In Berlin leitet Silke Neumann BUREAU N. Das Kommunikationsbüro agiert an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur, Design und anderen Dinge, die BUREAU N gerne mag. Die Stadt kennt sie wie ihre Westentasche.
Nach wie vor gilt Berlin als hip. Wo hat Sie die Stadt zuletzt positiv überrascht?
Immer wieder im Sommer in den Parks, wie etwa dem neuen Park am Gleisdreieck. An den Seen. Morgens in den Cafés, bevor das Treiben los geht.
Das Projekt RLF, das Sie betreuen, wirbt mit dem Adorno-Zitat "Es gibt kein richtiges Leben im falschen". Wo haben Sie zuletzt ein gutes Theorie-Buch gekauft?
Bei Theorie-Büchern lese ich viel über Kunst, Architektur oder Design. Daher gehe ich am liebsten zu Archive Kabinett, Motto (Skalitzer Straße 68) oder do you read me! (Auguststraße und Potsdamer Straße).
CULTURE:CITY heißt ein anderes Projekt, das Ihre Agentur betreut. In welchem Stadtteil halten Sie sich gegenwärtig häufig auf? Wo boomt es?
Ich wohne nun seit sieben Jahren in Moabit. Und obwohl ich in der Zeit schon oft gehört habe „Das wird der nächste hippe Stadtteil“, hat sich hier nicht viel getan – was ganz wunderbar ist. Aber es gibt neue Kunsträume, viele Freunde sind hierhin gezogen. Eine zentrale, (fast) unentdeckte Insel. Ein anderer wichtiger Stadtteil ist für mich Kreuzberg. Hier ist mein Büro, und hier entdecke ich auch immer wieder neue Sachen. Am Donnerstagabend trifft man sich in der Markthalle Neun zum „Street Food Thursday“, in der Köpenicker hat die Salumeria Lamuri (ein Ableger des Da Baffi im Wedding) aufgemacht, um die Ecke sind die Galerien Barbara Weiss (Kohlfurther Straße 41/43) oder Klemm’s (Prinzessinnenstraße 29). Die schönsten Sachen zum Anziehen gibt’s im VooStore (Oranienstraße 24), vor allem die Kollektionen meines Lieblingsdesigners Hien Le.
"Diskurse, Drinks und Dinnerparties" beginnt ein Text über Sie. Wo führen Sie in Berlin gerne Diskurse, wo nehmen Sie gerne ein feines Getränk und wo treffen Sie Freunde zur Dinnerparty?
Nette Dinnerpartys gibt es noch immer bei mir daheim, oft lade ich gemeinsam mit Freunden ein - so entsteht ein spannender Mix von Gästen. Sonst lädt eigentlich vieles zum Diskurs ein, man muss ihn nur wollen: spannende Veranstaltungen in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, ein guter Drink in der Pauly-Bar nach einem Besuch im KW Institute for Contemporary Art, eine der vielen Lectures oder Performances, die von Galerien und Kunsträumen organisiert werden.
Auf Ihrer Homepage findet sich eine Vielzahl interessanter Ausstellungen. Welche Galerien besuchen Sie auch abseits des Beruflichen?
Oh, das sind viele und je nach Künstler, der mich interessiert. Ein tolles Programm macht Joanna Kamm (Rosa-Luxemburg-Straße), rund um das Galerienviertel in der Potsdamer Straße interessieren mich besonders Thomas Fischer, die Editionen von Helga Maria Klosterfelde und die Galerie Sassa Trülzsch. In Charlottenburg eröffnet Volker Diehl seinen „CUBE“.
Verzeihen Sie die Frage, aber wo lässt sich nun wirklich gut Curry-Wurst essen?
Da fragen Sie die Falsche, die esse ich leider nie. Aber wenn einmal Pommes, dann rund um den Wittenbergplatz – mit Erdnuss- und Chilisauce. Da gibt es dann auch Würste – mit und ohne Darm.
Sie kochen auch selbst sehr gerne. Wo kaufen Sie Lebensmittel ein?
Meist schaue ich bei mir im Kiez: Fisch im Frischeparadies, Gemüse & Kräuter bei einem der türkischen Gemüsehändler auf der Turmstraße. Wenn es um Spezialitäten und Besonderes geht, wird man in der Feinkostabteilung des KDW fündig, in dem Teeladen P & T oder in der Markthalle Neun in Kreuzberg (Eisenbahnstraße).
Wo verbringen Sie freie Stunden, wenn Sie die Stadt nicht verlassen und doch ins Grüne wollen?
Der Tiergarten ist ein zentraler Punkt in Berlin, in dem man immer eine ruhige Ecke findet. Nicht ganz so grün, aber einer meiner Lieblingsorte ist der Platz vor dem Bode-Museum zwischen Architekturgeschichte und Spree.
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