drei Standorte groß. Der Hauptsitz, das Katharinenkloster* (5-28, Mönchstr.), gehört zu den wertvollsten Gebäuden mittelalterlicher Backsteinarchitektur überhaupt und lässt dich in die Stadtgeschichte schauen. Highlight: der Hiddenseer Goldschmuck – ein Wikingerschatz aus dem 10. Jahrhundert! Neben dem Katharinenkloster ist auch das 600 Jahre alte Museumshaus Mönchstraße 38 einen Abstecher wert – es funktioniert als Einzelexponat. Und das Marinemuseum, die Außenstelle des Stralsund Museums auf der Insel Dänholm

 
 
 
 
 
 
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  Ein Beitrag geteilt von galeriaredelius (@galeriaredelius) am

Pik, Herz, Karo, Kreuz – ein Museum den Spielkarten

König sticht Bub. Ass meist die Dame. Aber wo entsteht das Blatt eigentlich, das wir beim Spieleabend mit Freunden in der Hand verstecken? Eventuell in der Spielkartenfabrik in Stralsund, der Wiege der Spielkartenproduktion. Bis 1931 produzierte hier die größte und wichtigste Kartenfabrik in Deutschland die Decks so mancher Gambling-Runde. Und auch heute noch verlässt Stapel um Stapel das Gebäude Richtung Wohnzimmer weltweit. Auf BesucherInnen warten keine angestaubten Vitrinen, sondern Live-Produktion. Du schaust den MitarbeiterInnen zu, wie sie an historischen Maschinen frische Karten produzieren. Guides tauchen mit dir bei Führungen in die Druck- und Herstellungsgeschichte ein. Viele alte, zum Teil wertvolle Kartenblätter siehst du dabei auch.

Katharinenberg 35, 18439 Stralsund – www.spiefa.de

 
 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Jana Madle-Elmerhaus (@elmer.haus) am

Rauf auf die Marienkirche!

Drei Kirchen musst du in Stralsund unbedingt gesehen haben! Wobei du eine davon eh nicht übersehen kannst: die Marienkirche. Im Vergleich zu ihren Brüdern St. Nikolai und St. Jakobi (dazu weiter unten mehr), ragt die dreischiffige Backstein-Basilika nochmal imposanter in den Himmel. 104 Meter hoch ist das 1298 erstmals erwähnte Gotteshaus. 90 Meter davon kannst du per pedes (360 Stufen!) ersteigen. Oben: eine Aussichtsplattform mit einem Wahnsinnsblick bis nach Rügen!

Marienstraße 16, 18439 Stralsund – www.stralsundtourismus.de

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Tipps zu Kirchen und Museen in Stralsund: Marienkirche
Die Marienkirche Stralsund Mecklenburg-Vorpommern
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Konzerte und spätgotische Skulpturen in St. Nikolai- und Jakobikirche

Die St.-Nikolai-Kirche (Auf dem St. Nikolaikirchhof 2) ist ein bisschen niedriger als die Marienkirche. Dafür ist sie die älteste der "big three". 1276 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und guckt heute wie ein gutmütiger, großer Stadtbewacher hinter dem Rathaus auf den Alten Markt. Dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, geweiht, versteckt sich im Inneren von St. Nikolai einer wertvollsten Kunstschätze des Ostseegebiets – die fast zweieinhalb Meter hohe, in Stuck gefertigte Skulptur "Anna Selbdritt" aus dem 13. Jahrhundert. Drei Querstraßen weiter Richtung Süden und schon stehst du vor der Jakobikirche (Jacobiturmstr. 28). Sie ist die jüngste und für viele auch die schönste Kirche in Stralsund. Immer wieder finden in ihren Hallen Konzerte, Ausstellungen oder auch mal nette Flohmärkte statt.

 
 
 
 
 
 
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  Ein Beitrag geteilt von Philip Stenkula | Photographer (@steazycreative) am

Zwei Tipps für Führungen in Stralsund

Zum Schluss haben wir noch zwei Tipps für Führungen in Stralsund für dich. Nummer eins: die Nachtwächterführung, die jeden Dienstag und Freitag um 21 Uhr vom Alten Markt 9 startet. Dabei lotst dich ein Nachtwächter im Dunkeln durch die Straßen und plaudert Kuriositäten über Diebe, Mörder und Huren im Mittelalter aus. Außerdem gut: die Brauereiführung durch das Bierlabyrinth des Störtebeker Brauquartiers (Greifswalder Chaussee 84-85). Der Bierexport spielte zur Zeit der Hanse eine wichtige Rolle für die Stadt. Außerdem schmeckt das Ostsee-Bier heute immer noch ganz fabelhaft – probier's bei der Verkostung am Ende!

Noch mehr Tipps in Mecklenburg-Vorpommern findest du hier!

Titelfoto: Das Ozeaneum Stralsund, c TMV / Kirchgessner

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