Sternekoch Luis Haller kocht jetzt im Schlosswirt Forst bei Meran. Seine kulinarische Finesse trifft hier auf ursprünglichen Südtirol-Charme.
Wie gut, dass es tatsächlich noch Orte auf der Welt gibt, an denen die Sekundenzeiger noch etwas langsamer ticken und Überfluss nicht gleich ultimatives Glück bedeutet. Der Schlosswirt Forst in Algung bei Meran ist so ein Plätzchen. In dem renovierten Wirtshaus aus dem 14. Jahrhundert kocht Luis Haller. Er ist immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Produkten und ausgefallenen Raritäten, die er in seiner Küche dann verarbeitet. Ganz ohne Chichi mit Fokus aufs Wesentliche, nämlich der Zutat.
Die Luisl-Stube ist im Schlosswirt das kulinarische Aushängeschild. Luis Haller, der die letzten Jahre als Küchenchef im Meraner Relais & Châteaux Castel Fragsburg gekocht hat kredenzt hier jetzt Speisen, deren Zutaten nur limitiert erhältlich sind. Die Gerichte bestehen aus maximal vier Ingredienzien, die vom hauseigenen Gemüsegarten oder vom Bauern aus der Umgebung kommen. Natur und Saison geben den Ton an und die Reduktion macht die Speisen so speziell. Haller kocht nämlich nicht nach dem Credo „the more the better“. Er spielt stattdessen mit Konsistenzen, mit Süße und Säure. Jede Zutat bekommt seinen ganz persönlichen Auftritt auf dem Teller und geht nicht durch zusätzliche „Schnörksel“ unter. Neben Haller-Classics wie dem Hirschrücken mit krokantem Buchweizen und Himbeere serviert der Koch auch internationale Gerichte.
In der gemütlichen Südtiroler Stube mit Terrakotta-Boden und Kachelofen stehen drei Tische für maximal 12 Gäste. Bewusst klein ist es hier gehalten. Die Produkte, die Haller verkocht, gibt es eben nur in geringen Mengen. In der zweiten Gaststätte, dem Schlosswirt Restaurant gleich nebenan, kocht Haller innovative Südtiroler Küche mit bodenständigeren Gerichten. Tartar vom Almochs mit Erdäpfel-Radieschen Burrata zum Beispiel. Wenn es warm genug ist, serviert er seine Speisen direkt unterm Blauglockenbaum im Schlosswirt Garten.
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