Sie ist Jazzsängerin, Komponistin und Bandleader und tourte jahrelang erfolgreich mit dem Vienna Art Orchestra durch die Welt. Anna Lauvergnac stand mit einigen der einflussreichsten Jazzmusiker Europas auf der Bühne. Ihr letzter Quartett-Record gewann den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Die gebürtige Triesterin nimmt uns mit auf eine Reise in Ihr Triest.
Mit ihrer rauchig-dunklen Altstimme wird sie in Kritikerkreisen immer wieder umjubelt. Anna Lauvergnac ist passionierte Reisende und engagiert sich sozial für Straßenkinder und Kinder in prekären Situationen in Indien.
Sie sind Jazzsängerin. Mit welchen 3 Wörtern würden Sie Triest in einem Song besingen?
Puh, dazu bräuchte man wohl einen Haiku-Meister (Anm.: Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform)! So auf die Schnelle würde ich sagen nostalgisch, romantisch, luftig.
Was ist gerade ganz neu in Triest? Welches Plätzchen haben Sie gerade erst für sich entdeckt?
Eindeutig der Serra Hub. Er wird von einem jungen, kreativen Team geführt. Hier gibt alles was das Herz begehrt. Von Bio-Food, Livemusik und Swingdance-Partys bis hin zu super Kunstevents.
Welches Stadtviertel ist momentan am spannendsten?
Die Gegend zwischen la der Altstadt und den Rive (Anm. die typischen Hafenmolen). Die Architektur dort ist wunderschön, die Nähe zum Meer spürt man bei jedem Atemzug und gerade kürzlich haben dort viele neue Bars und Restaurants eröffnet, die neues Leben in die historische Umgebung bringen. Zum Beispiel das Il Salvagente (Via dei Burlo 1), eine Trattoria mit traditionellen Speisen und Livemusik. Oder das Mimì e Cocotte (Via Luigi Cadorna 19), wo man hervorragende Küche aus der Region Emilia bekommt (dort wurden auch das Ragù und die Tortellini erfunden). Außerdem gibt es in der Gegend tolle Concept Stores, wie das Artematta, wo man modernen, handgemachten Schmuck, Taschen und Accessoires kaufen kann.
Musik ist Ihre Passion. Wohin schicken Sie Besucher, die diese Leidenschaft mit Ihnen teilen?
Unbedingt im Juli zum Trieste Loves Jazz Festival kommen. Da kann man Jazzkonzerte in fantastischen Open-Air-Locations in der Stadt erleben. Das Festival schließt jedes Jahr mit dem „Sunrise Concert“, einer Klavierperformance am Molo Audace (Anm.: Kai am alten Hafen) vor der prachtvollen Piazza Unità. Das Konzert beginnt im Dunkeln und endet sobald die Sonne wieder aufgeht.
Am Abend steht ein Konzert an. Wo finden Sie das perfekte Accessoire um Ihrem Kleid das gewisse Extra zu verpassen?
Im Studiocinque e Altro, wo zwei unglaublich begabte Kunsthandwerker Accessoires und Modeschmuck auf hohem Niveau fertigen. Ich liebe vor allem ihre Stoffbroschen.
Beim Flanieren durch die Straßen von Triest werden wir hungrig. Wohin schicken Sie uns für einen schnellen, authentischen Mittagssnack?
Einer meiner liebsten Plätze für ein gemütliches Lunch ist die Trattoria La Motonave. Dort bekommt man traditionell italienische Küche mit modernem Twist.
Ein kleiner Genuss zwischendurch – wo finden wir die besten süßen Leckereien der Stadt?
In der historischen Pasticceria la Bomboniera.
Ihr Lieblingsplatz für einen wirklich guten Café?
Am liebsten das Caffe’ Rossini. Hier kann man auf einem Floß mitten am Canale Ponterossa sitzen und das Treiben und die Menschen rundum beobachten.
Sie treffen sich mit Freunden zum gemütlichen Dinner. Wohin zieht es Sie immer wieder?
Ins Nerodiseppia, ein gemütliches Restaurant mit exzellenter Küche. Für alle die Fisch lieben ist es ein Traum. Der Wein wird sorgsam ausgewählt und stammt von lokalem Weinanbau in Italien, Slowenien und Kroatien. Mein Tipp: Wenn der Kellner die Bestellung aufnehmen will, einfach nach der Empfehlung des Hauses fragen. Es gibt nämlich meistens noch ein paar tolle Speisen, die nicht auf der Karte stehen.
Eine Bar, in der Sie gerne den Abend verbringen?
Die BARbacan in der alten Piazzetta Barbacan mit Blick auf den antiken römischen Arco di Riccardo und die neoklassizistische Rotonda Pancera. Ein sehr relaxtes Plätzchen, wo sich auch gerne Schauspieler, DJs, Architekten und Designer aufhalten. Einfach einzigartig!
Eine Terrasse mit wunderbarem Blick über die Stadt?
Die Terrazza Ausonia!! Mein absoluter Lieblingsplatz um den Sonnenuntergang zu genießen während man an einem Gläschen Wein nippt und Antipasti isst. Dazu die Musik von ausgewählten Jazz- und Soulplatten – perfekt.
Welches Hotel empfehlen Sie Freunden, die auf Besuch kommen?
Für einen kurzen Aufenthalt empfehle ich das historische Grand Hotel Duchi d’Aosta. Für alle, die es etwas günstiger mögen oder ein bisschen länger bleiben wollen, würde ich in die Residence Sara schicken. Das sind feine Apartments im Herzen der Stadt.