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Palace Merano: VIPs entgiften im Palasthotel

Diät, Hydrotherapie, Schlammkur – klingt ja wie Urlaub für Masochisten. Dabei kann Entgiften so entspannend sein. Detox in der Luxusversion im Palace Merano von Henri Chenot.

Petra Percher
15. Oktober, 2012

Vermutlich ist das frisch renovierte Luxushotel Palace Merano das einzige Hotel seiner Kategorie, das ohne Obstkorb im Zimmer auskommt. Ohne Gute-Nacht-Pralinen auf dem Kopfpolster. Ohne Nüsschen im Salon. Nicht einmal auf die Minibar ist Verlass: Ein Liter stilles Mineralwasser steht drin. Sonst nichts. Trotzdem gibt es null Beschwerden. Die Gäste kommen zu Dominique und Henri Chenot, weil sie entgiften wollen. „Detoxen“, wie man heute so schön sagt.

Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „Entfernung giftiger Substanzen“. Gemeint ist all das, was sich durch zu viel Essen, Alkohol, Nikotin und Chemikalien in der Umwelt im Körper sammelt. Der TCM-Experte Henri Chenot kombiniert dafür eine ausgeklügelte Form der Trennkost mit Wasseranwendungen und chinesischer Medizin und nennt das Ganze „Biontologie“ – Wissenschaft des optimalen Alterns.

In den 1980ern kam das Ehepaar Chenot nach Südtirol. Seither verwandeln die beiden das Palace Merano zur VIP-Entgiftungszentrale Europas. Christiano Ronaldo, Thomas Gottschalk, italienische Moderatorinnen oder russische Millionäre – hier trägt jeder den weißen Bademantel. Die meisten reisen für eine Woche an. „Das reicht“, versichert Chenot, der längst akzeptiert hat, dass seine betuchte Klientel nicht mehr Zeit dafür investieren möchte. Resultate zeigen sich rasch, verspricht Chenot. Ob Cholesterin, Blutdruck oder Blutfette – „schon nach ein paar Tagen gehen die Werte deutlich nach unten“.

Essenszeit. Auf den Teller kommen Gerichte wie Quinoa mit Waldbeeren und Kokoscreme. Oder Seitanlaibchen auf Wokgemüse. Das Essen ist vegetarisch und kommt ohne Milch, Salz, Zucker, Eier und Mehl aus – und schmeckt trotzdem - und das bei drei Gängen mittags und abends mit insgesamt nur 600 Kalorien.

Zum straffen Stundenplan in der Klinik kommt ein 30-seitiger persönlicher Fragebogen und ein Bodyscan. Plus alle anderen „Befunde“. Allergietest, Blutwerte, Unverträglichkeiten, Genetik, auftretende Wehwehchen und das tägliche Gewicht werden penibel notiert und in der Mappe abgeheftet. Die Hydrotherapie gehört zu den täglichen Fixterminen am Vormittag. Mit einer Tuchent bedeckt und in ein warmes Wasserbad versenkt, muss man 20 Minuten schwitzen. Zum Finale wird man mit einem Feuerwehrschlauch abgesprüht: Der harte Strahl trifft aus gut vier Meter Entfernung auf Arme, Beine, Rücken und Bauch. Zur besseren Durchblutung, so werden die Schlacken entsorgt.

Als weitere Fixtermine stehen Energiearbeit, Ernährungsberatung und Massage im Stundenplan. „Maximum an Anti-Aging, Maximum an Detox“, verlangt eine Inderin. Doch: „So funktioniert das nicht“, sagt Dominique Chenot als Chefin der ästhetischen Abteilung. „Man kann nicht in sieben Tagen ein ganzes Jahr korrigieren.“ Sie möchte, dass sich die Gäste in Meran lieber die Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wie sie zuhause leben.  „Unser Körper gibt uns viele Zeichen. Aber wir wollen nicht hören. Dann nehmen wir Tabletten, um einen Schmerz loszuwerden. Dabei ginge es viel einfacher. Viele fragen uns nach unserem Geheimrezept, aber es gibt keines“, sagt Madame Chenot.

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