Junge Kochkunst in ehrwürdigen Räumen. Manuel Astuto ist halb Sizilianer, halb Südtiroler – und diese Fusion perfektioniert er auch am Herd. Im Bozener Hotel Laurin vereint der junge Chefkoch Alpen und Meer äußerst raffiniert.
Junge Kochkunst in ehrwürdigen Räumen. Manuel Astuto ist halb Sizilianer, halb Südtiroler – und diese Fusion perfektioniert er auch am Herd. Im Bozener Hotel Laurin vereint der junge Chefkoch Alpen und Meer äußerst raffiniert: Pici-Spaghetti mit Oktopus, Taggiasca-Oliven und Krustentierfond harmonieren genauso wie Mezzelune mit Huhnfüllung, weiße Maiscreme und Hahnenkämme.
Belassen Sie Klassiker, wie sie sind oder interpretieren Sie gerne neu?
Ich beobachte, dass alte Klassiker heute sehr gefragt sind. Natürlich müssen sie neu interpretiert werden.
Welche Produkte sagen Ihnen als Koch ganz besonders zu?
Alles, was regional ist. Auch in Bozen hat vor einigen Monaten endlich das Geschäft Pur Südtirol eröffnet. Dort wird nur feinste Qualität aus Südtirol verkauft: Wein, Lebensmittel, Handwerk und viele Nischenprodukte von kleinen und großen Produzenten.
Welcher Laden in Ihrer Nähe bietet außergewöhnliche Kochutensilien an?
Lorenzi ist mein Lieblingsgeschäft, dort kaufe ich meine Messer. Es ist ein familiengeführter Betrieb, sehr professionell und die Messer werden noch von Hand geschliffen.
Ihre Ideen und Ihre Energie beziehen Sie sicher auch aus der Natur. Wo ist Ihre Heimat ganz besonders kraftvoll?
Ich liebe das Wasser. Wenn ich entlang der Talferpromenade laufe, den Fluss im Blick und sein Rauschen im Ohr, dann krieg ich den Kopf frei und den Körper fit für den nächsten Service in der Küche.
Bei welchem netten Kollegen kann man selbst den Kochlöffel schwingen?
Bei Egon Heiss vom Bad Schörgau. Mein Kollege aus dem Sarntal lehrt seine Gästen feine und einfache Gerichte zum Nachkochen. Ich empfehle Egon, weil ich ganz sicher bin, dass die Leute von seinen Kursen bestimmt viel lernen und nicht nur zuschauen können.
Gibt es besondere Gewürzmischungen, die einem Gericht den speziellen Touch verleihen?
Ich verwende gerne Gewürze aus dem fairen Handel, sie verleihen den Gerichten einen exotischen Touch. Das Restaurant Laurin ist Teil der Initiative Fair Cooking der Südtiroler Weltläden.
Sie trinken sicher gerne Kaffee. Wo muss ich hin, um den besten zu bekommen?
Ich mag die Konditorei Klaus und das Café Peter.
Wo bringen Sie Freunde unter, wenn das Laurin bereits ausgebucht ist?
Im Hotel Greif. Ein kleines, feines Designhotel mit viel Kunst und sehr persönlichem Service.
Wo genießt man die besten Knödel und die beste Pasta?
Zum Knödelessen fahre ich nach Signat oberhalb von Bozen zum Patscheiderhof. Dort gibt es Knödel aller Art.
Mystik und Kulinarik – gehören diese zwei Begriffe zusammen?
In einem gewissen Sinne ja. Die wenigen Male, die ich zu Hause bin und auf der Terrasse Pizza backe, blicke ich direkt auf den Rosengarten. Bei Sonnenuntergang erglüht der Berg in den schönsten Rottönen, das ist für mich Kino pur.
Guter Wein veredelt jedes Essen. Welchen Winzer sollte man unbedingt aufsuchen?
Wenn ich ein Glas Wein im Garten der Weinschenke Paradeis von Alois Lageder genieße, fühle ich mich in einer anderen, entschleunigten Welt. Lageders Weine sind alle gut und die meisten aus biodynamischem Anbau. Er ist ein Vorreiter.