Leipzig am Wasser: Die schönsten Touren und Plätze
150 Kilometer Fließgewässer, unzählige Seen, versteckte Teiche und Buchten. Kurz: Leipzig ist eine Wasserstadt! Die Insiderei verrät dir die schönsten Kanurouten, Strandbars, Ausflugsziele und Wasser-Plätzchen in und um die Stadt.
Kanu-Tour auf dem Karl-Heine-Kanal
Gleich fünf Wasserläufe münden in Leipzig ineinander. Dazu kommen so viele kleine Kanäle, Seitenarme und künstlich angelegte Seen, dass sogar die Locals ab und zu durcheinander kommen. Ein Gewässer kennen dennoch alle: den Karl-Heine-Kanal, die beliebteste Flaniermeile der Einheimischen. Mit dem Boot über den Kanal zu schippern, gehört zu Leipzig wie ein Bissen in eine traditionelle Leipziger Lerche. An den Buntgarnwerken vorbei, zweigt der Flusslauf von der Weißen Elster ab und führt fast drei Kilometer in den Westen der Stadt. Finish ist der Lindenauer Hafen. Entweder du schlenderst den Kanal entlang, oder leihst dir ein Boot aus, zum Beispiel beim Stadthafen. Dabei kommst du unter anderem am Westwerk vorbei und kannst, wenn du Lust hast, die Galerien in der Baumwollspinnerei erkunden.
Hier findest du Infos zu schönen Kanu-, Kajak- und Schlauchboot-Touren in der Stadt.
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Chillen auf den Stufen an der Philippuskirche
Wir bleiben am Karl-Heine-Kanal, diesmal aber nur zum Faulsein. Die Steintreppe an der Philippuskirche in Lindenau ist im Sommer einer der Hotspots der Leipziger Frischluftfans und einer unserer Lieblingsplätze zum Relaxen. Die Meute kommt zum Picknicken und zum Weintrinken am Abend. Manche hüpfen nach dem Plausch direkt ins Kanu und schippern gemütlich nachhause. Andere schauen nur den vorbeifahrenden Gondeln zu und genießen den idyllischen Blick auf Kanal und Kirche. Die Treppen sind ideal für eine Pause auf deiner Stadttour. Wenn du noch nicht weißt, wohin als nächstes: Hier kommst du zu den angesagtesten Locations in Plagwitz. Das In-Viertel liegt nämlich gleich ums Eck.
Endersstraße 37, 04177 Leipzig
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Cospudener See: Surfen, Sauna und Nacktbaden
Leipzigs Südsee, Costa Cospuda – relativ unbescheiden nennen die Locals so ihr Lieblings-Freizeitrevier, den Cospudener See. Dass sie stolz auf ihren Cossy sind, versteht sich. Schließlich entstand er auf einer vom ehemaligen Tagebau geschundenen Landschaft und ist heute ein Naturparadies. Der See ist einer von 23 neuen Seen im Süden der Stadt und seit 2000 eines der wichtigsten Auslüftungs-Areale der LeipzigerInnen, vor allem am Wochenende. Sie kommen zum Radfahren, Saunieren, Kiten und Surfen. Feiern am Sonntag im Hacienda Beachclub zu Electro–Beats während einen Strand weiter Freiheitsliebende nackt ins Wasser hüpfen. So geht Stadtflucht!

Wildwasserrafting im Kanupark Markkleeberg
Wer bei Wildwasserrafting an sprudelnde Stromschnellen, Wasserfälle und Schnappatmung denkt, liegt so falsch nicht. Ganz so wild ist die Wassersession im Kanupark Markkleeberg aber dann doch nicht. Für Action–Fans ist der Wasserspielplatz im Süden der City aber wie gemacht: Hier paddelst du in einer der modernsten Wildwasseranlagen in Europa, die Strecke vergleichen ExpertInnen mit jener in Sydney oder London, die für Olympia installiert wurden. Sportprofi hin oder her, im Kanupark wirst du nass. Ob beim Rafting alleine oder in der Gruppe, beim Bodyboarding, Wellensurfen oder bei einer Runde Hydrospeed. Was das ist? Stell dir vor, du steigst im Neoprenanzug und mit einem Mini-Floß in die Waschtrommel. Klingt witzig? Hier erfährst du mehr!
Wildwasserkehre 1, 04416 Markkleeberg
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Störmthaler See: Mit dem Amphibienfahrzeug zur Kulturinsel Vineta
Quasi ums Eck vom Cospudener See, nämlich ein paar Kilometer östlich, liegt der Störmthaler See. Auch er entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Tagebaus. Und auch er ist ein beliebtes Ausflugsziel der Locals. Vor allem wegen der Tour mit dem original restaurierten Amphibienfahrzeug DUKW 353 aus dem Jahr 1942 kommen sie hierher. Das Gefährt, das aussieht wie eine Requisite von Crocodile Dundee, fährt sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Viele buchen die Tour auch um die Vineta zu sehen. Das schwimmende Kunstprojekt liegt mitten im See und soll an die 8700 EinwohnerInnen erinnern, die wegen des Tagebaus Espenhain einst absiedeln mussten. Auf der kleinen Insel mit Kirchturm finden Konzerte und Lesungen statt. Und ab und zu lassen sich sogar Lovebirds hier trauen.

Strandbar und Beachvolleyball am Stadthafen Leipzig
Der Stadthafen ist Ziel- und Angelpunkt des Leipziger Neuseenlandes. Hier kannst du dir ein Fahrrad oder eines der roten Ruderboote ausborgen und ausgedehnte Touren entlang und auf dem Kanal starten, Kajaks gibt es schon ab 7 € pro Stunde. Vor, beziehungsweise nach deiner Tour, ist es im Stadtstrand am Ufer nett. Du kannst dich dort mit Snacks und Drinks eindecken und dich unter die junge Crowd mischen. Viele LeipzigerInnen kommen nach Arbeit auf ein Bierchen oder ein Sprudelwasser vorbei. Im Sommer brutzeln oft mal Würstchen und vegane Steaks auf dem Griller. Einen Beachvolleyball-Court gibt es auch.
Schreberstraße 20, 04109 Leipzig – www.stadthafen-leipzig.com
Der Auensee mit Camping und Schlosspark Lützschena
Der kleine Auensee ist vielleicht nicht der Parade-Wasser-Tipp, denn gleich vorab: hier herrscht absolutes Badeverbot! Dennoch: Das durch Kiesabbau entstandene Gewässer im Nordwesten der Stadt ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete in der Nähe von Leipzig. Vor allem der Campingplatz, umgeben von Auwaldresten, Steuobstwiesen und Feuchtbiotopen steht hoch im Kurs. Fährst du von hier etwa zwei Kilometer Richtung Westen, gelangst du zum Schlosspark Lützschena. Bei einem Spaziergang durch die wunderschöne, im Stil englischer Landschaftsparks angelegte Anlage, schlenderst du an Tempeln und Teichen vorbei und über viele kleine Brücken. Den Schlosspark erreichst du von Leipzig aus auch super mit dem Fahrrad. Nimm am besten viel Zeit mit. Denn am schönsten ist es hier, wenn du dich auf den verschlungenen Pfaden im Park verläufst.

Schladitzer See und Kulkwitzer See: Baden und Tauchen in der Nähe von Leipzig
Der Schladitzer See befindet sich im Norden der Stadt und ist vor allem bei Familien und Wasserratten beliebt. Die Schladitzer Bucht hat einen wunderbaren Sandstrand. Auf den vielen asphaltieren und ausgeschilderten Wegen rund um den See ziehen bei Schönwetter RadfahrerInnen und InlinskaterInnen ihre Runden. Wer segeln lernen will, tut das am besten in der Wassersportschule Camp David. TaucherInnen sollten den Kulkwitzer See im Westen von Leipzig anpeilen. Wo bis 1973 zwei ehemaligen Braunkohletagebauflächen angesiedelt waren, befindet sich heute eine riesengroße Wasserfläche und eine der schönsten Tauchgewässer im Osten von Deutschland. Sogar ein Schiff und ein Flugzeug wurden darin versenkt.
Gut zu wissen: Die Austrian fliegt dich mehrmals die Woche von Wien nach Leipzig und retour. Hier gibt’s mehr Infos dazu.