Image

Insider Bologna: Remo Gavaz

Remo Gavaz sieht sich als italienischer Architekt mit Wiener Wurzeln oder als Wiener Architekt mit italienischen Wurzeln: genau weiß es der in Bologna lebende Nachkomme italienischer Eismacher selber (noch) nicht.

Daniela Illich
3. September, 2012

Von Val Zoldana in den Dolomiten nach Wien und zurück in den Süden, nach Bologna. Dort lebt der Nachkomme italienischer Eismacher und Architekt Remo Gavaz seit vielen Jahren. Bologna im Wandel: Welcher Teil der Stadt ist upcoming? Zum einen die große Fläche des ehemaligen Obst- und Gemüsegroßmarktes im Stadtteil Bolognina. 28 Hektar mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten und großem Einfluss auf die ganze Stadt. Bologna muss seinen Schwerpunkt vom historischen Stadtzentrum, mit dem die Stadt zu sehr verhaftet ist, in neue Gebiete verlagern. Das sollte Bologna ein wenig von seiner Geschichte „befreien“ (Zona ex mercato-Ortofrutticolo, Quartiere Bolognina). Des Weiteren stellt die soeben begonnene Erneuerung des „Mercato di Mezzo“ im sogenannten „Quadrilatero“ eine bedeutende Veränderung dar. Dieser Ort bekommt seine Wichtigkeit einerseits durch seine strategisch perfekte Lage mitten im Zentrum und durch die Bedeutung, die der kulinarische Aspekt in der Stadt einnimmt. So wird das Zentrum Bolognas nicht zum Museum, sondern es bleibt lebendig und authentisch! Das Gebäude befindet sich zwischen der Via Clavature und der Via Pescherie Vecchie. Bei welcher Location haben Sie sich kürzlich gedacht: „Wow!“? Im Ambasciatori Libreria-Ristorante Eataly. Einst Kirche, dann ein überdachter Markt und vor kurzem noch ein Rotlicht-Kino, steht dieser jahrelang verlassene Bau in unmittelbarer Nähe der Piazza Maggiore. 2008 wurden die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen. Im Inneren wurden beispielsweise die Kirchenfassade oder die Dachstruktur erhalten und Elemente industrieller Architektur aus dem 19. Jahrhundert integriert. Was mich am meisten an diesem Ort fasziniert, ist die Verbindung der verschiedenen Funktionalitäten im Inneren: Buchhandlung-Bibliothek (hier finden auch häufig Autorenlesungen statt), eine Bar im Erdgeschoß, eine Trattoria im ersten Stock und eine Osteria im zweiten Stock. Alles zusammen ruft die alte Vorstellung einer Marktatmosphäre, des Aufeinandertreffens von Neugierigen, von Menschen mit gutem Geschmack und Wertschätzung für eine besondere Esskultur hervor und betont gleichzeitig die literarische Kultur der Stadt. Und gerade diese beiden Aspekte sind für mich so charakteristisch für Bologna. (Via degli Orefici 19) Was hat Sie in Bologna erst so richtig überrascht? Das Palazzo Pepoli: Es beherbergt das Museum zur Geschichte Bolognas und wurde erst vor kurzem nach einer langen Restaurierungsphase eröffnet. Ein sehr origineller Museumsrundgang, welcher der Geschichte, der Kultur und den Veränderungen der Stadt bis in die heutige Zeit gewidmet ist. Man kann es als eine Art innovative Erzählung sehen, die mit spannenden Vorführungen und interaktiven Techniken illustriert ist, die den Museumsbesuch zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. (Museo della Storia di Bologna, Via Castiglione 8) Und welches Restaurant hat Sie total begeistert? Die Trattoria Vizzano, Terrazze sul Reno. Eine halbe Autostunde vom Zentrum entfernt. Auch weil hier das Design das Nicht-Design ist. Hier zählen die Natur, die einfache Küche und die Eigentümerin, die in der Küche steht. (Via Vizzano 17, Sasso Marconi) Sie stammen aus einer Eis-Dynastie! Wo bekommen wir in Bologna das beste Gelato? In der Gelateria Artigianale „Stefino“. Klein aber fein, mit biologischen Produkten nur zum Mitnehmen. Meine bevorzugte Sorte: Pistacchio e Cuba (Bitterschokolade mit Amarena-Kirschen). (Via Galliera 49) Und am Abend gehen Sie feiern! Wohin? In „den Kindergarten“: Ein Ort, der der Underground-Kultur gewidmet ist. Hier wird unkonventionelle europäische Livemusik gespielt. Bologna ist ja eines der Zentren der italienischen Musik. (Via Calzoni 6) Irgendwann brauchen Sie auch mal Ruhe. Wo in Bologna finden Sie die? Dafür gehe ich zu Fuß die Via dell´Osservanza hinauf und setze mich auf die Mauer, die an der Straße entlang führt. Von hier aus genieße ich den schönsten Blick auf die Stadt. Und von hier aus betrachtet versteht man besser, warum die Stadt „la Turrita Bologna“ (auf die Vielzahl an Türmen bezogen) genannt wird. Freunde kommen auf Besuch: Welches Hotel empfehlen Sie ihnen? Also, die engsten Freunde dürfen nur bei mir wohnen! Allen anderen, auch den Romantikern, empfehle ich das Hotel Porta San Mamolo! (Vicolo del Falcone 6/8) Zum Abschluss: Wo in Bologna finden wir den besonderen Anzug? Bei Mister Gal in der Via San Vitale 56.

Kontakt &
Buchungsanfragen

Die besten Neueröffnungen
von Hotels und Restaurants, Traumzielen
bis zu jeder Menge Insidertipps
in deiner Inbox.

Mehr Insidertipps

Alle anzeigen

Italien

Insidertipps Triest: Erich Bernard

Italien

Insidertipps Schnalstal: Stefania Grüner

Italien

Insidertipps Sardinien: Antonella Corda

Italien

Reisen nach Sizilien: Tipps für einen entspannten Urlaub

Italien

Lignano: Top 10 Liste für Foodies

Italien

Top-Erlebnisse in Bibione

Italien

10 Lokal-Tipps in Bibione

Italien

Insidertipps Trient: Massimo Bernardi

Italien

10 Foodie-Hotspots in Triest

Italien

Gelato bis Pesce – die 9 besten Lokale in Grado

Italien

Insidertipps Procida: Francesca Lauro

Italien

Insidertipps Neapel: Paolo Giulierini 

Make your choice