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Portugal
Insider Lissabon: Luis Ferrero Gomez
In Lissabon kennt man ihn eben - Luis Ferrero Gomez arbeitete in den angesagtesten Clubs der Stadt und hängt privat mit Will.i.am von den Black Eyed Peas ab.
Sie gelten als eine Institution in der Lissabonner Clubszene. Wo finden zurzeit die angesagtesten Partys statt?
Das direkt am Tejo gelegene Lux Frágil (Av. Infante Dom Henrique) ist ein Muss. Eine phantastische und magische Welt auf drei, jeweils ganz unterschiedlich gestalteten Ebenen. Eine wahre Institution ist der Ritz Clube (Rua Glória, 57), der lange als Treffpunkt von Lissabons Intellektuellen galt. Der Club zählt mit Sicherheit heute zu den angesagtesten Locations der Stadt. Sehr coole Konzerte gibt es auch in der Music Box (Rua Nova do Carvalho, 24). Beliebt ist auch das Pensão Amor (Rua do Alecrim, 19/Rua Nova do Carvalho, 38). Neben Veranstaltungsräumen, Cafés und Bars im Bohème-Stil gibt es in diesem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert auch eine erotische Buchhandlung und einen Frisörsalon.
Stimmt es, dass man vor Mitternacht gar nicht weggehen braucht?
Natürlich gehen im Süden die Uhren etwas anders. Aber Lissabon bietet zu jeder Tages- und Nachtzeit interessante Lokale – vom ersten Kaffee am Morgen bis zu Clubs, in die man wirklich erst um 3 Uhr Früh geht.
Wo trinken Sie Ihre Bica am liebsten?
Ich liebe die kleinen alten Quiosques – das am Parca Luis de Camoes besonders. Einen tollen Ausblick zum Espresso gibt es am Largo de Santa Lucia. Und wer es stylisher mag, der geht nebenan ins chice Restaurant Bar Portas do Sol (Largo das Portas do Sol).
Und welche Restaurants empfehlen Sie in der Stadt?
Die ganze Bandbreite der portugiesischen Spezialitäten findet man im Primavera do Jerónimo (Travessa da Espera 34) oder im Bota Alta (Travessa da Queimada 35–37). Man sitzt hier quasi in der Küche, es gibt Bacalhau in unzähligen Varianten und frische Meeresfrüchte. Im eleganten Bistro 100 Maneiras (Rua do Teixeira 35) veredelt Sternekoch Ljubomir Stanisic portugiesische Spezialitäten mit Gewürzen und Aromen aus der ganzen Welt.
Lissabon ist ja auch bekannt für seine „süßen Versuchungen“?
Am besten sind die Pasteis de Belém (Casa dos Pasteis, Rua de Belém, 841 – nahe dem berühmten Hieronymuskloster). Die Creme-Törtchen werden heute noch nach altem Geheimrezept gebacken, heiß serviert und mit Zimt & Zucker bestreut – einfach köstlich! Lassen Sie sich nicht von der Schlange an der Theke abschrecken – das Lokal ist riesig und man findet immer irgendwo einen Platz.
Was hat Lissabon sonst noch kulinarisch zu bieten?
Im Bairro Alto-Viertel gibt es eine Vielzahl an Restaurants, Bars und Lokalen – von der Studentenkneipe bis zum durchgestylten Japaner. Jede Straße hat ihre eigene Szene, es herrscht ein buntes Nebeneinander und die große Dichte hält das Preisniveau niedrig. Die Mouraria ist dagegen noch relativ unentdeckt. Die schmalen Gassen und steilen Treppen wirken vielleicht etwas heruntergekommen, aber im alten Maurenviertel verstecken sich einige kulinarische Besonderheiten. Nicht nur Vegetarier werden von den authentischen indischen Aromen im Tentações de Goa (Rua São Pedro Mártir 23) begeistert sein.
Was muss man Ihrer Meinung nach in Lissabon unbedingt machen?
Natürlich einmal mit der Linie 28 fahren. Am besten zeitig in der Früh, da fahren nur Einheimische.
Besonders schön ist die Atlantikküste beim Cabo da Roca. Der nahe Praia da Ursa ist der westlichste Strand von Europa und ein wunderschönes Fleckchen Natur. Und sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, dann lohnt sich ein Besuch am ehemaligen Expo-Gelände. Schon die Ankunft am Estação do Oriente mit seiner lichtdurchfluteten Halle von Calatrava ist ein Erlebnis.
Lissabon ist auf mehreren Hügeln erbaut – von wo hat man den besten Blick auf die Stadt?
Die Terrasse des neuen Bairro Alto Hotels (Parca Luis de Camoes 2) bietet einen herrlichen Ausblick auf den Tejo und die Brücke des 25. Aprils. Ich liebe es aber auch, mit der Fähre hinüber nach Cacilhas zu fahren. Wenn man flussabwärts Richtung Elevador da Boca do Vento spaziert, kommt man zu einigen netten kleinen Restaurants, etwa dem Atira-te ao Rio (Cais do Ginjal, 68 – 70). Für alle, die es eleganter möchten, ist das Bica do Sapato (Av. Infante Dom Henrique) genau das Richtige. Hier gibt es ein Café, ein Restaurant und eine Sushibar – alle mit Panoramablick.
Und zum Abschluss: Wo gehen Sie hin, wenn Sie ein Mitbringsel für einen besonderen Menschen suchen?
Ins A Vida Portuguesa (Rua Anchieta 11). Eine herrliche Mischung aus Drogerie, Delikatessenhandlung und Conceptstore. Es gibt Seifen, Bio-Olivenöl und Sardinen in Dosen wie zu Großmutters Zeiten, aber auch witzigen Modeschmuck. Hier findet jeder das Passende.