2007 stand Oliver Gottwald mit seiner damaligen Band Anajo als Frontmann auf der Bühne des Bundesvision Songcontest. Heute tourt er solo durch Deutschland und Österreich und hat sein eigenes Label Lieblingslieder Records. Seine Homebase: Augsburg. Er führt uns an seine Lieblingsplätze in der Stadt.
Augsburg 2018. Was gibt es Neues? Wo entsteht gerade Spannendes?
Gerade musikalisch tut sich zur Zeit einiges hier: Neben Zimt und Friedrich Sunlight finde ich Roberto Bianco & Die Abbrunzati Boys unglaublich heiß. Wer ein Konzert dieser Bands im Kalender entdeckt, sollte hingehen – alle drei Bands spielen regelmäßig in Augsburg.
Gibt es eine Gegend, die gerade unter den jungen Kreativen besonders angesagt ist?
Im Moment ist das recht bunt über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die Wege in Augsburg sind schließlich nicht allzu weit. Die Stadt Augsburg plant gerade ein neues Kreativzentrum am alten Gaskessel – das könnte recht interessant werden.
Wo, an welchem Ort trifft sich die Indie-Szene Augsburgs gerade?
Ich weiß gar nicht, ob es die eine Indie-Szene überhaupt gibt. Hotspots sind aber auf jeden Fall der City Club (Konrad-Adenauer-Allee 9), das Provino (Provinostraße 35) und – was Konzerte betrifft – die Soho Stage (Ludwigstraße 34) und die Kantine.
In Ihrem Song „Mustangmann“ geht es darum, Konventionen zu entkommen und auch mal zu rebellieren. Wo erleben Sie Augsburg als besonders aufgeschlossen?
Ganz klar im Grand Hotel Cosmopolis. Eine einzigartige Mischung aus Geflüchtetenunterkunft, Kulturzentrum und Hotel. Tatsächlich hat das Grand Hotel deutschlandweit Schlagzeilen gemacht, wie man das Thema Asyl positiv angehen kann. Da bin ich schon ein wenig stolz auf Augsburg.
Gerade ist ein Song fertig geworden, das wollen Sie gebührend feiern? Wo reservieren Sie einen Tisch für sich und Ihre Freunde?
Wenn ich nicht groß überlegen will, entscheide ich mich fürs Il Gabbiano. Da bekommt man auf jeden Fall die beste Pizza der Stadt und das ein oder andere Bierchen trinkt sich dort ebenfalls recht angenehm.
Sie waren ein paar Wochen unterwegs und sehnen sich nach Heimatküche und Zwetschgen-datschi. Wo in Augsburg schmecken sie Ihnen am besten?
Dafür gehe ich gleich nochmal auf Tour: Für den Wurstsalat vorab ins Drei Königinnen, danach zu den Kässpätzle ins Rheingold (Prinzstraße 14) und final auf einen Apfelstrudel ins Café Dichtl (Maximilianstraße 18).
Eine Bar in Augsburg, die Sie lieben?
Das Hallo Werner. Eine schnuckelig-verspielte Bar im Stil einer norddeutschen Hafenkneipe. Geht auch im Süden.
Der Auftritt ist vorbei, Sie aber noch in Feierlaune: Wohin geht’s?
In die Ludwigstraße zum lustigen Barhopping zwischen Oh Boi und Weißem Lamm (Ludwigstraße 23).
Eine gute Performance braucht auch ein gutes Styling. Wo kaufen Sie gerne Ihre Klamotten?
Da trifft Augsburg leider das gleiche Schicksal wie viele andere deutsche oder europäische Großstädte. Außer ein paar Edelboutiquen gibt es quasi nur noch Klamottenketten. Für unsere Musikvideos haben wir aber schon den ein oder anderen Schatz bei Vinty’s und Contact (Im Tal 8) gefunden – zwei tolle Second-Hand-Läden.
Gibt es eine Musik-Venue, die Sie in Augsburg besonders schätzen?
Die alte Kegelbahn im Provino Club, die zu einer Konzertlocation umfunktioniert wurde. Sehr speziell und mit unglaublich viel Flair.
Ein Nachmittag Kultur. Welche Spots in Augsburg finden Sie besonders spannend?
Ich empfehle einen Spaziergang durch die Altstadt mit Rathaus (Rathausplatz 2), Fuggerei (Jakoberstraße 26), Puppenkiste (Spitalgasse 15) usw. Wenn man die Route geschickt wählt, lassen sich fast alle 60er- und 70er-Jahre Bausünden umgehen. Architektonisch lohnenswert sind auch die alten Textilfabriken (Textilviertel) oder das Museum im Glaspalast.
Ein freier Tag in der Stadt. Was unternehmen Sie?
Ich fahre mit dem Rad die Wertach entlang Richtung Süden. Der Fluss wurde im Bereich Göggingen/Inningen renaturiert und ist wahrlich eine Idylle.
Freunde kommen Sie besuchen und fragen Sie nach einem Hotel-Tipp? Welchen geben Sie?
Auf jeden Fall das oben schon erwähnte Grand Hotel Cosmopolis(Springergässchen 5). Falls man eine richtig tolle Aussicht über die ganze Stadt möchte, den Hotelturm am Wittelsbacher Park.
Ihr ganz persönlicher Insidertipp für Augsburg?
Eine Pfefferbreze von der Bäckerei Balletshofer.
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