Bild: Neben der Frage, in welcher außergewöhnlichen Kulisse Chanel diesmal seine Mädchen laufen lässt (2014 war es ein gigantischer Supermarkt), beschäftigt uns alljährlich die Suche nach den besten Plätzen abseits der Pariser Fashion Week. Wo man 2015 garantiert auf Models, Herausgeber und Designer trifft, verraten wir hier:
Paris
Paris: Treffpunkte für Trendsetter
Wenn die Fashion Week von 30. September bis 7. Oktober in Paris Einzug hält, steht die Stadt gänzlich im Zeichen der Mode. Wir zeigen, welche Hotspots abseits des Catwalk spannend sind.
Neben der Frage, in welcher außergewöhnlichen Kulisse Chanel diesmal seine Mädchen laufen lässt (2014 war es ein gigantischer Supermarkt), beschäftigt uns alljährlich die Suche nach den besten Plätzen abseits der Pariser Fashion Week. Wo man 2015 garantiert auf Models, Herausgeber und Designer trifft, verraten wir hier:
Klay Club
Man kann hier für 2.000 Euro im Jahr Mitglied sein, Sport treiben und an monatlichen Champagnerrunden teilnehmen. Man kann aber auch bloß auf der wunderschönen Gartenterrasse sitzen, gesund essen und das Design der französischen Innenarchitektin Charlotte Biltgen bewundern. Das Restaurant des Fitnessclubs The Klay ist nämlich für jedermann zugänglich. Kürzlich erhielt es ein Makeover und erstrahlt nun in einer Mischung aus Pariser Eleganz und Südamerika-Flair der 50er-Jahre. Üppige Vegetation, schwarz-weiße Resopal-Tische und Casamania-Stühle aus Metall und Bast treffen hier auf gestählte Körper.
Le Bon Marché Beauty Grocery
Stillstand ist für das älteste Kaufhaus von Paris keine Option. Vielmehr renovierte das Le Bon Marché zunächst seine Schuhabteilung und installierte dann im ersten Stock eine Art Schönheitsgreißler. Auf 300 Quadratmetern mit Parkettböden, Backsteinwänden und riesigen Fenstern lagern Unmengen an Duftstoffen, aromatischen Lotionen und alten Kräuterboxen. Hier fühlt man sich wie in einer loftartigen Wohnung – und viel weniger wie in einem Shoppingcenter. 57 internationale Marken, viele davon in Frankreich neu, vertreibt die Beauty Grocery exklusiv: die schwedische Marke Björk & Berries etwa, die Hautpflegeprodukte aus Birkenrinde und Birkenblättern herstellt.
Ofr La Boutique
Die letzten 20 Jahre verbrachten die Geschwister Marie und Alexandre Thumerelle damit, zunächst eine Bibliothek und dann einen Buchladen zu gründen. 1996 legten sie als Allererste Magazine wie „Wallpaper“ und „The Face“ in Paris auf. Für ihren ersten Conceptstore Ofr La Boutique wählten sie Produkte befreundeter Designer. Von der Marke Meilleur Ami beispielsweise verkaufen sie Taschen, von Nina Christen Hemden und Blusen. Trendscout David Feder steuerte Design aus den 50er- bis 70er-Jahren bei: Tomado-Regale, Lampen von Louis Poulsen, Sessel von Eames.
Front de Mode
Schon als Modeschöpferin standen für Sakina M’Sa ökologische Materialien, soziale Produktion und das Label „Made in France“ im Vordergrund. In ihrem eigenen Conceptstore gibt sie diese Prämisse 1:1 an ihre Designer weiter. In Marais gründete die gebürtige Afrikanerin Front de Mode, einen Shop, der auf zwei Stockwerken Ökodesign von 50 verschiedenen Marken zeigt. Das Genre reicht dabei von Schmuck und Schreibwaren bis zu Dekoration und Kosmetik. Viele Marken haben bereits einen Namen: Veja oder Katherine Hamnett sind weit über die Grenzen Frankreichs bekannt.
Clover
Nochmal Designerin Charlotte Biltgen, diesmal für das neueste Restaurant von Sternekoch Jean-François Piège: Clover, ein langer Schlauch mit 20 Sitzplätzen und der neue Lieblingsplatz der Modemeute. In riesigen Kühlschränken mit Glasfronten lagert hier für jedermann sichtbar, was der Meister recht spontan („cuisine instinctif“ nennt er das) und täglich frisch in der offenen Showküche verarbeitet: Jakobsmuscheln mit Rote-Rüben-Marmelade und gegrillte Quinoa-Waffeln mit Auberginenpüree. Das Mantra ist „gesund“. Butter, Sahne und Fett sucht man vergeblich.
Brasserie Barbès
Romantische Abendessen, Familienlunch, Cocktails mit den Hipsterfreunden. Die Brasserie Barbès ist so etwas wie ein gastronomischer Wunderwuzzi. Im Bezirk Montmartre ansässig, ist sie ausgestattet mit amüsanten Details (Teleskope) und gemütlichen Elementen (knisternder Kamin). Nicht zu vergessen ihre Dachterrasse – einer der schönsten Orte, um in Paris den Sonnenuntergang zu betrachten. Hat man sich erstmal durch Seebarsch-Carpaccio und Garnelen in Ingwer-Haselnuss-Kruste gekostet, wartet auch schon die Tanzfläche. Am nächsten Morgen kommt man gerne zurück – auf einen Detox-Smoothie mit Apfel, Spinat, Sellerie und Zitrone.