Torsten Frehse und Sylvia Müller betreiben mit der Bar Buñuel in Mitte einen Ort, an dem sich Cineast:innen, Filmschaffende und Nachtschwärmer:innen begegnen. Wenn sie nicht gerade Premieren feiern oder an neuen Filmstarts feilen, streifen sie durch Berlin auf der Suche nach gutem Essen, spannenden Menschen und Schauplätzen mit Kinopotenzial.
Torsten Frehse und Sylvia Müller sind die kreativen Köpfe hinter Bar Buñuel, einer Filmbar mit eigenem Soundtrack, Leinwandflair und Kinogefühl im Glas. Als Geschäftsführerduo von Neue Visionen Filmverleih bringen sie internationale Filme auf deutsche Leinwände. In ihrer Bar erzählen sie die Geschichten weiter – bei Wein, Gin und sogar einer Zigarette – Bar Buñuel ist nämlich eine Raucherbar!
Berlin ist für die beiden kein Produktionshintergrund, sondern ein ganz eigenes Genre. Hier verraten sie, wo sie selbst frühstücken, was sie im Kino anschauen, wo der beste Cappuccino serviert wird – und welche Orte für sie einfach „filmreif“ sind. Für die Insiderei rollen sie ihre Stadtkarte auf – Szene für Szene.
Was tut sich Neues in Berlin? Welche Kieze werden von der Film- und Kulturszene gerade geprägt?
Torsten: Die Filmbranche hat früher eigentlich lange in Charlottenburg gewohnt. Inzwischen haben aber Mitte und Prenzlauer Berg deutlich aufgeholt. Hier sind inzwischen auch die spannenderen Kinos, das hatte bestimmt auch einen Anteil daran.
Wo beginnt für euch ein perfekter Morgen – mit dem besten Cappuccino der Stadt?
Torsten: Der ist bei mir ehrlich gesagt die Espressomaschine im Büro, ich habe morgens keine Nerven, schön ruhig irgendwo zu sitzen, sondern möchte dann auch erstmal mit der Arbeit vorankommen.
Sylvia: Den besten Cappuccino der Stadt gibt es in der Tilda am Helmholtzplatz – aber auch bei mir auf jeden Fall to go und zwar ins Büro.
Raumerstraße 7
10437 Berlin
Deutschland
Wo geht ihr mittags hin, wenn ihr etwas Gesundes und Leichtes braucht – ohne Schnickschnack, aber mit Stil?
Sylvia: Am gesündesten essen wir, wenn wir uns den Salatplänen unserer Kolleginnen im Büro anschließen. Eine kollektiv Positiv-Erfahrung unseres Teams ist aber sicher auch das Umami in der Knaackstrasse.
Knaackstraße 16-18
10405 Berlin
Deutschland
Internationale Filme machen Hunger auf internationales Essen - euer liebster Asiate in Berlin?
Torsten: Auf jeden Fall das Takumi Nine 3! Bin aber sonst eher indisch und da ist gerade das Sadhu in der Stargarder Strasse das beste in der Nähe.
Sylvia: Ich mag das Com Viet in der Münzstrasse. Ein Klassiker, aber absolut zuverlässig und ausgestattet mit sehr viel Vietnam-Nostalgie.
Knaackstraße 99
10435 Berlin
Deutschland
Ein italienisches Restaurant, das euch immer wieder ins Herz trifft?
Torsten: Das Ristorante Mjalt in der Sredzkistr. ist eine wirkliche Entdeckung, sehr gutes Essen, eigene Kreationen, aber dennoch auch preislich im Rahmen.
Sylvia: Dank unserer Bar haben wir in Mitte das Petrarca in der Novalisstrasse entdeckt. Grandios!
Sredzkistraße 23
10435 Berlin
Deutschland
Wenn ihr euch einen filmreifen Abend wünscht: Wo geht ihr zuerst essen, und wo danach auf einen letzten Drink?
Torsten: Das mit dem letzten Drink ist so eine Sache und bevorteilt bei mir am Ende Bars wie die Hausbar, das Doors oder das Schwarz Sauer.
Sylvia: Sowohl den ersten als auch den letzen Drink und ein wundervolles Essen dazwischen gibt es zuverlässig bei Frau Mittenmang, eine absolute Perle in der Berliner Gastronomie.
Rodenbergstraße 37
10439 Berlin
Deutschland
In welcher Bar (außer eurer eigenen) trefft ihr auf gleichgesinnte Cineasten und Schauspieler*innen?
Torsten: Das ist genau das Problem. Berlin hat eine so vielfältige Filmszene, aber bisher leider keinen Treffpunkt gehabt, das wollen wir ändern und haben deswegen quasi ein Angebot gemacht.
Sylvia: Gute Filme werden im Gespräch noch besser. Berlin braucht ganz sicher mehr Treffpunkte, die nicht nur der Elite in der Industrie vorbehalten sind, sondern wo sich ganz real Publikum und Kreative begegnen können. Wir hoffen, dass die Bar Bunuel genau das werden kann.
Bergstraße 25
10115 Berlin
Deutschland
In welches Kino geht ihr privat – um Filme zu sehen, nicht zu arbeiten?
Torsten: Immer noch gerne ins Lichtblick, ins Central, ins International oder zum Kinderfilm in alle möglichen Kinos.
Sylvia: Toni, Central und zum Glück jetzt wieder auch ins Colosseum. Undenkbar wäre ein Leben in Berlin ohne diese Kinos.
Kastanienallee 77
10435 Berlin
Deutschland
Welcher Ort in Berlin inspiriert euch ästhetisch – so sehr, dass ihr dort sofort drehen oder fotografieren wollt?
Sylvia: Die Universitätsbibliothek der Humboldt-Uni ist ein Wahnsinnsort, ein perfektes Setting für alle möglichen Filme. Und: die Archenhold-Sternwarte in Treptow!
Alt Treptow 1
12435 Berlin
Deutschland
In welchem Hotel quartiert ihr Gäste ein, die zu euch nach Berlin kommen?
Torsten: Das GINN Hotel in Kreuzberg. Es ist neu, die Leute dort sind sehr nett und es ist gut gelegen in der Nähe unserer Zentralstudios am Potsdamer Platz
Sylvia: Wir haben einige Gäste, die auf Komfort viel Wert legen, dann kommen nur sehr generische Orte in Frage. Wenn wir es aussuchen können, nehmen wir auch gern das Myer’s in der Metzerstrasse.
Möckernstraße 49
10963 Berlin
Deutschland
Und ganz zum Schluss: In welchem Berliner Hotel würdet ihr selbst mal gern übernachten?
Torsten: Während der Berlinale im Hyatt oder Ritz, einfach am Ende schnell ins Bett fallen. In jeder anderen Stadt ist man mehr im Mittelpunkt des Geschehens untergebracht als in der eigenen.
Sylvia: Diesen Wunsch verspüre ich auch nur während der Berlinale. Wenn ich es aussuchen könnte, am liebsten im Mandala. Pastellfarbener Luxus hilft bestimmt bei grober Überarbeitung.
Potsdamer Str. 3
10785 Berlin
Deutschland
