9 Baumhaushotels: Rauf auf die Bäume

Sie sind gut versteckt: Die Baumhäuser siehst du erst, wenn du bereits direkt davor steht. Die vier hölzernen Baumhäuser der Familie Reitbauer vom Steirereck verschmelzen mit dem Wald, so harmonisch ist das Design. Aufgebaut sind die experimentellen Häuschen wie ein Holzstamm mit Naturkino: ein großes rundes Fenster bringt viel Licht und rückt die Natur in den Fokus. Das minimalistische Interior ist auf clevere Art auf das Wesentliche reduziert und hilft, den Stress des Alltags entspannt hinter sich zu lassen. By the way: Die Reitbauers haben „auf der Schneid“ auf 1100 Meter Seehöhe auch vier schwebende Vogelnester gebaut. Das sind vier Apartments für maximal zwei Erwachsene und zwei Kinder auf Stelzen, mit großen Panoramafenstern. Der große Vorteil der Reitbauer-„Hochhäuser“: Du kannst vorher im Steirereck köstlich essen und trinken und spazieren dann heim ins Baumhaus – die übrigens Stiegenhäuser und keine steilen Leitern haben.

Im Waldviertel stehen drei Baumhaus-Lodges. Die sind mit Frühstücksservice und uneinsehbarer Terrasse, bis zu acht Meter hoch und zum Mieten. Die Idee kam Franz Steiner bei einem Urlaub in Neuseeland. Dort stolperte er über ein paar Baumhäuser. Sechs Jahre später eröffnete er seine Lodge in Schrems. Um zu den drei komfortablen Waldviertler Hochbauten zu kommen, musst du zuerst an einem Granitsteinbruch mit sieben Meter hohen Wänden und einem Bach vorbei. Auf einem Hohlweg geht’s unter Fichten, Eichen und Kiefern zu einer langen Steinmauer und der Baumhaus Lodge. Den geeigneten Standort fand er übrigens bei einem Spaziergang durch den Wald.

Der Prechtlhof im Kärntner Althofen hat ein besonderes Schmankerl für Verliebte. Ein romantisches Luxus-Baumhaus, 14 Meter über dem Alltag. Auf zwei Stockwerken und mit jeder Menge Romantik und Luxus. Und wo? Auf einer über 300 Jahre alten Linde. Das obere Stockwerk, auch genannt Adlerhorst, ist – im wahrsten Sinne des Wortes – die Dachterrasse in den Baumkronen. Mit Loungeliegen und Traumaussicht über die Karawanken bis zur Saualpe, und natürlich in den abendlichen Sternenhimmel. Die gekühlte Flasche Champagner steht dort beim Beziehen bereit.

In den Zimmern, Lofts und Apartments im Baumhotel Kopfing im Innviertel geht der Kindheitstraum vom Baumhaus in Erfüllung. Gleich daneben: der Naturerlebnispark Baumkronenweg und der Waldgasthof Oachkatzl. Das Baumhotel besteht aus insgesamt 12 Baumhäusern, die zwischen sechs und zehn Metern über dem Waldboden thronen. Zum Areal gehört auch der 2,5 Kilometer lange Naturerlebnispfad. Auf den Holzkonstruktionen in den Wipfeln des Sauwaldes spazierst du du in bis zu 15 Metern Höhe durch den Wald. Der Weg führt zu über 30 Erlebnisstationen, wo Wissenswertes über das Leben und die Lebensformen im Wald erzählt wird. Vom 40 Meter hohen Erlebnisturm ist die Aussicht besonders schön - von Bayern über das Donautal bis zum Alpenhauptkamm.

Die Holzmauern können Geschichten erzählen vom Baumhaus im Bregenzerwald. Oder sollen wir eher Baumhochhaus sagen. Es steht 13 Meter über dem Boden – ein Holzbau auf Stahlsäulen – und wie es sich im Bregenzerwald gehört mit einer Schindelfassade verkleidet. Oben wird es dann gemütlich: Terrasse, Holzdusche, Grill, Wohnzimmer, Relaxbereich, Induktionsherd, Geschirrspüler.
Wichtig: Das Baumhaus ist für Gäste ab 10 Jahren geeignet. Und wenn es mal eine Sturmwarnung gibt, musst du runter vom Baum. Denn auf 13 Metern Höhe wird es ganz schön windig.

Wetten, du kennst den Ort Imbach in der Wachau nicht? Es sind nur 600 Einwohner in der niederösterreichischen Dorfgemeinde hinter Langenlois. Unter den Baumhausfans ist der Ort ein Muss. Das hat mit dem stattlichen Baumhaus der Familie Freitag zu tun 21 steilen Treppen musst du hinaufklettern (daher eher ungeeignet für Familien mit Kleinkindern), um überhaupt ins Baumhaus zu gelangen. Dann die Überraschung: Auf vier Metern Höhe schaust du auf der Terrasse mitten in die Weinbergen. 48 Quadratmeter Baumwohnung stehen bereit, vier Personen finden gut Platz.

Die Firma Thoma sind für innovative Energiesparhäuser aus Vollholz bekannt. Und weil da immer viel herumgetüftelt und ausprobiert wird, haben die Damen und Herren am Firmensitz in Goldberg ein Baumhaus ganz ohne Leim oder Metallteile gebaut. Zuerst wollten sie es nur als Denkwerkstatt nutzen. Das wäre aber schade gewesen, dann hätten die vielen Gäste das moderne Stelzenhaus nicht genießen können. 60 Quadratmeter für zwei, mit kleiner Küche. Und großer Terrasse. Der Anspruch: Ein Baumhaus wie zu Kinderzeiten, ohne rechten Winkel, damit die Akustik besser ist.

Klettererfahrung brauchst du keine im luftigen Baumbett im Kletterpark Schöneben. Aber luftig ist es, da oben in fünf Metern Höhe, auf der abenteuerlichen Konstruktion aus massiven Holz und Edelstahl. Du kommst über zwei steile, gesicherte Leitern nach oben in die überdachte Lounge. Eigentlich stehst du auf einer Plattform, die um einen Baum gebaut ist. Das Bett hängt an fix gespannten Drahtseilen zwischen den Bäumen – wie ein großes schwebendes Vogelnest. Natürlich schwankt das Cabrio-Bett, dafür klappst du bei passender Witterung das Dach weg und schaust auf die Sternderl. Zusatz: die Hütten im Wald sind ein guter Ausweichplatz.

Der Taxhof liegt in Bruck an der Glocknerstraße, von seiner Baumhaussuite sieht man aufs Kitzsteinhorn. Eigentlich könnte die Baumhaussuite auch Stelzensuite heißen: "Sie steht zwischen zwei uralten Ahornbäumen auf drei Meter hohen Stahlstützen", so Katharina Unterberger. Gemeinsam mit ihrer Schwester und den Ehemännern hatte sie vor einigen Jahren die Idee dazu, "die hat Elisabeth in ihrer Uniarbeit über unseren Betrieb dann aufgegriffen und weiterentwickelt". Wie praktisch, dass ihre Männer Architekt bzw. Holztechniker und Designer sind. Sie bauten drei Ebenen zum Wohnen, Schlafen, Kochen, Essen und Entspannen, mit Sauna und Badewanne, und verwendeten Fichten- und Lärchenholz aus der Region. Über einen sieben Meter langen, überdachten Holzsteg kommt man zum Taxhof.