Christian Schallert lebt seinen Barcelona-Traum. Zuerst zimmerte er sich sein Lego-Apartment, dann eröffnete er sein eigenes Hotel: das Brummell am Montjuic.
Christian Schallert lebt seinen Barcelona-Traum. Zuerst zimmerte er sich sein Lego-Apartment, dann eröffnete er sein eigenes Hotel: das Brummell am Montjuic.
Sie haben kürzlich Ihr Hotel Brummell eröffnet. Was tut sich sonst noch in Barcelona?
Die Stadt ist zur hippen Metropole mutiert. Das war noch anders, als ich vor zwölf Jahren hierher gekommen bin. Speziell im Bereich Gastronomie hat sich soviel getan. Bei den Hotelgästen sehe ich, dass manche ausschließlich wegen des Essens kommen. El Nacional zum Beispiel war ein großes, dunkles Parkhaus, das von Barcelonas gefragtestem Interiordesigner Lazaro Violan Rosa zur Mega-Foodhall umgewandelt wurde.
In welchem Stadtteil tut sich gerade am meisten?
Auf jeden Fall in Sant Antoni und Poble Sec. Das trendy Federal Café in der Carrer del Parlament hat den Startschuss für kleine Cafés, Bars, Shops und Kunstgalerien gegeben. Der noch im Umbau befindliche Sant Antoni-Markt setzt dann das Sahnehäubchen drauf (Carrer del Comte d'Urgell). Viele Expads wollen raus aus dem von Touristen überfüllten Barrio Gotico, Raval oder Born und suchen das Grüne vom Hausberg Montjuic. Ich lebe selbst direkt neben dem Hotel im Poble Sec und freu mich, in so einem authentisch gebliebenen Viertel so nah an der Natur zu wohnen.
Was hat Sie in Barcelona erst kürzlich so richtig überrascht?
Die letzte Dance Performance Show im Sala Hiroshima.
Sie sind ein Mann mit außergewöhnlichen Ideen: Was könnte Barcelona Ihrer Meinung nach vertragen, was fehlt?
Man muss nur in einen Whole Foods-Supermarkt in New York gehen und versteht sehr schnell, dass Barcelona und der Rest von Spanien noch einige Jahre hinterher hinken. Warum keine Cold Pressed Juices oder Salat-Bar mitten im Supermarkt? Es hat nicht immer jeder Zeit, jeden Tag zu kochen. Generell fehlt es an gesunden Fastfood-Angeboten in der Stadt.
Wenn Sie die Menschen in der Stadt beobachten: Was fällt Ihnen neuerdings auf?
Skinny Jeans, sporty Casual Look, Hipster-Bärte und Schnauzer, Elektroroller oder Varianten davon wie der Elektro-Einradroller („Zurück in die Zukunft“ lässt grüßen). Und eine ausgedehnte Smartphone-Sucht. Instagram is big, of course!
Das Brummell ist wie eine kleine Galerie. Wo gehen Sie sonst hin, wenn Sie Lust auf Kunst haben?
Die besten Großen 3: CCCB direkt hinter dem MACBA, CaixaForum beim Plaza España (Av. Francesc Ferrer i Guàrdia 6-8) und die temporären Ausstellungen in der Fundacion Miró (Parc de Montjuïc). Und sonst in eine coole kleine Galerie mit aufstrebenden Künstlern: Escalera de Incendios in der Calle Parlament 26.
Welche Künstler sollten wir Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Den schwedischen Kollagen-Künstler Per Henrik Adolfsson. Fotokünstler Daniel Riera, er ist mein absoluter Lieblingsphotograph. Und Ruben y Michi, ein Künstlertrio mit interessanten Pinselstrichen.
Wo gönnen Sie sich einen Lunch zwischendurch?
Ich liebe Joanet beim Plaza de Sant Agusti Vell in der Nähe vom Arco de Triunfo. Ich hatte mein Büro fünf Jahre lang um die Ecke. Das Mittagsmenü auf der kleinen Terrasse in der Sonne ist das beste. Oder sonst: Café de L´Académia in der Calle Lledo 1 und La Candela am Plaza de Sant Pere 12.
Und wo reservieren Sie einen Tisch für ein ausgedehntes Dinner?
Im ManoRota in der Carrer de la Creu dels Molers: spanisch, authentisch, gut. Im La Cuina d´en Garriga (Carrer del Consell de Cent 308) oder im Xemei (Paseo de la Exposicion 85): romantisch und italienisch.
Verraten Sie uns bitte Ihren absoluten Lieblingsplatz in Barcelona, wenn Sie alleine sein wollen!
Dann geh ich zur Massage in mein Fitnessstudio, schwimm ein paar Längen, nehm ein Dampfbad und geh in die Sauna. Metropolitan hat gute Geräte und die besten Spas der Stadt. Manchmal gehe ich auch alleine ins Kino, kauf mir Süßigkeiten und verlier mich in dem Film.
Welches Hotel empfehlen Sie Freunden, wenn Ihres ausgebucht ist?
Casa Camper ist ein Hotel mit super Service (Carrer d'Elisabets 11). Teurer als wir. Aber sehr speziell. Klein und fein und zentral ist das Margot House.
Abschließend: Ihr absoluter Lieblingsshop in der Stadt?
The Outpost für Herrenschuhe und -klamotten. Und die Wunderkammer in der Carrer de Francisco Giner 8: ein kleiner Laden für Möbel und Deko-Accessoires.
