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8 Tipps für deinen Italienurlaub mit Wohnmobil

Eine Reise mit dem Wohnmobil ist eine lässige Sache: du bist unabhängig, spontan, kannst die Natur inhalieren und hast immer alles Wichtige mit dabei. Hier erfährst du 8 Tipps, die du vor deinem Camping-Trip durch Italien wissen musst.

Franziska Riedl
13. Januar, 2021

Hat dich das Camper-Fieber einmal gepackt, heißt es erst Mal gründlich informieren. Schließlich gibt es einiges zu beachten, damit dein Urlaub in Italien unvergesslich wird. Wir haben für dich die wichtigsten Infos und Tipps zusammengestellt.

1. Finde das richtige Wohnmobil

Mittlerweile gibt viele Möglichkeiten, um mobil – und dennoch komfortabel – zu nächtigen. Mit einem Camper sparst du dir den täglichen Aufwand, das Zelt auf- und abzubauen. Du schläfst komfortabler und hast auf vier Rädern alles, was du zum Leben brauchst. Das gilt zumindest in einem voll ausgestatteten Wohnmobil inklusive Küche und Bad. Allerdings spielen die Kosten hierbei eine Rolle. Denn sowohl zum Kauf als auch zur Miete sind solche vollintegrierten Modelle mitunter ganz schön teuer. Das Gute: es gibt Abstufungen zwischen Luxuscamper und Zelt. Etwa der Campingbus, Kastenwagen, Alkoven, teilintegrierte Wohnmobile, vollintegrierte Wohnmobile und Luxusliner. Sie werden in dieser Reihenfolge immer luxuriöser, aber auch größer und teurer. Wenn du es besonders simpel willst, kannst du ganz ohne Zelt biwakieren, allerdings ist das in Italien vielerorts nur in Ausnahmefällen erlaubt. Selbiges gilt für andere Arten von Wildcamping, auch mit einem Wohnmobil. Wenn du nach dem richtigen Wohnmobil für deinen Camping-Trip nach Italien suchst, hast du die Qual der Wahl. Welches Fahrzeug zu dir passt, hängt von deinen Vorlieben und deinem Budget ab. Sinnvoll kann es sein, als „AnfängerIn“ verschiedene Wohnmobile auszuprobieren. Zu Beginn empfiehlt sich dabei die Miete. Je mehr Luxus du dir für deine Reise wünschst, desto mehr musst du investieren. Dann aber nicht darauf vergessen, dass du ein großes Gefährt durch die mitunter sehr kleinen italienischen Straßen steuern musst.

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Italienurlaub mit dem Wohnmobil
Mit dem Wohnmobil durch Italien
c Adobe Stock – EKH Pictures

2. Mache ein Fahrtraining vor dem Reisestart

Bist du das erste Mal mit dem Camper unterwegs – oder das erste Mal mit einem so großen Modell – ist ein Fahrtraining vorab ein Muss. Je größer das Wohnmobil, desto schwieriger ist es, dieses zu steuern und besonders in Italien erwarten dich da ganz eigene Herausforderungen: Über bergige Straßen oder durch enge Gassen der Altstädte kommst du mit einem großen Wohnmobil nur schlecht. Willst du dennoch nicht auf touristische Highlights wie Venedig verzichten, hast du die Möglichkeit, das Fahrzeug außerhalb der Stadt abzustellen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Auch bei kleineren Modellen wie einem Kastenwagen ist ein Fahrtraining sinnvoll, denn mit etwas Geschick kannst du damit viel mehr Ecken des Landes erreichen. Dabei darfst du nicht unterschätzen, wie unterschiedlich das Fahrverhalten und die Anforderung beim Steuern von Wohnmobilen in Italien sind – nicht nur gegenüber dem heimischen Pkw, sondern auch zwischen den Campern. Je nach Art des Wohnmobils, Hersteller, Alter und Co musst du dich umstellen und solltest deshalb unbedingt vor der Abreise mehrmals hinterm Steuer sitzen und einige schwierige Situationen üben. Du kannst dafür auch professionelle Fahr(sicherheits)trainings speziell für Wohnmobile buchen.

3. Dein Campingurlaub in Italien – das gehört ins Gepäck!

Der Vorteil am Wohnmobil ist, dass du alles mitnehmen kannst, was du für deinen Urlaub brauchst. Es empfiehlt sich dennoch, schon früh eine Packliste anzulegen. Folgende Liste enthält die grundlegenden Dinge, die du für einen Camping-Trip nach Italien brauchst.

  • Campingausrüstung: Schlafsack oder Bettwäsche,  Camping-Hocker, Campingkocher, Campinglaterne, Reiseschloss, bei Bedarf Zelt und Isomatte, etc.
  • Dokumente: Personalausweise oder Reisepass, Krankenversicherungskarte, Unterlagen der (eventuellen) Auslandskrankenversicherung, Führerschein, Buchungsbestätigung der Campingplätze, Landkarte oder App für Italien, Mietunterlagen für das Wohnmobil, etc.
  • Finanzielles: Geldbeutel, Bargeld, EC- und Kreditkarten, etc.
  • Hygiene: Duschutensilien, Haarbürste, Deo, Zahnbürste und -pasta, Wattestäbchen, Cremes sowie nach Bedarf Tampons oder Binden, Rasierer, Verhütungsmittel, Kontaktlinsenzubehör, etc.
  • Kleidung: Je nach Bedarf lange und kurze Hosen, T-Shirts, Pullover, Unterwäsche, Badekleidung, Schlafklamotten, Schuhe, warme Jacke, etc.
  • Praktisches: Navigationsgerät, Rucksack, Handtasche, Badetuch, Plastikbeutel, aufblasbares Kopfkissen, Ohropax, Kartenspiel, Strandmuschel, Digitalkamera, Smartphone, Computer, Ladekabel (für den Zigarettenanzünder), Powerbank, etc.
  • Reiseapotheke: Allgemeine Medikamente wie Kopfschmerztabletten, individuell benötigte Medikamente, Verbandszeug, Insektenschutz, etc.
  • Sonnenschutz: Sonnencreme, -brille, -hut, etc.

Diese Liste solltest du noch ergänzen und an deine individuellen Bedürfnisse, die Jahreszeit, die Art des Urlaubs und die Mitreisenden anpassen. So benötigst du beispielsweise für einen Wanderurlaub spezielle Wanderkleidung. Für einen Urlaub mit Baby brauchst du natürlich dessen Reiseutensilien zusätzlich und AllergikerInnen sollten stets ein Notfallset im Gepäck haben.

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Italienurlaub mit dem Wohnmobil
Italien Urlaub Wohnmobil Packliste
c Adobe Stock - New Africa

4. Was du beim Beladen beachten musst

All diese Dinge müssen natürlich auch in dein Wohnmobil passen. Das betrifft nicht nur das Platzangebot, sondern auch das maximal zulässige Gewicht, das du inklusive aller Mitreisenden, der Einrichtung, dem Gepäck & Co nicht überschreiten sollst. Du musst dafür wissen, wie viel Zuladung für dein Wohnmobil erlaubt ist. Je nach Modell, sind das oft nur 400 Kilo oder weniger. Wichtig ist zudem ein gewisser Puffer. Bei jeder Reise kommt nämlich gerne mal unerwartetes Gepäck dazu. Eine Idee kann hier sein, leichte Souvenirs zu wählen oder jene, die erst im Anschluss erstellt werden, zum Beispiel ein Fotobuch voller Fotos von tollen Momenten. Nimm am besten immer so viel mit wie nötig und reise so leicht wie möglich. Das erleichtert dir auch schnell zu finden, wonach du suchst. Denn es gibt nichts Nervigeres als ein vollgestopftes Fahrzeug, bei dem du ständig am Suchen bist – aber niemals findest. Zudem kommt es beim Beladen nicht nur auf das „Was“, sondern auch auf das „Wie“ an: 

  • Die Gegenstände müssen sicher, also gesichert, verladen werden.
  • Sie müssen jederzeit zugänglich und auffindbar sein.
  • Schweres kommt im Wohnmobil nach unten, Leichtes nach oben.
  • Empfindliche Gegenstände sind ebenfalls unten besser aufgehoben.
  • Diese kannst du, ebenso wie Zerbrechliches, durch Handtücher schützen. 
  • „Frei“ liegen darf nur, was nicht zum Geschoss werden kann…
  • …und dem Erschütterungen durch die Fahrt nichts ausmachen.
  • Wertsachen, Dokumente und anderes Wichtiges kommen in Reichweite im Fahrerbereich.
  • Sperrige Gegenstände kannst du während der Fahrt in der Dusche/im Bad verstauen.
  • Diese Ordnung solltest du während der Reise beibehalten.
 
 
 
 
 
 
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5. Tipps für deine Reiseplanung

Jetzt bist du bereit loszufahren! Aber: die Spontanität hat vor allem in der italienischen Hauptsaison im August ihre Grenzen. Dann sind die Campingplätze oft lange im Voraus restlos ausgebucht. Eine gewisse Planung vorab ist daher wichtig. Du solltest dir eine grobe Route zurechtlegen und dadurch sicher stellen, dass du alles sehen und erleben kannst, was dir während der Zeit in Italien wichtig ist. Je länger du mit dem Camper durch das Land fährst, desto intensiver kannst du „La Bella Vita“ erleben. Auch die weite Fahrt nach Süditalien lohnt sich aufgrund der zahlreichen Highlights wie Matera. Nachdem du die grobe Route kennst, geht es an den Zeitplan und das Buchen der Campingplätze. Eventuell musst du auch weitere Buchungen vornehmen, wenn du zum Beispiel mit einer Fähre übersetzen willst. Frag dich also, was du spontan machen kannst und was (lieber) nicht. Bist du mit dem eigenen oder gemieteten Wohnmobil unterwegs, darfst du dieses bei deinen Reisevorbereitungen nicht vergessen. Es gilt, dein Gefährt grundlegend durchzuchecken, eventuell nochmal Öl oder Wischwasser nachzufüllen, den Ersatzreifen und das Erste-Hilfe-Set zu prüfen, die Warnwesten am richtigen Ort zu platzieren und gegebenenfalls Winterreifen aufzuziehen. Denn in Italien gilt trotz mildem Klima eine komplizierte Winterreifenpflicht. Wenn du (auch) in den kälteren Monaten reisen willst, ist es wichtig, dich auf Grundlage deiner Reiseplanung zu informieren, welche Regelung wo gilt und wann.

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Italienurlaub mit dem Wohnmobil
Urlaub in Italien im Winter mit dem Wohnmobil
c Adobe Stock – Kirill Gorlov

6. Good to know: Vorschriften und Stellplätze

Wildcampen ist in Italien nur in Ausnahmefällen erlaubt. Das bedeutet: Wenn du ohne Planung losfährst und für die Nacht keinen Stellplatz findest, musst du eventuell illegal „wildcampen“ und riskierst empfindliche Strafen in Höhe von bis zu 500 Euro. Ein Campingplatz ist da deutlich günstiger und bietet zugleich mehr Komfort. Für begnadete WildcamperInnen gibt es besser geeignete Reiseziele als Italien. Es gilt daher, deinen Stellplatz rechtzeitig im Voraus und verbindlich zu reservieren. Die entsprechenden Unterlagen solltest du einpacken und bei der Ankunft griffbereit haben. Doch das Wildcamping-Verbot ist nicht die einzige Vorschrift, die du in Italien beachten musst. Es gelten noch zahlreiche weitere Bestimmungen rund um Tankstellen, Mautgebühren, Fahrzeugbeleuchtung, Inventar, Ladung und Gewicht. Auch diesbezüglich ist es wichtig, dass du nicht völlig unvorbereitet aufbrichst. Sonst wartet nach der italienischen Grenze eventuell eine böse Überraschung auf dich. Recherche ist das A und O, damit du in kein Fettnäpfchen trittst.

 
 
 
 
 
 
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7. Deine Reise durch Italien: Kenne die Verkehrsregeln 

In Italien gelten teilweise andere Regelungen als in Österreich oder Deutschland. Verstöße können teuer werden und schlimmstenfalls sogar einen Unfall verursachen. Ein Blick auf die italienischen Verkehrsregeln lohnt sich:

  • Die italienische Straßenverkehrsordnung namens „Codice della Strada“ regelt die wichtigsten Verkehrsregeln. Sie orientiert sich größtenteils an den europäischen Standards. Es gibt daher nur wenige Unterschiede zu den Regeln in Deutschland oder Österreich – jedoch kann es regionale Verschiedenheiten geben.
  • Zu den Unterschieden gehören zum Beispiel die in Italien gültigen Höchstgeschwindigkeiten: Innerorts darfst du ebenfalls 50 km/h fahren. Außerorts sind in Italien aber nur 90 km/h erlaubt, bei Gespannen sogar nur 70 km/h. Um es noch komplizierter zu machen, gilt für dich mit einem Wohnmobil eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h, sofern es mehr als 3,5 Tonnen wiegt. Auf der Autobahn darfst du mit einem Fahrzeug unter 3,5 Tonnen nur 130 km/h fahren, bei Regen gilt ein Maximum von 110 km/h. FahranfängerInnen dürfen in den ersten drei Jahren nicht schneller als 100 m/h fahren. Diese Grenze gilt auch für Wohnmobile über 3,5 Tonnen. Gespanne sind mit maximal 80 km/h am langsamsten unterwegs.
  • Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung musst du mit einem Bußgeld rechnen und dieses ist in Italien alles andere als niedrig. Sogar ein Fahrverbot kann für dich ausgesprochen werden, obwohl du nicht die italienische Staatsangehörigkeit hast. Die Strafen sind also gemäß EU-Rahmenbeschluss auch in Deutschland oder Österreich vollstreckbar, allerdings mit einer Verjährungsfrist von 360 Tagen. Kam bis dahin kein Bescheid, musst du dir keine Sorgen mehr machen. Empfehlenswert ist dennoch die gültigen Regeln zu befolgen.
  • Das gilt auch, wenn es um Alkohol am Steuer geht. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du überhaupt keinen Alkohol trinkst, falls du in den folgenden Stunden noch fahren willst oder musst. In Italien gilt nur für FahrerInnen in der Probezeit oder unter 21 Jahren ein striktes Alkoholverbot, anschließend liegt die Promillegrenze bei 0,5. Ein Verstoß kostet dich mindestens 530 Euro. Auch hier lohnt es sich daher, die Regeln zu beachten – egal, wie köstlich der Wein schmeckt.
  • Weitere Verstöße, die mit Bußgeldern geahndet werden, sind das Handy am Steuer, ein Parkverstoß oder ein Verstoß gegen die Gurtpflicht. Auch diese Geldstrafen sind in Italien großzügig bemessen.
  • Parken darfst du nur in gekennzeichneten Flächen, wobei die Farben der Markierungen unterschiedliche Bedeutungen haben. In der Regel gibt es aber zusätzlich eine Beschilderung, der du die Regelungen entnehmen kannst.

Auf den ersten Blick wirkt es kompliziert in Italien rechtskonform mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Doch keine Sorge: Wenn du die deutschen beziehungsweise österreichischen Regeln beachtest und die Tempolimits sowie Parkmarkierungen kennst, musst du dir kaum noch Sorgen machen.

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Italienurlaub mit dem Wohnmobil
Camping Wohnmobil Urlaub Italien Sommer
c Adobe Stock - Vastram

8. Sei gut für den Notfall gerüstet

Trotz aller Vorsicht, kannst du einen Unfall niemals mit Sicherheit ausschließen. Das Letzte, was du nun noch vor deiner Abreise überprüfen musst, ist daher deine Notfallausrüstung. Einerseits muss jedes Wohnmobil in Italien einen Verbandskasten, ein Warndreieck und eine Warnweste im Gepäck haben. Andererseits müssen Kinderunter zwölf Jahren oder mit einer Körpergröße unter 1,50 Meter mit einem gesetzeskonformen Kindersitz gesichert sein. Neben diesen „Must-haves“ gibt es auch noch weitere Utensilien, die im Notfall hilfreich sein können. Dazu gehört das Erste-Hilfe-Set, aber auch 

  • eine Decke,
  • ein Notfallhammer,
  • ein Pannenset
  • ein Abschleppseil,
  • eine Klebebandrolle,
  • eine Warnleuchte, 
  • ein Feuerlöscher und
  • eine Faltrampe.

Mit dieser Grundausstattung bist du für quasi jeden „typischen“ Notfall mit dem Wohnmobil gut gerüstet. Sollte es zu einem Unfall kommen, musst du außerdem wissen, wie du die Situation in Italien richtig handhabst. Wie du siehst, bedeutet ein Camping-Trip nach Italien viel Recherche und etwas Vorbereitung vorab, doch der Aufwand lohnt sich – garantiert!       

Zu deiner Information und für die Transparenz: Dieser Beitrag stammt aus einer Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Hendrik Melcher.

 

Titelfoto: c Adobe Stock - Roman Babakin

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