Bild: Tipps in Düsseldorf von Marion Strehlow, c Markus Luigs
Nordrhein-Westfalen
Insidertipps Düsseldorf: Marion Strehlow
Schon als Kind nähte Marion Strehlow ihre eigenen Sachen. Heute führt die Designerin ihren Showroom in Düsseldorf und hat sich mit ihren puristischen Looks zu den beliebtesten Playern der städtischen Modeszene etabliert. Im Interview erzählt sie von ihren liebsten Shops und Restaurants. Sie verrät wunderschöne Ausflugstipps, auch für Kulturfans, und neue Hotels, die sie in Düsseldorf begeistern.
Marion Strehlow hat schon mit zehn Jahren ihre eigenen Sachen genäht. Nach einer Ausbildung als Damenschneiderin studierte sie an der Modeschule Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Heute führt die Designerin ihren eigenen Showroom mit angeschlossenem Atelier. Puristische, elegante Designs sind ihr Markenzeichen. Das Wort „Mode“ verwendet sie für ihre Kreationen selten. Vielmehr sind Blusen, Hosen und Jacken für sie Bekleidung, die lange getragen werden soll.
An der Landeshauptstadt schätzt Marion die überschaubare und sehr lebendige Kreativszene. Sich mit anderen KünstlerInnen zu connecten funktioniert hier gut. Und in den jungen, aufstrebenden Vierteln Oberbilk und Lierenfeld gibt es genug Platz, um Gemeinsames auf die Beine zu stellen. Welche Shops, Bars und Restaurants sie in der Stadt außerdem gern besucht, verrät sie im Interview. Ein Schuhgeschäft in Köln ist auch dabei. Und ihre liebste Joggingstrecke.
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Marion Strehlows Tipps in Düsseldorf
Wie inspiriert dich Düsseldorf bei deiner Arbeit. Warum fühlst du dich als Designerin hier gut aufgehoben?
Düsseldorf hat eine kleine aber sehr lebendige Kreativwirtschaft. Es gibt tolle MusikerInnen, bildende KünstlerInnen (dank der renommierten Kunstakademie) und DesignerInnen aus vielen verschiedenen Branchen. Du kannst gut gemeinsame Projekte starten und dich immer wieder neu verbinden.
Welche sind die upcoming neighborhoods in der Stadt?
Upcomimg neighborhoods sind meines Erachtens nach Oberbilk und Lierenfeld. Dort gibt es noch genug Platz und die Möglichkeit, sich mit ein paar Leuten zusammen zu tun, um etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen.
Eines deiner neuen Projekte ist „behind the scene“. Das sind Führungen, bei denen du Interessierten jeweils vier Modeateliers zeigst. Welche jungen DesignerInnen in der Stadt begeistern dich derzeit besonders?
Ich mag Hiro mit seinem Label Suzusan (Ronsdorfer Str. 77a) sehr gerne. Das Markenzeichen seiner Kollektionen sind die wunderschönen Stoffe, die mit einer traditionellen japanischen Färbemethode eingefärbt werden. Ein uraltes Handwerk, das sein Vater in Japan praktiziert und Hiro nun nach Düsseldorf gebracht hat – unbedingt sehenswert! Außerdem freue ich mich sehr, dass Agathe D. Muffert mit ihrem Unterwäschelabel Opaak (Fischerstr. 57) nach Düsseldorf gekommen ist.
Du bist auch großer Musikfan. In welchen cozy Lokalen in Düsseldorf läuft immer feine Musik?
Ich liebe den Salon des Amateurs. Das Musikprogramm ist sehr besonders und die DJs, die dort auflegen, haben eigene Musikprojekte oder Bands, die einfach mega gut sind. Lucas Croon (Stabile Elite/ BAR), Detlev Weinrich (Kreidler), Stefan Schneider zum Beispiel. Volker Bertelmann alias Hauschka veranstaltet dort auch regelmässig sein Approximation Festival. Alles fein!
In welches Lokal gehst du mit deinem engsten Team nach einer Modeschau essen?
Bis jetzt haben wir meistens im Cho vietnamesisches Essen bestellt und liefern lassen. Denn wenn wir mal ehrlich sind: bis nach einer Modenschau alles eingepackt und alle fertig sind, gibt es in den meisten Restaurants nichts mehr zu essen.
Und in welche Bar zieht ihr nach dem Essen weiter?
In die Ellington Bar, weil es hier sehr gute Drinks gibt. Ich mag das Ambiente und liebe es, dort an der Bar zu sitzen.
Du führst ein neu entworfenes Teil aus und brauchst noch die passenden Schuhe: wo findest du sie?
Ich würde zu Eva Roether nach Köln fahren. Ihr Shop heißt Fußkleid und sie hat eine tolle Auswahl an Schuhen und Accessoires.
Durch welche Galerien, Off-Spaces oder Museen schlenderst du regelmäßig mit Freunden?
Ich mag die Räume der Julia Stoschek Collection sehr gerne oder Veranstaltungen im Malkasten (Jacobistr. 6).
Deine liebste Joggingroute in Düsseldorf?
Joggen gehe ich natürlich im Volksgarten, er liegt mir ja sozusagen vor den Füßen. Schön außen herum, an zwei Seen vorbei, durch das Buga-Gelände und dann kann man sich noch überlegen, ob man eine Riesenrunde machen und noch etwas am Rhein laufen möchte. Total schön!
Ein freies Wochenende, du willst Frischluft inhalieren und raus aus der Stadt. Auf welchen Wanderungen oder Radwegen rund um Düsseldorf kommst du schnell runter?
Ich fahre in den Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal. Oder, immer wieder schön, zum Museum Insel Hombroich zum Abschalten, Spazierengehen und Kultur und Architektur erleben. Wandern rund um Düsseldorf ist im Rotthäuser Bachtal schön oder, wenn es etwas weiter sein darf, dann in meiner ehemaligen Heimat am Elfenmeer oder am Venekoten See. Ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit Heidelandschaften, Seen und Flüssen bis zu den Niederlanden.
In welchem besonderen Hotel in Düsseldorf würdest du gerne mal eine Modeschau veranstalten?
Es gibt einige schöne neue Hotels in Düsseldorf. Zum Beispiel das Max Brown, das Ruby Leni (Jahnstr. 3) oder das me and all (Immermannstr. 23). Dort gibt es wahnsinnig schöne Details, die ich sehr gerne für ein Fotoshooting oder für eine temporäre Ausstellung nutzen würde. Aufgrund der Hygienevorschriften und der coronabedingten Abstandsbestimmungen würde ich aber momentan vielleicht doch ein größeres Hotel aussuchen. Da tendiere ich zum Eingangsbereich oder die grüne Aussenfläche/Terrasse des Hotel Nikko (Immermannstr. 41). Im Hyatt Regency im Medienhafen (Speditionstr. 19) könnte man die Modelle ebenfalls gut draußen um die Bar laufen lassen.