
Zambelli Brand Design positioniert und schafft Marken in Kroatien. Restaurants, Kosmetiklinien oder Fußballclubs. Dahinter steckt Kreativdirektorin Anja Zambelli Colak. Sie sitzt mit ihrem Unternehmen in Rijeka.
Sie erzählen mit Ihrem Unternehmen erfolgreiche Brand-Storys. Beschreiben Sie für uns die Marke Rijeka mit drei Worten.
Rijeka ist offen und alternativ. Die Stadt hat eine großartige Geschichte alternativer Rockmusik und die Einheimischen sind offen. Sie ist auch die kroatische Stadt der Winde – somit wäre mein drittes Wort "Bura". Das ist der Wind hier, der mit bis zu 200km/h bläst. Das kann Besuchern manchmal zu viel sein. Für uns ist es das Synonym für frische Luft und gutes Wetter.
Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz am Meer?
Das ist beim Boonker – ein Café und eine Pizzeria gleich an der Marina. Dort kann man sich einfach hinlegen und stundenlang Kaffee trinken, so wie es wir Kroat/innen gerne machen.
Was muss man in Rijeka unbedingt gesehen haben?
Die Stadt hat gerade ein paar kleine Plätze renoviert, an denen viele Bars und Restaurants sind. Ich empfehle jenen, an dem man auf das Theater Ivan Pl. Zajic sieht. Hier gibt es auch ein wirklich gutes Pub: Im Kings Pub kann man sich durch verschiedene Biere, lokal und international, durchkosten.
In welcher Bar schmecken die Drinks und gefällt der Ausblick?
Im Cukarikafe. Das ist eine kleine Bar an einem dieser renovierten Plätze in Rijeka. Der Ausblick ist vielleicht nicht so toll, aber die Menschen sind nett, die Drinks innovativ und die Musik großartig.
Wo genießen Sie lange Sommerabende?
Am liebsten bei der Trsat-Festung. Man hat einen einmaligen Blick über die Stadt und wunderschöne Sonnenuntergänge. Um dorthin zu kommen, empfehle ich nicht die Öffis, sondern die 539 Stufen, die auf den Hügel führen. Wir nennen sie "Trsatske Stube".
In welchem Restaurant trifft man Sie zu einem guten Abendessen?
Da fahre ich ein Stück nach Volosko, eine kleine Stadt nur zehn Kilometer entfernt. Dort gibt es einige der großartigsten Restaurants des Landes. Ich empfehle das kleine Lokal Valle Losca – es hat primär typisch istrisches Essen mit innovativem Twist. Am liebsten esse ich hier Thunfisch-Prosciutto, Trüffelkäse und alle Varianten an Anchovis, die sie haben.
Zurück nach Rijeka – welches Stadtviertel würden Sie als aufstrebend bezeichnen?
Rijeka hat gerade die Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt 2020 gewonnen. Aktuell arbeiten viele kreative Teams an der Transformation alter Industriestätten. Vielleicht müssen wir etwas warten, aber bis 2020 wird sich die ganze Rikard-Bencic-Gegend in ein neues, hippes Viertel verwandelt haben.
Was hat Sie erst kürzlich in der Stadt erstaunt?
Ein 330 Meter langer Militärtunnel, der kürzlich eröffnet wurde. Der Eingang zum Tunnel ist neben der St. Vitus-Kathedrale und er erstreckt sich unter der Altstadt bis zur Dolac-Volksschule. Der Tunnel wurde zwischen 1939 und 1942 vom italienischen Militär gemacht, um Zivilisten vor Angriffen aus der Luft zu schützen. Es mag ungewöhnlich erscheinen, eine militärische Stätte in der Stadt zu besuchen, aber ich empfehle den Ort sehr. Gerade auch, wenn es sehr heiß ist und man den Korzo (Anm. Fußgängerzone) von einer Seite zur anderen unterqueren will.
Wo finden Sie Inspiration für Ihren Job?
In der lokalen Community. Es gibt eine Menge cooler Menschen hier, jung und alt. Einige waren schon cool, bevor es überhaupt cool war, cool zu sein, wenn Sie verstehen was ich meine. Am richtigen Ort trifft man sie alle - auf jeden Fall im Club Zivot. "Zivot" heißt auf kroatisch "Leben" – hier ist die gesamte kreative und musikalische Crowd vereint.
Gibt es ein Hotel, das Sie in Rijeka empfehlen?
Ganz ehrlich – ich würde ein Hostel empfehlen. Die sind neu und wirklich heiß – und das 1W (1 World) ist das Beste.
Verraten Sie uns noch: Was macht Rijeka einzigartig?
Die kreativen Menschen, die einzigartige Musikkultur, der Korzo als Hauptstraße, auf der man immer freundliche Gesichter sieht, das industrielle Erbe und die strahlende Zukunft.