Insidertipps Ahrtal: Winzer Lukas Sermann

Am meisten habe ich mich tatsächlich, neben der eigenen, über die Eröffnung der Altenahrer Betriebe gefreut. Warum? Weil es nachweislich Betriebe mit viel Herzblut sind, die ich sehr schätze. Unsere Philosophie ist ähnlich. Regionaler Genuss. An einem Strang zu ziehen macht dabei Vieles einfacher. Welche regionalen Produzent*innen schätzt du für ihre Philosophie besonders? Wir haben es uns in unserem Restaurant Thüres zur Aufgabe gemacht, diese ausfindig zu machen und zu fördern. Unser Anspruch ist es dabei, mit den Besten zusammenzuarbeiten. Wir beziehen viel von unserem Jäger und gleichzeitig Forellen-Lieferanten aus der Grafschaft.

Die Zahl der Gastronomen, die ihren Fokus auf regionale Ahrweine legen, ist Gott sei Dank in der jüngsten Vergangenheit gestiegen. Ein Faible für Wein und somit eine sehr gute Weinkarte besitzt zum Beispiel die Eifelstube in Ahrweiler. Michael, der Sohn des Hauses, setzt nach seiner Zeit in der Schweiz viele seiner Ideen im elterlichen Betrieb um.

Das kommt, wie beim Wein, ganz auf die Stimmung an. Etwas ganz Besonderes ist sicherlich ein Besuch bei Steinheuers** in Heppingen. Eine Weinkarte, die ihresgleichen sucht und mehrere Möglichkeiten sich auf dem höchsten Niveau verwöhnen zu lassen.

Ein gutes Bier oder angereifte Weine finden sich zur Genüge auf der Karte bei unseren Freunden vom Hotel Restaurant Ruland. Allerdings bietet auch unsere Restaurantkarte inzwischen Rieslinge und Burgunder bis in die 1970er Jahre zurück. Es passiert nicht selten, dass wir nach dem Abendservice am Samstag die restliche Weinbegleitung von ihrem Leiden erlösen müssen. Sonntags darf außerdem unser Sundayroast nicht fehlen. Mit Eröffnung des gastronomischen Angebots in der Kelterhalle haben wir uns sonntags nach dem Mittagservice ganz dem Thema Fortbildung verschrieben und verkosten blind mit dem daran interessierten Team ein oder zwei Flaschen Wein. Die Trefferquote ist angesichts unserer allseits bekannten Vorliebe für (gereifte) Rieslinge und Burgunder zugegebenermaßen relativ hoch.

So bescheuert das klingt ist der Weinberg, vor allem das Altenahrer Eck mein Entspannungsort. In knapp 100 Jahre alten Reben bleibt die Zeit einfach stehen und man wird nicht satt an der atemberaubenden Kulisse.

Altenahr war vor und ist auch nach der Flut sehr gut aufgestellt. Neben dem Gasthaus Assenmacher mit hervorragender Bib Gourmand Küche findet man ebenfalls im Hotel Ruland oft ein Plätzchen und kann sich einer sehr schönen Weinkarte erfreuen.

Das Ahrtal kennt jeder aber jedes Tal hat ein Gebirge. So gibt es weiter flussaufwärts das Ahrgebirge. Es liegt in der Eifel und lädt zum anspruchsvollen Wandern oder Biken ein. Sicherlich (noch) ein Geheimtipp.

Durch die Flut sind leider noch nicht alle Häuser wiederaufgebaut. Einen tollen Aufenthalt hat man aber jetzt schon im Hotel Prümer Gang in Ahrweiler. Dort kann man gleichzeitig auch hervorragend Speisen und zur Not auch eine Flasche Sermann-Wein trinken.