Helena Lageder ist Teil der next generation im Weingut Alois Lageder in Margreid, Südtirol. Ihre Karriere in London und New York im Filmbusiness gestartet, übernimmt die gebürtige Boznerin jetzt die Rolle des Brand Ambassadors des Weinguts. Der Insiderei verrät sie, welche Restaurants, Bars und Hotels sie in Bozen persönlich mag.
Was ist ganz neu in Bozen und hat Sie so richtig beeindruckt?
Etwas Neues und Beeindruckendes in Bozen ist der NOI Techpark in der ehemaligen Aluminiumfabrik in Bozen Süd – ein Raum zum Arbeiten und zum Leben. Unternehmen, Forscher und Studierende werden vernetzt, damit die neusten Innovationen entstehen können. Das Gelände bietet zahlreiche kulturelle und gastronomische Angebote, hat Arbeitsplätze und Labors geschaffen und ist mit Sicherheit ein Gründerzentrum für junge und engagierte Start-ups.
Wo treffen sich die jungen Creatives in Bozen?
Junge Creatives finden sich in Bozen hauptsächlich im Zentrum. Die Bar des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst ist definitiv ein Hotspot. Die Brücken vor dem Museion, die zusammen mit dem Gebäude im Jahr 2008 erbaut wurden, sollen die Stadt, die durch den Fluss Talfer getrennt ist, wieder verbinden. Eine schönes Zeichen der Architekten Krüger Schuberth Vandreike. Denn das Museion schafft den Raum, auch architektonisch die beiden in Südtirol zwei stark ausgeprägten Kulturen, die italienische und die österreichische zu verbinden. Jeder ist willkommen und das zeigt sich auch stark an der Kundschaft.
Das Weingut Alois Lageder arbeitet im Prinzip der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Wo in Bozen erleben Sie Umweltbewusstsein gerade besonders stark?
Da gilt es noch einen Anziehungspunkt zu schaffen, der inmitten des regen Treibens die Aufmerksamkeit auf die Nachhaltigkeit und auf biologische und biodynamische Produkte setzt. Humus, ein kleines Bistro im Zentrum, setzt auf ein biologisches Angebot. Das Geschäft Pur gegenüber dem heutigen Autobus Bahnhof bietet auch biologische Produkte an, mit Schwerpunkt auf Regionalem (Via Dr. Julius Perathoner 9).
Sie als Weinkennerin: Welche ist ihre Lieblingsbar in Bozen?
Mit Freunden gehe ich gerne in die kleine Vinothek Banco 11 direkt am Obstmarkt. Die Besitzerin Birgitta Puustinen bietet eine gute Auswahl an Weinen und kleinen Speisen an. In den Sommermonaten schauen wir meist zu Cobo bei den Fischbänken (Dr.-Streiter Gasse 28). Früher war es der Fischmarkt, heute eine ausgefallene Bar im Freien.
Wenn man den Italienischen Flair von Bozen erleben möchte, dann geht man zu Il Picchio (Vicolo S. Quirino 11). Egal ob zum Kaffee, Aperitivo oder Essen. Eine lebhafte und junge Bar/Restaurant, etwas außerhalb der Altstadt.
Schlutzkrapfen oder Knödel-Tris? Und wo schmecken sie am besten?
Es mag zwar einfach klingen, jedoch schmecken sie meist überall anders in der Vielfalt die Südtirol zu bieten hat.
Für die traditionelle, einfache und gute Küche gehen Bozner auch gerne zu den Buschenschänken an den Berghängen rund um Bozen auf. Am wohlsten fühle ich mich in Südtirol in einer alten Stube oder in der Natur mit Blick auf die Berge. Meine Tipps: Der Kinig Hof (Signat 187), der Patscheider Hof (Signat 178) und der Baumann Hof (Costa di Sopra 6) in Signat. Oder der Ebnicher Hof am Rittner Hang (6 Via Grumeregg), der Graf Hof in Kampenn ( Via Campegno 14) und der Führnerhof in Guntschna (Glaningerweg 19).
Eine gute Alternative in Bozen ist das Wirtshaus Vögele. Das Knödel-Tris ist sehr zu empfehlen und man wird von den Besitzern Willi und Damian Alber immer freundlich empfangen.
Ein junges, modernes Restaurant, das Sie gerne haben?
Das Italia & Amore: Es bietet auf sechs Stockwerten ein modernes Konzept der italienischen Küche. Zu finden sind Restaurants, eine Vinothek und ein Markt.
Ein Shopping-Nachmittag steht an: Welcher Store hat es Ihnen in Bozen besonders angetan?
Die Stadt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher waren es lokale Geschäfte unter den Lauben und heute findet man Ketten wie Zara und H&M an jeder Ecke. Einige sind jedoch geblieben: Rossobordeaux für Accessoires (Rauschertorgasse 13), das Arts & Crafts für Ohrringe (Erbsengasse 36), Victorienne und Oberrauch Zitt (Laubengasse 67) für Kleidung und die Drogerie Thaler für spezielle Parfums und Beautyprodukte (Via dei Portici, Lauben 69).
Sie haben in London und New York Film studiert. Wo erleben Sie Bozen besonders international?
Im Bozner Konzertverein und Museion ( Piero Siena Platz) erlebt man bestimmt die größte Auswahl an „besonders international“.
Nach welchem Ort in Bozen haben Sie Sehnsucht, wenn Sie gerade für ein Projekt im Ausland sind?
An unser Weingut etwas ausserhalb von Bozen (Grafengasse, 9, 39040 Margreid an der Weinstraße). Dort wird Biodynamie und Ganzheitlichkeit gelebt und unser biologisch zertifiziertes Restaurant Paradeis bietet herrliche Südtiroler Küche und italienische Speisen. Auch gerne die Seiser Alm. Die verbinde ich mit unserer Kindheit und das Panorama ist unbezahlbar.
Zeit zum Entspannen: Wohin in Bozen geht es für einen Wellness-Nachmittag mit Freundinnen?
Das setze ich mich eigentlich lieber zu Freunden in den Garten. Wenn ich jedoch zum Wellnessen verabredet wäre, würde ich in das Park Hotel Holzner empfehlen. Es liegt auf dem Rittner Berg in Oberbozen, vom Stadtzentrum mit der Seilbahn in 15 Minuten erreichbar, und Wolfi Holzner hat heuer eine neue große Wellnessanlage eingeweiht.
Ein Hotel, das Sie gerne empfehlen, wenn Freunde Sie besuchen?
Ein Hotel, das ich immer sehr gerne empfehle, ist der Magdalenerhof in Rentsch. Ein schönes Hotel mit idealer Lage, nicht direkt im Zentrum. Es hat eine familiäre Atmosphäre, ein empfehlenswertes Restaurant und das Personal ist immer sehr hilfsbereit. Im Sommer kann man abends auch einen guten Cocktail in der Lounge trinken.
