9 mal Slow Food in Thüringen
Slow Food entstand Mitte der achtziger Jahre in den Weinbergen des Barolo. Seither distanzieren sich die Anhänger:innen der Bewegung von schnellem Genuss, von industriell Hergestelltem, von wässrigem Obst und überzüchtetem Fleisch. Heute ist die Philosophie vielerorts zur Praxis geworden – auch in Thüringen. Wer sie dort aktuell am spannendsten umsetzt? Erfährst du hier!
Slow Food im Kromer’s Restaurant in Erfurt
Das Kromer’s ist standhaft. Schon lange ist das gemütliche Lokal gleich beim Domplatz in der Erfurter Altstadt Pionier in Sachen Slow Food in Thüringen. Die Karte ist klein. Die Gasthausküche handwerklich tiptop. Die Zutaten kommen aus der Nachbarschaft. So, wie der Kastanienhonig auf dem Ziegenkäse als Entrée. Ihn stellt der Erfurter Bienenhof Bischleben her. Die Schwammerln zum Kräuterrisotto sponsert der junge Foodie und Pilzezüchter Sascha Sauer. Zucchini und Blumenkohl – die Partner in crime der Hähnchenbrust – liefert der Erfurter Wochenmarkt.
Lieblingszeit im Kromer’s ist der Sommer, wenn das Birnenbaum-Blätterdach die Terrasse so schön beschattet. Im Winter ist’s im urigen Gewölbekeller gemütlich.
Kromer’s Restaurant & Gewölbekeller, Kleine Arche 4, 99084 Erfurt
Hier findest du noch mehr super Tipps in Thüringen!

Slow Foodie-Tipp in Erfurt: das Kromer’s. c Steffen Heilmann
Weitblick im Landgrafen in Jena
„Wir meiden Zutaten, die Drittklässler nicht aussprechen können, kaufen nur Lebensmittel, die verderben können und begegnen einander mit Vertrauen und Respekt“. Die Küchenphilosophie im Landgrafen ist klar. Neben den guten Absichten, die das Team recht selbstverständlich umsetzt, ist das Lokal vor allem wegen seines Panoramas beliebt: der Megablick über den Talkessel von Jena ist großes Kino. Wenn der Sommer die Terrassensaison einläutet, sitzt du dann bei Wildravioli, Tafelspitz und Co. in der Sonne, steckst die Nase in die warme Luft und erfreust dich des Lebens.
Und noch ein kleiner Tipp für alle, die sich nicht nur kulinarisch mit der Natur verbinden wollen: das Lokal stellt auch recht opulente Picknickkörbe zusammen.
Landgrafen Jena, Landgrafenstieg 25, 07743 Jena

Das Landgrafen Restaurant liegt am Stadtrand von Jena. c Thüringer Tourismusverband Jena-Saale-Holzland e.V., Foto: Peter Eichler
Thüringer Wirtshausküche im Klausenhof Bornhagen
Als Wirtshaus wird das Gebäude in Bornhagen schon seit dem 15. Jahrhundert bespielt. Heute ist der Klausenhof im Besitz der Familie Röhrig. Martin Röhrig, den wir hier schon zu seinen Insidertipps im Land befragt haben, serviert Gerichte, die zur Umgebung passen: Geschmorte Rehschulter mit Röstzwiebeln und Kartoffeln, Salate mit Beerendressing, Klöße, Spargel. Immer abhängig davon, was im hauseigenen Kräutergarten wächst und die Bauern rund herum vorrätig haben.
Klausenhof, Friedensstraße 28, 37318 Bornhagen

Thüringer Seelenkost im Klausenhof. c Thüringer Tourismus GmbH, Foto: Meeta K. Wolff
Eines der besten: Die Turmschänke Eisenach
Wir sind ganz ehrlich: im aktuellen Slow Food Guide für Thüringen suchst du die Turmschänke vergebens. Aaaaaber: Die Slow Food-Grundsätze lebt das Lokal. Mit seiner verwinkelten, urgemütlichen historischen Stube gehört es zu den besten Restaurants im gesamten Land. Grund dafür ist Ulrich Rösch, der für seine Arbeit vor allem auf Reisen Inspirationen sammelt und zeitgemäße Küche mit regionalen Wurzeln kombiniert. Seine Markenzeichen sind das bunte Stirnband und der gute Wein. Letzteren bietet er aus einer imposant-umfangreichen Weinkarte zu seinen Menüs an.
Weinrestaurant Turmschänke, Karlsplatz 28, 99817 Eisenach

Die Turmschänke in Eisenach gibt’s seit 1912. c Ulrich Rösch
Hochwertiges Fleisch im BjörnsOx
Die Rhön ist bekannt für ihr Schaf und ihren Weideochsen. Letzterer ist Herrscher in Björn Leists Feinschmeckerlokal BjörnsOx. Sein Menü besteht Tag für Tag aus neuen Überraschungen. Acht Gänge ist der Abend lang. Für Leist eine „Geschmacksreise durch die Rhön, ergänzt durch Highlights aus der ganzen Welt“. Die Gourmets im Lande können mit seinen Kreationen viel anfangen. Das beweist auch der Michelin Stern, den sich das Lokal Jahr für Jahr aufs Neue angelt.
BjörnsOx, Bahnhofstraße 2 36466 Dermbach
Überraschungen im Restaurant Magda
Auch André Radke mag Überraschungen. In Arlach nahe Erfurt serviert der blutjunge Küchenkapazunder jeden Abend ein neues Kreativmenü. Mais-Popcorn-Suppe, Dill-Parfait, Waldpilzrisotto mit Pfirsichgelee. Sein Essen liest sich nicht nur witzig, sondern macht auch im Mund Spaß. Vor allem im Sommer, wenn du im pittoresken Fachwerk-Hof auf der lauschigen Terrasse neben Kräutergärtchen und Lavendelstauden isst.
Restaurant Magda, Brauhausgasse 3, 99090 Erfurt
Hofeigene Produkte im Hotel Wilhelmsglücksbrunn
Das Hotel Wilhelmsglücksbrunn ist dieses unverschämt romantische Gutshaus nördlich von Eisenach. Mit der idyllischen Terrasse, dem großen Garten und Teich. Seit 2011 geht das Restaurant des Anwesens den 100 Prozent Bio-Weg. Das bedeutet auch, dass viele Protagonisten auf den Tellern vom Hof höchst persönlich kommen. Darunter der Käse, der in der Manufaktur entsteht, das Schafsmilcheis aus dem Eislabor, das Fleisch vom Wasserbüffel, die Eier von den hauseigenen Hennen, der Honig von den Bienen. Gut, dass es bei all diesen Köstlichkeiten auch einen Hofladen gibt.
Biorestaurant Saline, Wilhelmsglücksbrunn, 99831 Amt Creuzburg

Der Käse reift in der Hofeigenen Manufaktur. c Thüringer Tourismus GmbH., Foto: Carlo Bansini
Zum güldenen Zopf im Weimarer Land
In Blankenhain im Weimarer Land steht seit über 470 Jahren ein prächtiges Fachwerkhaus und strahlt in warmen Farben. Heute gehört es der Familie Grafe, die darin das Restaurant Zum Güldenen Zopf betreibt. Auch hier passen sich die Gerichte an die Monate an und sind typisch Thüringisch: Klöße, Roulade, Schwarzbiergulasch. Raffiniert abgeschmeckt und auch deshalb so gut, weil dir die Köche höchst persönlich davon berichten, wo der Fisch auf deinem Teller herkommt, das Fleisch, das Gemüse oder das Bier.
Zum güldenen Zopf, Rudolfstädter Straße 2, 99444 Blankenhain

Gemütlich im Güldenen Zopf im Weimarer Land. c Spa- & Golfresort Weimarer Land
Im Thüringer Wald: das Restaurant im Schieferhof
Jung und handwerklich top aufgestellt ist das Team vom Restaurant Schieferhof in Neuhaus am Rennweg. Alle Köche sind hier geboren (oder haben sich zumindest hier verliebt) und verbringen ihre Tage unter anderem im Kräuterbeet oder auf der Wiese hinterm Haus – dort werden die Geschmacksverstärker für die Gerichte gepflückt. Alle Speisen im Schieferhof entsprechen den strengen Ansprüchen der Slow Food-Denkart. Und als Zuckerl oben drauf kommt jede davon ganz besonders bezaubernd drapiert auf den Teller – Glücksgefühle vorprogrammiert.
Restaurant Schieferhof, Eisfelder Straße 26, 98724 Neuhaus am Rennweg
Wir von der Insiderei lieben Transparenz. Deswegen möchten wir dir sagen, dass dieser Beitrag im Auftrag von Reiseland Deutschland in Kooperation mit der Thüringer Tourismus GmbH erstellt wurde.