Insidertipps Istrien: Bio-Winzerin Olga Visintin

In den letzten 20 Jahren hat sich in Istrien viel getan – sowohl im Weintourismus als auch in der generellen Weinqualität. Besonders erfreulich ist die zunehmende Fokussierung auf autochthone Rebsorten, die mit viel Fingerspitzengefühl vinifiziert werden. Dabei achten viele Winzer:innen darauf, die Eigenschaften des jeweiligen Terroirs so authentisch wie möglich herauszuarbeiten. Mich begeistert aktuell besonders unsere eigene Umgebung – die Hügel von Buje. Nur sieben Kilometer vom Meer entfernt wachsen unsere Reben auf einem besonderen Boden, dem sogenannten Flysch. Die Kombination aus Sandstein, Mergel, maritimem Klima und Höhenlage ergibt Trauben mit Tiefe, Struktur und viel Charakter.

Ich beziehe alles von lokalen Produzenten, die mit Leidenschaft und Sorgfalt arbeiten. Käse kommt etwa von der Molkerei Vesna Loborika bei Pula und von Mljekara Latus im Herzen Istriens. Unsere Wurstwaren wie Prosciutto oder Pancetta stammen aus kleinen Dörfern im istrischen Hinterland – authentisch, ehrlich und mit viel Handwerk.

Drei Highlights sind für mich das internationale Tennistournier ATP Umag, die Feier des Heiligen Rochus in Brtonigla und das Akkordeonistentreffen in Zrenj. Diese drei Veranstaltungen sind völlig unterschiedlich, aber jede ist auf ihre Weise faszinierend.

Am liebsten direkt bei den Bäuer:innen auf den Märkten in Novigrad und Umag. Ich kenne viele persönlich und weiß, dass ihr Gemüse biologisch angebaut wird – wenn es natürlich und ohne den Druck intensiver Landwirtschaft produziert wird, schmeckt man das einfach. Es ist mir wichtig, regionale Produzent:innen zu unterstützen und kurze Wege zu fördern.

Ich liebe die ruhigen, unberührten Strände. Mein absoluter Lieblingsort ist Kap Kamenjak, ganz im Süden von Istrien. Ein Naturschutzgebiet mit zerklüfteter Küste, versteckten Buchten und kristallklarem Wasser. Dort liege ich gern im Schatten der Pinien, lese oder höre einfach den Wellen zu.