Bild: Anlässlich des 13festival for fashion & photography zieht es Karen Van Godtsenhoven nach Wien. Ihre Homebase aber ist das MoMU Fashion Museum, ihre Stadt Antwerpen.
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Insider Antwerpen: Karen Van Godtsenhoven
Anlässlich des 13festival for fashion & photography zieht es Karen Van Godtsenhoven nach Wien. Ihre Homebase aber ist das MoMU Fashion Museum, ihre Stadt Antwerpen.
Anlässlich des 13festival for fashion & photography zieht es Karen Van Godtsenhoven nach Wien. Ihre Homebase aber ist das MoMU Fashion Museum, ihre Stadt Antwerpen.
Welche Neuigkeiten zeigen Sie internationalen Gästen in Antwerpen?
Zur Zeit bekommen die Fashion Icons und temporäre Kunstinstallationen viel Aufmerksamkeit. Beide sind über die ganze Stadt verteilt und haben mit dem „Happy Birthday Dear Academie“-Projekt zu tun. Im Rahmen dieses Projekts gibt es auch eine Ausstellung im MoMu. Eine weitere Neuerung ist das von Zaha Hadid entworfene Red Star Line Museum. Darin geht es um Immigration und die Red Star Line, die vom Antwerpener Hafen aus die USA ansteuerte.
Was sind die "up and coming" Hotspots in Ihrer Nachbarschaft?
Das „Quartier National“ rund um das MoMu bietet immer neue Läden, die entdeckt werden möchten. Hier ist alles permanenten Veränderungen unterworfen. Jeden Monat gibt es Neues. Was mir auffällt, ist, dass sich in der Steenhouwersvest-Straße, gegenüber der alten Kloosterstraat, viele neue Läden ansiedeln. Auch die Kleider- und Vintagegeschäfte zieht es in diese Gegend. Das Gebiet ist immer einen Besuch und viele Entdeckungen wert!
Wo in der Stadt springen Ihnen als Fashion-Kuratorin schicke und stylische Leute in der Stadt ins Auge?
Im ModeNatie, einem Gebäude für Fashion – mit Schule, Museum, Bücherei und Förderprogrammen. Die gesamte Gegend ringsum ist voll von Designerläden und Studios. Es fällt also nicht schwer, Designer und Fashionleute in diesen Straßen, Bars und Clubs zu treffen.
Zur Zeit feiert das Modemuseum sein 50-Jahr-Jubiläum. Wie würden Sie die gegenwärtige Fashionszene in Antwerpen charakterisieren?
Mehr als 40 Nationalitäten sind im Fashion Department vertreten. Man kann also nicht länger von einer belgischen oder Antwerpener Modeszene sprechen, sondern von einer sehr globalen Szene, die sich in kleineren Habitaten wie Antwerpen aufhält. Parallel dazu gibt es die belgischen Designer der 1980er- und 90er-Jahre, die nach wie vor von Antwerpen aus arbeiten. Es gibt hier eine Mischung aus künstlerisch und kommerziell arbeitenden Designern. Viele kennen sich auch. Die Atmosphäre hier ist freundlich. Antwerpen ist klein und jeder kennt irgendwie jeden. Es ist viel familiärer als etwa in Paris oder NY.
Gibt es Trends, die Sie in Antwerpen ausmachen?
Fashionleute kleiden sich sehr individuell. Man orientiert sich weniger an Trends. Was Lifestyle angeht, sind sehr wohl Trends auszumachen: Urban Gardening und Food Events. Upcycling Möbel und andere „Slow-“ und DIY-Trends. Das ist ähnlich wie in allen Großstädten.
Wo verbringen Sie gerne Ihre Mittagspause?
Im Juliette (IJzerenwaag), der kleinen Schwester des vegetarischen Restaurants Julienne (Kasteelpleinstraat). Die haben tolle, vegetarische Bio-Sandwiches und Quiche. Gerade bin ich auch bei Roscam. Viele Fashion- und Kunstleute verbringen ihre Mittagspause dort. Sonntags gibt es tolles Frühstück.
Verraten Sie uns ein paar Hotspots Ihrer Stadt!
Die beste Kunstgalerie: Micheline Swajcer (www.gms.be) in der Verlatstraat, die Tür an Tür zum besten Fashionladen der Stadt liegt, dem Ann Demeulemeester Flagship Store. Das beste Lokal ist Graanmarkt 13. Im Obergeschoß des Restaurants werden großartige Möbel und Kleidung geboten. Der beste Möbelladen ist das Atelier Solarshop (Dambruggestraat). Und natürlich darf ich auch das MoMu nicht vergessen. Auch das ist ein Hotspot!
Wo gibt es in der Stadt gute Fashionläden?
In der Gegend um die Meir- und Lombard-Straße sowie rund um das MoMu, das „Quartier National“, hoch Richtung Süden. High-End und Massenware sind hier nur wenige Blocks voneinander entfernt. Außerdem gibt es einige tolle Läden für belgisches Vintagedesign: Rosier 41 und Labels Inc.
Das MoMu zeigt auch Filme. Können Sie welche empfehlen?
Wir haben großartige Fashionfilme über unsere Kollektion und unsere Ausstellungen auf unserem Vimeo-Kanal: http://vimeo.com/momuantwerp! Der jüngste, MoMu 3X Bulo, entstand zusammen mit dem angesagten Fashionfotografen Frederik Heyman. Der ist ganz toll! Generell mag ich viele der SHOWStudio-Filme, zum Beispiel die aktuelle Reihe zu Punk.
Eine Freitagnacht in Antwerpen. Welchen Club sollen wir ansteuern?
Antwerpen hat eine pulsierende und sich rasch ändernde Clubszene. Es fällt mir schwer, einen auszuwählen. Partys gibt es jede Woche an den unterschiedlichsten Orten. Nahe des Hafens gibt es immer tolle improvisierte Partys auf Schiffen oder in alten Lagerhallen. Die beiden Konzerthallen Trix (Noordersingel) und De Studio’s (Maarschalk Gérardstraat) bieten auch ein tolles Musikprogramm. Das beste Hangover-Frühstück, mit vielen Proteinen, einem Paracetamol und einem kleinen Bier gibt’s bei De Caravan. Ein großartiges und gemütliches Lokal im Norden. Das liegt auch nahe zum Hafen und zum Fluss. Nach dem Essen kann man spazieren und die Haare im Wind wehen lassen.