Mosel-Urlaub: idyllische Weindörfer und Winzer-Punks
Die Mosel ist Wein. Alte Romantik in ursprünglichen Weindörfern, genauso wie Winzer-Punks an den Steilhängen darüber. Eine Reise zu den schönsten Orten, Weingütern und Vinotheken entlang des Flusses.
Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach
Die Mosel durchfließt Rheinland-Pfalz von Trier nach Koblenz. Entlang ihrer Ufer: eine der berühmtesten Weinregionen in Europa. Die Weindörfer fädeln sich an ihrem Wasser auf und gehören definitiv zu den schönsten der Welt. Nimm Bernkastel-Kues als erstes Beispiel: Die Stadt an der Mittelmosel besteht aus vier Stadtteilen– zwei links, zwei rechts der Mosel. Dazu die genau richtige Dosis altbackener, deutscher Gemütlichkeit und ein Ortskern, der fast komplett aus alten Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert besteht. Über der Altstadt schaut die Burgruine Landshut auf den Ort – eine der ältesten in Rheinland-Pfalz. Sie gibt Bernkastel-Kues seine ganz besondere Optik. Etwas nördlicher liegt Traben-Trarbach, unser zweiter Stopp und Bilderbuch-Weinstadt. Eine Brücke verbindet die beiden Städte Traben und Trarbach miteinander. Im Sommer baumeln Wein-Girlanden über den Gassen, es wurlt in den die Weinstuben in der Altstadt.
Beilstein und Cochem
Beilstein, ein paar Kilometer nördlich davon, ist wahrscheinlich der romantischste Ort am Fluss. Wenn du durch die schmalen, kopfsteingepflasterten Gässchen spazierst, weißt du schnell, warum der Ort „Dornröschen der Mosel“ heißt: Die alten Fachwerkhäuser sind im Sommer mit roten Blumen geschmückt, insgesamt wohnen hier gerade einmal 140 Menschen. Der Marktplatz stammt aus dem Jahr 1322, die alte, fürstliche Kellerei aus dem 18. Jahrhundert. Wenn du den Fluss noch weiter folgst, erreichst du Cochem. Nirgendwo in Deutschland drängeln sich die historischen Gebäude so eng aneinander wie hier. Der Ort ist untertags ein kleiner Touristenmagnet, einfach weil er mit seiner Lage am Fluss, der Reichsburg darüber und den vielen bunten Fachwerkbauten aussieht wie eine Postkarte. Unser Tipp: warte auf den Abend und mach einen Spaziergang an der Moselpromenade. Dann ist dort wenig los und der Blick auf den Bergkegel und die Reichsburg nochmal eine Spur schöner.
r Steinmetz Werfen wir jetzt einen Blick zu den Winzerinnen und Winzern an der Mosel. In den letzten Jahren hat sich hier viel getan: das Weingebiet präsentiert sich heute hip, Rebe und Wurzelstock sind angesagter denn je und viele junge WinzerInnen setzen lässige, innovative Ideen um. Die sind so gut, dass einige von ihnen schon als Menübegleitung in Spitzenrestaurants wie dem „Noma“ serviert werden. Einer der "jungen Wilden" ist Stefan Steinmetz. Ihn bezeichnete die „Welt“ als echten Wein-Nerd. Er hat das Weingut in Brauneberg von seinem Vater Günther sehr jung übernommen und keltert auf gerade einmal neun Hektar Fläche bis zu 26 Weine. In seinen steilen Lagen baut er, je nach Reifegrad und Rebenalter, auf jeder Parzelle unterschiedliche Weine an. Geöffnet ist täglich, außer Sonntag.
Moselweinstraße 154, 54472 Brauneberg - www.weingut-guenther-steinmetz.de
Axel Pauly Weingut in Lieser
Zu den Aufsteigern der deutschen Winzerszene gehört auch Axel Pauly. Wie Stefan Steinmetz ist auch er ein echter Steillagen-Winzer. In seinem Weingut in Lieser macht eine lässige Vinothek der klassischen Weinstube Platz. Mit Dachterrasse und weitem Blick über die Mosel, so schick, dass sie vom Deutschen Weininstitut unter die 50 schönsten in Deutschland gewählt wurde. Zum puristischen Gebäude passen Paulys moderne, trockene Rieslinge. Er keltert hier in dritter Generation. Gelernt hat er sein Handwerk auf Weingütern in Kalifornien und Neuseeland. Hochstraße 80, 54470 Lieser – www.wein-pauly.de[vc_video link="https://www.youtube.com/watch?v=i2mCJzfH8rk&feature=emb_title "]
Weingut Leo Fuchs
Ulrich Fuchs hat sich in Pommern ganz den Weißweinen geschrieben. Dem Riesling, dem Weißburgunder und dem trockenem Chardonnay. Kräftige Fruchtnoten, Schiefermineralität und Würze sind die Markenzeichen seiner zu Recht gehypten Weine. Das Weingut Leo Fuchs gibt es seit 1624, es zählt zu den ältesten am Fluss. Verkostungen finden regelmäßig von April bis Dezember in der Vinothek Pomaria statt.
Hauptstraße 3, 56829 Pommern – www.leo-fuchs.de
Weingut und Gästehaus Meierer
40 Kilometer nördlich von Trier, im kleinen Weinort Kesten, wohnt Matthias Meierer. Der selbsternannte "Riesling-Punk" hat bei keinem Geringeren als Mosel-Winzerlegende Fritz Haag gelernt. Und das spiegelt sich in seinen feinherben Weinen wider. Die 12 Rieslinge, die momentan im Sortiment stehen, "schmecken nach Mosel" und haben konkurrenzlose Namen wie "OMG" oder "WTF". Seit 2019 gibt es beim Weingut auch ein nettes Gästehaus. Weinproben finden nach Voranmeldung statt.
Am Herrenberg 15, 54518 Kesten –www.weingut-meierer.de
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In diesem Podcast erfährst du noch mehr zum Weinland Mosel!
Titelfoto: Blick auf Brauneberg und Moselsteig. c RPT, Foto Dominik Ketz