Halden-Heroes: 6 „neue Berge“ erklimmen im Ruhrgebiet
#YoursTrulyGermany. Du glaubst, es gibt im Ruhrgebiet keine Berge? Think again: über 250 „Halden“ prägen die Landschaft und erzählen dabei die faszinierende Geschichte des Bergbaus und der Industrialisierung. Die bis zu 140 Meter hohen „neuen Berge“ sind durch Aufschüttung von Abraum, Schlacke und Bauschutt entstanden. Später begrünt, helfen sie dabei, die Region zu renaturieren. Mit Landmarken und Kunstwerken versehen, gehören sie heute zu kulturellen und aktiven Hotspots. Als Teil der Route Industriekultur eröffnen sie neue Perspektiven und Freizeitmöglichkeiten – sowie tolle Ausblicke auf die Umgebung. Auf welche Halden du hoch hinauf solltest erfährst du hier.
Schwindelerregende Höhen auf der „Tiger & Turtle“ in Duisburg
Nein, Tiger & Turtle ist keine Fortsetzung von „Crouching Tiger Hidden Dragon“, sondern eine begehbare Achterbahn. Ja, so was gibt’s, und zwar auf dem Plateau der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg. So wurde aus dem ehemaligen Abraumlagerplatz ein interaktives Kunstwerk mit Wahnsinns-Aussicht geschaffen – von der Schwerindustrie zur Achterbahn-Skulptur über den Dächern des Ruhrgebiets. Das rund 20 Meter hohe Kunstwerk von Heike Mutter und Ulrich Genth wurde anlässlich der Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010 präsentiert. Und was hat es nun mit dem Namen auf sich? Ganz einfach – zwar ähnelt die Skulptur in ihrer Form einem Tiger, zu erleben ist sie aber nur im Schildkrötengang. Und zwar am besten zur Abendstunde – dann nämlich erstrahlt sie ganz besonders schön.
Tiger & Turtle, Ehinger Straße, 47249 Duisburg
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Schwerelose Stahlpyramide auf dem Tetraeder in Bottrop
Der Tetraeder auf der Halde Beckstraße in Bottrop ist ein imposantes Wahrzeichen, das zu den beliebtesten Aussichtspunkten im Ruhrgebiet gehört. „Haldenereignis Emscherblick“ heißt die von Wolfgang Christ 1994 entworfene Stahlpyramide offiziell. Sie ist stolze 50 Meter hoch und 210 Tonnen schwer. Und doch wirkt sie dank metallener Knotenpunkte und Stahlseilen, die die schwingenden Treppen und Stahlrohre untereinander verbinden, fast schwerelos. Den Gipfel der Halde erreichst du zu Fuß über einen Serpentinenweg. Oder, viel spannender, über eine fast 400-stufige Treppe. Noch spektakulärer – hinaufrennen, am besten beim jährlichen „Tetraeder Treppenlauf“. Auch cool – bei Nacht wird der Tetraeder Bottrop durch die Lichtinstallation des Künstlers Jürgen LIT Fischer zum leuchtenden Kunstwerk.
Tetraeder Bottrop, Beckstraße, 46238 Bottrop
Mit sportlichem Elan auf die Halde Hoheward in Herten
Wer im flachen Ruhrgebiet Sehnsucht nach Bergen hat, muss nicht lang suchen – mit 152 Metern ist die Halde Hoheward in Herten eine schwindelerregende Landmarke, und als Teil der Route Industriekultur ein bedeutendes Wahrzeichen des Reviers. Als umgestaltete Freizeit- und Kulturlandschaft ist sie außerdem ein Paradebeispiel für die Neugestaltung der Schwerindustrie-Vergangenheit. Heute kannst du hier wandern, joggen, mountainbiken oder eine Segway-Führung buchen – das die Aussicht dabei phänomenal ist, ist selbstverständlich. Nicht nur das – dank der runden Stahlbögen des Horizont-Observatoriums, die auf der Halden-Plattform den Ortsmeridian bilden, kannst du auf der Halden-Plattform den Lauf der Sonne, des Mondes und der Sterne beobachten. Und auf der Zeche Ewald lockt das Besucherzentrum Hoheward mit der Ausstellung „Neue Horizonte“.
Halde Hoheward, Werner-Heisenberg-Straße, 14 45699 Herten
Kultur in luftiger Höhe auf der Halde Haniel in Bottrop
Der nördliche Abschnitt der Halde Haniel in Bottrop wird zwar bis heute für die Aufschüttung genutzt, Platzmangel kommt trotzdem keiner auf. Der frei zugängliche Bereich der aus dem Bergmaterial der Zeche Prosper-Haniel entstandenen 185 m hohen Halde erstreckt sich immerhin über 114 Hektar. Die Halde ist auch eine Art Freilichtmuseum – beim Aufstieg passierst du historische Werkzeuge des Bergbaus und eine Darstellung des Kreuzwegs: in 15 Abschnitten ist die Passion Christi durch die bildende Künstlerin Tisa von der Schulenburg aufgezeigt. Ganz oben bildet ein Kreuz den Abschluss des Wegs. Absolutes Highlight der Halde ist das Amphitheater auf dem Haldendach, in dem – fast wie bei den Römern – kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
Halde Haniel, Kirchellener Straße/46145 Oberhausen oder Fernewaldstraße/46242 Bottrop (Parkplatz Bergwerk Prosper-Haniel)
„Das Geleucht“ als Bergbau-Wahrzeichen auf der Halde Rheinpreußen in Moers
Die rote, überdimensionale Grubenlampe auf der Halde Rheinpreußen ist unübersehbar und gilt als eines der markantesten Landmarken-Kunstwerke im Ruhrgebiet. Die begehbare Industriekultur-Skulptur von Otto Piene wurde 2007 als Hommage an die Nutzung der Grubenleuchte als Lebensretter geschaffen. Rheinpreußen diente von 1876 bis 1990 als Steinkohle-Bergwerk, in den Neunzigern wurde sie dann als eine der ersten Halden begrünt und so auch Wanderern und Spaziergängern zugänglich gemacht. Zusammen sind die Halde und „das Geleucht“ über stolze 120 Meter hoch, und somit das größte bergbauliche Kunstwerk der Welt – mit herrlichem Panoramablick über das Ruhrgebiet, versteht sich. Danach heißt es ausruhen, auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen roten „Ausleuchtungsfeld“ der Lampe.
Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen, Gutenbergstraße, 47443 Moers
Kunst trifft auf Natur auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
35 Betonquader, teilweise bunt besprüht, hat der Künstler Herman Prigann auf dem unbewaldeten Haldendach zu einer 10 Meter hohen „Himmelstreppe“ gestapelt. Außer Kunst gibt es hoch oben auch schöne Ausblicke auf Gelsenkirchen, die Bramme auf der Schurenbachhalde oder die Zeche Zollverein zu sehen. Weitere Arbeiten des Künstlers entdecken Gipfelstürmer im „Skulpturenwald“ während dem Aufstieg zur Halde durch ineinander verwobene Wege – Gebilde, die nicht mehr benötigtes industrielles mit natürlichem Material kombinieren. Die Betonquader dienten übrigens als Fundament der Dortmunder Zeche Fürst Hardenberg – heute hat sie sich dank Kunst die Natur zurückerobert.
Halde Rheinelbe, Leithestraße, 45886 Gelsenkirchen
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Wir von der Insiderei lieben Transparenz. Deswegen möchten wir dir sagen, dass dieser Beitrag im Auftrag von Reiseland Deutschland in Kooperation mit der Ruhr Tourismus GmbH erstellt wurde.
