Portrait von Michael Tschimben
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Michael Tschimben PRIMA

Insidertipps Südtirol: Hotelausstatter Michl Tschimben

Er kennt Südtirol wie seine Westentasche – und hat ein ziemlich gutes Gespür für das, was gerade entsteht. Michl Tschimben ist nicht nur der Mann für nachhaltige Hotel- und Gastroausstattungen im Alpenraum, sondern auch jemand, der echte Insider-Tipps auf Lager hat. Von lässigen Lokalen in Bozen bis zu neuen Design-Hotspots im Ahrntal – im Interview verrät er, wo es sich gerade besonders gut genießen, entdecken und einrichten lässt.

Robert Kropf

Wenn jemand weiß, wo man in Südtirol die spannendsten Shops, Produkte und Geheimtipps findet, dann er: Michl Tschimben. Mit seiner Firma Prima  ist er die erste Adresse für kreative, maßgeschneiderte, nachhaltige Ausstattung von Hotellerie und Gastronomie – nicht nur in Südtirol, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus.

Sein Hauptaugenmerk? Die Entwicklung superlokaler Produkte. Dafür arbeitet er eng mit Architekt:innen zusammen und bringt eigene Linien auf den Markt – gewobene Handtücher und Bademäntel made in Italy, Betten- und Schlafsysteme, frische Naturkosmetik von NotJustBodycare und handgebundene Unikate zur Präsentation von Wein & Speisen – alles produziert im Umkreis von 300 Kilometern. Ein Macher mit Gespür für Qualität und einem Faible für das Besondere. Im Interview verrät er seine ganz persönlichen Südtirol-Geheimtipps

Südirol-Tipps vom Hotelexperten

Dein Flagship-Store ist in Bozen. Was ist dir in Bozen grad als ganz neu aufgefallen?

Bozen entwickelt sich neu. Locations wie Luna Mondschein, Bogen in der Altstadt, aber auch außerhalb wie die Pizzeria Corso muss man gesehen haben. Lässig ist auch das Rooftop Live im Restaurant 37 oder im Restaurant Arôme by Thaler über den Dächern der Bozner Altstadt. Wer weniger Treppen will, geht ins Meta auf den Walterplatz und lässt sich von Günther Stecher, dem Kumpel vom Red-Bull-Gründer, bedienen. Günther hat neben dem Meta auch ein paar Boutique Suiten, wo der Holzboden wertvoller ist, als bei manch anderen das gesamte Zimmer. Die Jungs von Rural Urban im Stadtteil Bozen Rentsch sind eigentlich Tischler, aber schlussendlich sind sie megakreative Typen. Schaut dort mal vorbei. Attic Store und Sublime sind die Shops, die jeder in den versteckten Seitenstraßen besuchen sollte.

Viele namhafte Hotels sind deine Kunden: Welche Häuser in Südtirol stattest du grad neu aus?

Zum Glück genießen wir das Vertrauen von sehr vielen erfolgreichen Südtiroler Hotels, die wir mit Leidenschaft und literweise Herzblut seit mehr als 30 Jahren bedienen. Die letzten Neuausstattungen oder baldigen Eröffnungen sind: Badhaus Boutique Hotel und Lasserhaus Arthotel in Brixen, Schwarzer Adler in Sterzing, Como Alpina Dolomites auf der Seiser Alm, Amonti Chalets im Ahrntal, Aman Rosa Alpina in Alta Badia.

Was ist für dich derzeit das spannendste Hotelprojekt in Südtirol?

Spannend und ein richtiger Stern am Himmel ist sicher das Forestis auf der Plose. Aber auch andere Hotels wie das Belvedere und das Saltus in Jenesien, das Luna Mondschein in Bozen und das Como Hotel Alpina auf der Seiser Alm mit Facelift vom bekannten italienischen Designstudio Otto von Paola Navone.

Welche drei jungen Hoteliers sollte man in Südtirol unbedingt kennen?

An erster Stelle ganz klar meinen Kumpel Michael Zimmerhofer vom Schwarzenstein Hotel in Luttach. Er ist ein Schnellchecker und verblüfft mich immer wieder mit seiner Art, komplexe Thematiken im Hotel – vor allem Hotelprozess – radikal auf einen einfachen Nenner zu bringen. Sein Faible für Technologie macht den Hotelprozess übersichtlich, transparent und dokumentierbar. Klaus Dissertori von der Alto Gruppe ist, was Ästhetik anbelangt, ein neuer Stern in der Südtiroler Hotellandschaft. Die jungen Wilden vom Valsertal und Meransen (Thomas Messner vom Hotel Masl, die Erlacher Brüder vom Valserhof, Simon Stolz vom FamilyHotel Huber, Harald Fischnaller vom Sonnenberg) haben das Gebiet im Valsertal und auf Meransen zu einem neuen Hotspot in Südtirol entwickelt. Es gäbe hier noch mehrere anzuführen. Südtirol ist vom Glück geküsst, dass engagierte junge Hoteliers und Gastwirtinnen nachkommen, die mit Ehrfurcht, Stolz und dem notwendigen Willen „Besser zu werden“ dastehen.

Welche jungen Designer*innen aus Südtirol gefallen dir besonders gut?

Seit es in Südtirol die Design Fakultät der Uni Bozen gibt, kommen Musterschüler raus. Namen, wie Harry Thaler, Hannes Peer aber auch Martino Gamper sind mittlerweile in der Welt bekannt. Wir haben aber auch Junge, wie Martin Oberhauser vom Studio-Oberhauser, die bereits internationale Designpreise eingeholt haben. Ebenso unsere jungen Architekten von NOA, Peter Pichler, Igor Comploi oder Studio Pedevilla und Tara Architekten machen sehr schöne Projekte, die Gefallen finden. Als PRIMA sind wir mit allen fortlaufend in Kontakt und kreieren zusammen Unikate, die bleiben.

Südtirol steht für besonders guten Wein. Magst du uns deine drei Lieblings-Weingüter verraten?

Manni Nössing mit seinen Weißweinen. Insider-Tipp: Ein Besuch bei ihm am Hoandlhof hinterlässt Spuren. Christoph Mock vom Wassererhof mit seinem Merlot und Franz Pratzner vom Weingut Falkenstein mit seinem Riesling.

Hast du ein Lieblings-Restaurant in Bozen, wo du leistbares Soulfood kriegst?

Das Bogen Bistro in der Altstadt.

Wo gehst du mit Kunden zum Abendessen hin?

Zu meiner Freundin Kathrin Oberhofer in den Pillhof.

Und wenn du mal auf ein Bier gehst, wo findest man dich mit deinem Team?

In Kaltern beim Mendelbier.

Der Michl am Berg - in welcher Hütte kehrst du ein?

Im Winter ein absolutes Muss ist die Baita Gardonè bei Klaus im Skigebiet Latemar. In Gröden wären dann noch die Sofiehütte, Danielhütte, Panoramahütte, Piz Setëur und die Friedrich August Hütte (unbedingt das Fleisch probieren). Alles Hütten, mit exzellenter Kulinarik und hervorragenden Weinen. Mit den Tourenski bin ich gerne im Ahrntal in Weissenbach unterwegs in der urigen Innerhofer Alm. Ganz neu und super gut ist die Zingerle Hütte im Almendorf Fane Alm bei Daniel und Ines.

Hast du einen Lieblings-Wanderweg?

Von Obereggen zur Gamstalscharte und dann zur Pisa Hütte. Ich mag auch den leichten Klettersteig im Rosengartengebiet auf die SantnerPass Hütte. Mit dem Mountainbike fahre ich von Eppan auf den Roen. Kleiner Tipp: Mach die Handybatterie voll und schau, dass genug Speicher für Fotos vorhanden ist!

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