Nele van Wieringen Insider Hunsrück
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Insidertipps Hunsrück: Nele van Wieringen

Nele van Wieringen ist Leiterin des Keramikmuseums Westerwald. Ihre Insidertipps für die Region Hunsrück verrät sie dir hier.

Lissa Herrerias Stade
8. November, 2022

Nach einem Kunststudium in den Niederlanden wandert Nele mit ihrem Mann nach Italien aus. Dort kommt sie zum ersten Mal mit Keramik in Berührung: bei einem Töpferkurs in Montelupo Fiorentino. Als sie den Tipp bekommt, dass man in Deutschland, und zwar in Höhr-Grenzhausen, an der Hochschule weiterstudieren kann, zieht es Nele 2008 nach Rheinland-Pfalz.

Dort führt eines zum anderen: ein Masterstudium am Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz, eine Dissertation in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz und ein Job im Keramikmuseum Westerwald – erst als Aushilfe, ab 2017 dann als Leiterin.

Welche Keramikdesigner*innen du kennen solltest, wo du in Rheinland-Pfalz Kunst bestaunen kannst und in welchen Lokalen es besonders gut schmeckt, verrät Nele dir hier.

Hier findest du noch mehr Insidertipps für deine nächste Reise.

 

Neles Hunsrück-Guide

Was gibt es derzeit Neues in der Region Hunsrück?

Ganz toll finde ich die Werbekampagne Gelobtes Land, die die Vorteile der Region genau auf den Punkt bringt: Der Hunsrück ist übrigens ein Vorreiter bei der Energiewende und produziert mit Sonne, Biomasse und Wind dreimal mehr Strom als er verbraucht! Da können andere Regionen von unserem Kreis eine Menge lernen.

Das Keramikmuseum Westerwald ist eines der größten Keramikmuseen Europas und zeigt historische und zeitgenössische Keramik. Welche jungen Keramik-DesignerInnen müssen wir unbedingt kennen?

Es passiert gerade viel in der Keramikszene. Einerseits wird das Handwerk immer mehr geschätzt, was mich sehr freut. Auch wenn für die Herstellung von Geschirr viele Ressourcen verwendet werden, setzen sich Töpfer:innen noch mehr denn je mit einem nachhaltigen Produktionsprozess auseinander. Ein leuchtendes Beispiel dazu ist Anne Mette Hjørthøj von der dänischen Insel Bornholm. Sie versucht, nur lokale Materialien zu verwenden und baut diese sogar selbst ab. In der Kunst spiegelt sich zurzeit die Instabilität und Ambiguität unseres Zeitalters wider. Arbeiten von Johannes Nagel aus Halle drücken diese Komplexität auf einer sehr spannenden Art und Weise aus. Nagel grabt seine Gefäße aus dem Sand heraus und tastet sich blind durch die Materie. Seine Objekte verbildlichen die Verunsicherung unserer heutigen Gesellschaft, die sich von ihren stetigen Gewissheiten verabschieden muss.

Entspanntes Abendessen mit regionaler Küche, wo reservierst du dafür immer gerne einen Tisch?

Ein Geheimtipp ist immer noch das Hunsrücker Hexenhaus in Mannebach. Hier wird mit ganz viel Liebe gekocht und das schmeckt man einfach. Die Wartezeiten sind vielleicht etwas länger, aber das heißt nur, dass alles frisch zubereitet wird. Bei Schönwetter genießen wir sehr gerne den Rheinblick und sitzen unter der Kastanie bei einem Bier oder Wein im Günderodehaus oberhalb von Oberwesel. Auch hier werden leckere regionale Gerichte und Getränke serviert. Das Haus diente als Hauptkulisse für das Filmepos „Heimat 3“ von Edgar Reitz, und ist schon allein deshalb einen Besuch wert.

Regional einkaufen, was sind deine liebsten Adressen dafür?

Leider komme ich wegen meiner Vollzeitstelle nicht mehr dazu, aber die Wochenmärkte in Simmern und Kastellaun bieten alles, was man braucht. Kunst bestaunen in Rheinland-Pfalz.

Wohin zieht es dich in deiner Freizeit?

Um einen guten und spannenden Eindruck zu bekommen, besucht man am besten die Absolventenausstellungen der Kunsthochschulen in Rheinland-Pfalz. Ich empfehle von Herzen die Präsentationen in unterschiedlichste Settings der kleinsten, aber feinsten Kunstakademie Deutschlands: dem Institut für Künstlerische Keramik & Glas der Hochschule Koblenz. Über deren Instagram Account kann man sich auf dem Laufenden halten, wo die nächste Show stattfindet. Das Künstlerhaus Metternich in Koblenz zeigt wechselnde Ausstellungen mit Künstler:innen aus der Region und ist immer einen Besuch wert.

Wohin gehst du, wenn du in der Natur abschalten möchtest?

Ich habe das Glück, dass eine der Saar-Hunsrück-Traumschleifen in der Nähe unseres Dorfes beginnt: die Baybachklamm. Ein sehr abwechslungsreicher Wanderweg, der auch genau die richtige Länge für eine schöne Tageswanderung hat. Man wandert entlang des Baches, muss aber auch ab und zu steile Ab- und Anstiege bewältigen. Belohnt wird man kurz vor dem Ende mit der herrlichen Aussicht von der Barretelay-Felsklippe.

Welches Hotel empfiehlst du Freund*innen, die zu Besuch kommen?

An dem Wanderweg an der Baybachklamm findet man das Hotel-Restaurant Schmausemühle, wo man auch sehr gut essen oder im Biergarten sitzen kann.
 

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