Eine Stunde nördlich von Mailand bietet der Lago di Como ein bildschönes Mosaik aus glitzerndem Wasser, imposanten Villen und paradiesischen Gärten – perfekt umrahmt von der Alpenkulisse und mit George Clooney als Nachbar. Elegante Uferpromenaden, geschichtsträchtige Ortschaften, beschauliche Bootsfahrten und beeindruckende Wanderwege: hier sind unsere Top-10 rund um den Comersee.
Tempio Voltiano: Pantheon am Seeufer
1927 am Seeufer von Como erbaut, ist der neoklassizistische – und äußerst fotogene – Tempel Voltiano in Como heute ein Museum, das dem in Como geborenen Erfinder der elektrischen Batterie Alessandro Volta (1745–1827) gewidmet ist. Bei einem Rundgang stößt du auf verschiedene Reliquien, Büsten und Flachreliefs des italienischen Physikers sowie Briefe, Dokumente, Porträts, Medaillen und wissenschaftliche Geräte, die Einblick in sein Leben geben – von den frühen Experimenten bis hin zu seinem größten Triumph.
Tempio Voltiano, Viale Guglielmo Marconi, 1, 22100 Como
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Ikone am See: Der Dom von Como
Der imposante, mit Marmor verkleidete Duomo di Como, auch als Kathedrale Santa Maria Assunta bekannt, ist ein unverwechselbares Kennzeichen des Sees. Fast 400 Jahre (1396 bis 1770) dauerte es, um dieses Juwel der spätgotischen Architektur zu errichten. Ein Besuch zahlt sich allemal aus: Angefangen bei der ikonischen Kuppel, die im 18. Jahrhundert von Filippo Juvarra entworfen wurde, bis hin zur Fassade, die auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurückgeht und zahlreiche bildhauerische Verzierungen enthält. Im Inneren befinden sich Wandteppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die in Ferrara, Florenz und Brüssel gewebt wurden, sowie Gemälde aus dem 16. Jahrhundert von Bernardino Luini und Gaudenzio Ferrari.
Duomo di Como, Piazza del Duomo, 22100 Como
tanisches Paradies Die prachtvolle neoklassizistische Villa Olmo (deren Name auf eine mehr als 100-Jahre-alte Ulme zurückzuführen ist, die heute nicht mehr existiert) ist eines der größten Wahrzeichen von Como. Das extravagante Gebäude wurde 1728 von Markgraf Odescalchi in Auftrag gegeben und 1812 fertiggestellt. 1925 wurde es von der Gemeinde Como übernommen, die es seitdem für Kulturveranstaltung nutzt – am besten planst du deinen Besuch im Rahmen einer Ausstellung, dann kannst du dabei gleich auch die beeindruckenden Innenräume im Liberty-Stil (italienischer Jugendstil) bewundern. Im Freien laden die italienischen und englischen Gärten zum Verweilen ein – hier kannst du übrigens wunderbar joggen.
Villa Olmo, Via Simone Cantoni, 1, 22100 Como
Cernobbio: ein kleines Kunstjuwel
Das bekannte Urlaubsdomizil Cernobbio ist ein historisches Dorf entlang der sonnendurchfluteten Westküste des Sees, das von eleganten Villen und Residenzen gesäumt ist. Wer es sich leisten kann, übernachtet in der Villa d’Este, ein Palast aus dem 16. Jahrhundert. Und auch die 1906 errichtete Villa Bernasconi, eine der herausragendsten Villen im Liberty-Stil rund um den Comer See, ist einen Besuch wert – das restaurierte Gebäude wird regelmäßig für Ausstellungen geöffnet. Für Naturliebhaber starten hier richtig gute Wanderwege, die bis auf den 1.325 Meter hohen Monte Bisbino führen.
Villa d’Este, Via Regina, 40, 22012 Cernobbio
Villa Bernasconi, Largo Alfredo Campanini, 2, 22012 Cernobbio
Isola Comacina: grüner Anziehungspunkt inmitten des Sees
Einst Standort einer römischen Festung und einer mittelalterlichen Siedlung, bildet die Isola Comacina – die einzige Insel im Comer See – zusammen mit dem Festland eine eigene kleine Bucht, direkt vor der Küste von Ossuccio. Erreichen kannst du die nur 600 Meter lange und 200 Meter breite Insel, die in der Nähe der Unesco-Weltkulturerbestätte Sacro Monte di Ossuccio liegt, mit dem Taxiboot. Es wird gemunkelt, dass der Heilige Gral eine Zeit lang auf Comacina deponiert wurde – heute kannst du noch die Überreste der Basilika S. Eufemia bewundern und rundum den Panoramablick genießen.
Villa Carlotta: imposantes Herrenhaus mit italienischen Gärten
Im Dorf Tremezzo gelegen, mit einer bildschönen Aussicht, gilt die nach einer preußischen Prinzessin benannte Villa Carlotta als eine der berühmtesten Attraktionen des Comer Sees. Die markante rosa Villa wurde von den Markgrafen Clerici von Mailand erbaut und beherbergt heute ein Museum, in dem unter anderem Werke von Antonio Canova, Francesco Hayez und Bertel Thorvaldsen zu sehen sind. Noch verlockender ist der herrliche botanische Garten, der je nach Jahreszeit ein Kaleidoskop an Farben bietet. Es lohnt sich, hier einen königlichen Spaziergang einzuplanen.
Villa Carlotta, Via Regina, 2, 22016 Tremezzina
Menaggio: märchenhafte Villen und Wanderwege
Menaggio ist ein malerischer Ort, der insbesondere für seine elegante Seepromenade bekannt ist. Auch die mittelalterliche Altstadt (die noch Überreste von Festungen und Schützengräben aufzeigt) und das gepflegte Strandbad sind sehenswert; auf der Via Calvi kannst du einen Blick in die kleinen Boutiquen und Läden der Kunsthandwerker werfen, gefolgt von eine Kaffee- oder Gelato-Pause auf der Piazza Garibaldi. Von dort aus geht es dann weiter entlang der Seepromenade, für einen entspannten Spaziergang zwischen Blumenbeeten und bunten Häusern, mit Blick auf die Grigne-Berge. Menaggio ist auch ein perfekter Ausgangspunkt für Bootsfahrten nach Bellagio, der „Perle des Sees“, und Varenna.
Varenna: Romantik pur
Schon 769 als kleines Fischerdorf erwähnt, blühte das historische Zentrum von Varenna unter der Familie Sforza auf und wurde mit einem prächtigen künstlerischen Erbe bereichert. Es wird seinem Ruf als „Dorf der Verliebten“ voll gerecht, Dank gewölbtem Metallsteg, der mit Kletterpflanzen bedeckt ist und sich bei warmem Wetter in ein Meer von Farben und Düften verwandelt – hier wurde schon so mancher (erfolgreicher) Heiratsantrag gemacht. Ebenso romantisch ist der Ausblick über die Terrakotta-Dächer des Dorfs zum Comer See hoch auf dem Castello di Vezio. Wenn dein Besuch zwischen März und November fällt, empfiehlt sich ein Zwischenstopp in der Villa Monastero. Das ehemalige Kloster ist für seinen üppigen botanischen Garten und seltenen Pflanzenarten bekannt – ein herrlicher Ort, um ein paar Stunden zu verweilen.
Villa Monastero, Viale Giovanni Polvani, 4, 23829 Varenna
Abtei Piona: Kloster und Limoncello
Das Zisterzienserkloster Abbazia di Piona liegt auf einer Halbinsel, die sich über das ruhige Wasser des Comer Sees erstreckt und eine leuchtend grüne Bucht bildet. Bereits im 7. Jahrhundert wurde hier eine kleine Kapelle errichtet – heute kannst du eine romanische Kirche und ihre mittelalterlichen Fresken sowie den Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert bewundern. Bei einem Spaziergang durch die Gärten, die noch immer von den hier lebenden Mönchen gepflegt werden, atmest du den geheimnisvollen Charme der Abtei so richtig ein. Am Hinausweg unbedingt im kleinen Laden vorbeischauen und Honig und Liköre einkaufen, die von der Abtei hergestellt werden – Stichwort: Limoncello!
Abbazia di Piona, Via Abbazia di Piona, 55, 23823 Colico
Lezzeno: geheimnisvolle Schönheit
Nur wenige Kilometer von Bellagio entfernt, erstreckt sich Lezzeno über mehr als 7 Kilometer aus 17 Dörfern, die entlang der Küste und über die Hänge der Berge Colmenacco, Forcoletta und San Primo verteilt sind. Von hier aus beginnen zahlreiche Wanderungen, darunter die Via Crucis mit ihren 14 Kapellen, die zur Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit führen. Du bevorzugst Bootsausflüge? Dann lohnt sich ein Besuch der Grotta dei Bulberi mit ihren außergewöhnlichen Lichteffekten; vom See aus kannst du auch den Blick auf die steilen Sassi Grosgalli Klippen genießen. Der Lezzeno-Wein war einst für seine medizinischen Eigenschaften bekannt – am Besten mit einer weiteren regionalen Spezialität probieren: Missoltini, ein Süßwasserfisch, der in der Sonne getrocknet und dann gegrillt wird.
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Titelfoto: c inLombardia