Bild: Paris: Alain Ducasse kocht (fast) vegetarisch
Paris
Bild: Paris: Alain Ducasse kocht (fast) vegetarisch
Paris
Als Leitfigur der französischen Haute Cuisine schwimmt Alain Ducasse seit 25 Jahren gegen den Mainstream. Letzter Coup: eine mobile Kleinbäckerei gemeinsam mit Christophe Michalak. Sein Pariser Flagship-Restaurant residiert seit dem Jahr 2000 im Hotel Plaza Athénée. Früher schwülstig und pompös, wurde es im Herbst einem Facelift unterzogen. Im Einklang mit der neuen Speisekarte setzt es vor allem auf einen Akzent: Natürlichkeit.
Solide Eichentische, hochglänzende Sitzkuppeln aus Stahl (die im Inneren dem Muster einer Muschel gleichen), neu aufgelegtes Besteck von Roger Tallon aus den 70er-Jahren. Das Designbüro Jouin Manku (bereits 2000 für die Optik zuständig) nahm auf die Neuausrichtung der Küchenlinie und den Perfektionismus des Meisters Rücksicht. Der rief die Natürlichkeit als „neuen Ausdruck der Haubenküche“ aus – und verbannte Ente, Kalb und Steak von seinen Menüs. Stattdessen serviert Alain Ducasse nun eine Trilogie aus Fisch-Gemüse-Getreide: Puy-Linsen mit Kaviar, Steinbutt mit Brunnenkresse und Mairüben, Jakobsmuscheln mit Blumenkohl und Alba-Trüffel.
Dass auch fleischlose Naturküche (und die dazupassenden Jahrgangsweine) ihren Preis hat, war bei Alain Ducasse zu erwarten. Über 1.000 Euro berappen Gäste für einen Abend zu zweit.