Simon Pearce ist Schauspieler und Synchronsprecher. Vor allem ist er aber Comedian. Rassismus und Engstirnigkeit begegnet er mit Humor, gerade steht er mit seinen Soloprogrammen „Pea(r)ce on Earth“ und „Allein unter Schwarzen“ auf der Bühne. Seine Tipps zu Bars, Cafés und neuen Vierteln in München gibt’s hier.
Als Sohn eines nigerianischen Gastronoms und einer deutschen Schauspielerin in München aufgewachsen, ist Simon Pearce schon früh mit Intoleranz und Rassismus konfrontiert worden. In seinen Comedy-Shows verarbeitet er eigene Ängste und Erlebnisse, regt zum sozialkritischeren Denken an und zum Lachen. München ist seine Homebase, die Stadt macht ihm Spaß: „München hat einen guten Mix aus Großstadt und Dorf, das mag ich. Bissl gemütlich, bissl wild. Bissl Biergarten und bissl Club. Für mich hat die Stadt die perfekte Geschwindigkeit“, fasst er seinen City-Crush zusammen. Im Insiderei-Interview spricht er über gemütliche Cafés, ein Viertel mit urbanem Vibe, seinen Soulfood-Spot. Außerdem verrät er zwei lässige Bars und ein Lieblingsplatzerl an der Isar. Mehr Deutschland Tipps findest du hier.
Simons Tipps in München
Wo ist München neu und macht Spaß?
Also Spaß macht mir München überall. Ich finde es aber interessant, was im Schlachthofviertel rund um den Club Bahnwärter Thiel (Tumblingerstr. 29) passiert. Da ist ein sehr urbaner, kreativer Vibe.
Auf die Bühne bringst du Themen wie Fremdenhass, Toleranz, Rassismus, erzählst von Polizeikontrollen und skurrilen Begegnungen. In welchen Stadtvierteln erlebst du München besonders aufgeschlossen?
Ich würde nicht sagen, dass ich das in bestimmten Vierteln verschieden spüre. In Haidhausen habe ich lange gelebt, meine Familie lebt dort immer noch. Ich kenne dort viele Leute auf der Straße und fühle mich vielleicht noch etwas mehr geborgen.
Ideenaustausch bei einem guten Kaffee: In welchem Lieblingscafé triffst du befreundete KünstlerInnen?
Also am liebsten im Johannis Café. Wobei wir da selten Kaffee trinken – meine Ideen fließen besser bei Kaltgetränken. Ansonsten im Trachtenvogl (Reichenbachstr. 47). Da finde ich es auch sehr gemütlich und du bekommst einen guten Kuchen zum Kaffee (im Johannis Café übrigens auch!).
Welcher Koch/Welche Köchin hat dich zuletzt mit einem außergewöhnlichen Essen überrascht?
Ich hab das vietnamesische Tivu in unmittelbarer Nachbarschaft. Das ist praktisch, weil es nah ist und noch dazu mega lecker.
Du hast nach einer Show Lust auf Soulfood – welches Lokal peilst du an?
Für mich persönlich ist Soulfood im strengsten Wortsinn, also für meine Seele, das Essen im Makula im Dreimühlenviertel. Es ist das einzige westafrikanischen Restaurant in München und die Küche erinnert mich sehr an die Gerichte, die mein Vater immer gekocht hat, als er noch gelebt hat. Ich kann das meiste zwar auch kochen, bin aber trotzdem sehr gerne dort.
In welcher Bar kommst du nach einem langen Drehtag wieder runter?
Am liebsten bin ich im Easy Tiger oder in der The High Bar (Blumenstr. 15). Im Easy Tiger gibt es gutes Bier und der Wirt hat während des ersten Lockdowns tatsächlich die Zeit genutzt, um bei den Hopfenbauern seiner Brauerei beim Hopfendrehen zu helfen. In der The High Bar gibt es mit die besten Drinks in München und Hip-Hop läuft im Hintergrund. Außerdem ist der Wirt
Sechzger Fan (Anm. Fußballverein), genauso wie ich.
Wo tankst du in München outdoor Energie?
Meistens gehe ich einfach an der Isar spazieren oder joggen. Oder ich setze mich unterhalb der Reichenbachbrücke ab, wenn es dort nicht ganz so voll ist, und schaue aufs Wasser.
Du bist auch Papa: Mit welchen Activities in München verplanst du deinen freien Samstagnachmittag mit deinem Kind?
Wir fahren gerne mit dem Rad die Isar rauf, oder runter und füttern dann Enten oder werfen Steine ins Wasser.
Reise nie ab, ohne in München….
…ein Weißwurschtfrühstück gemacht zu haben.
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