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Insider Istrien: Silvia Trippolt-Maderbacher

Silvia Trippolt-Maderbacher hat für ihren Genuss-Guide Istrien drei Jahre recherchiert und viel mit den Menschen im Land gesprochen. Der Insiderei erzählt sie vom besten Dessert Istriens, Schmortöpfen mit Eisenhauben und getrüffeltem Reis.

Daniela Illich
19. Juni, 2017

Silvia Trippolt-Maderbacher hat für ihren Genuss-Guide Istrien drei Jahre recherchiert und viel mit den Menschen im Land gesprochen. Der Insiderei erzählt sie vom besten Dessert Istriens, Schmortöpfen mit Eisenhauben und getrüffeltem Reis. Was erzählen die Menschen über ihr Istrien und was beschäftigt sie? Ich habe so viel Spannendes über Istrien gehört, über die Kultur und die Kulinarik – der kleinste gemeinsame Nenner ist die Aufbruchsstimmung, der Optimismus, die Motivation, etwas Tolles auf die Beine zu stellen. Gerade jetzt beschäftigt die Menschen in Istrien die Fußball-EM: Da kann es schon sein, dass man vor geschlossenen Läden steht und ein Zettelchen in der Auslage hängt: „Sorry, I love football“. Und über den rollstuhlfahrenden Sänger Erik Balija, der in der Fernsehshow „Supertalent Kroatien“ den 4. Platz belegt hat, wird auch viel geredet. Was ist neu in der Region? Auf der größten Halbinsel der Adria tut sich ständig etwas. Ein spannendes Designprojekt wurde gerade in Novigrad eröffnet: das neue Rivalmare Boutique Hotel. Zehn Meter vom Ufer entfernt. Mehr Meer wäre bereits im Meer. Die zwölf Doppelzimmer sowie eine Suite sind supermodern gestylt, sehr hell, mit einer spannenden Löcher-Fassade wie ein Schweizer Käse. Zwischen den traditionellen Ziegeldachhäusern ist dieses hippe Hotel nicht zu übersehen (Rivarella 19, Novigrad). Ebenfalls neu ist das Hipster-Food im Arboretum Pub von Nicoletta Balija im Fischerdorf Fažana. Jung, urban, im trendigen Industrial-Design. Sie produziert mit ihrer Familie nicht nur eines der ausgezeichnetsten Olivenöle Istriens, sondern führt zusammen mit ihrem italienischen Ehemann Emanuele Pagone diesen sympathischen Laden. Hier gibt es Trüffelburger, Panzerotti, Handgebrautes aus aller Welt oder Haselnuss-Mousse zum Löffeln (Galižanska Cesta 8, Fažana). Was müssen wir uns in Istrien unbedingt ansehen? Die magische Silhouette und Altstadt von Rovinj, die Künstlerstadt Grožnjan, das erhaben-mächtige Burgenstädtchen Motovun, die imposante römische Arena von Pula, den Nationalpark Brijuni. Bezaubernd sind das Fischerstädtchen Fažana sowie das mittelalterliche Labin im Osten. Slowenisch-Istrien besticht durch die zauberhafte Stadt Piran, das Seebad Portoroze, Izola und Koper. Nicht verpassen sollte man die Salinen von Secovlje! Mein Lieblingsort in Istrien ist der Park Histria Aromatica: ein imposanter Themenpark mit zauberhaften Spazierwegen, über 300 verschiedenen Gewürz-, Heil- und Aromapflanzen, Panorama-Restaurant (ofenfrischer Apfelstrudel, feine Pasta), Kräuterlabor und gut bestücktem Laden (Pižanovac 37, Bale). Welchen Platz haben Sie auf Ihrer Genussreise für sich entdeckt? Den außergewöhnlichen Agroturizam-Betrieb La Casa di Matiki in Žminj, südlich von Pazin im grünen Istrien. Eine Minute davon entfernt ist die entzückende Konoba Puli Pineta mit einer offenen Feuerstelle (Karlov Vrt 1). Der Pršut von Spitzenproduzent Jelinec wird dort mit der Hand geschnitten, die Pasta ist handgerollt und die Peka-Gerichte sind ein Traum. Außerdem gibt es dort das beste Dessert Istriens: Skuta (eine Art Ricotta), darüber ein Semifreddo mit Honig, Nüssen und Zitronenzesten. In welches Restaurant fahren Sie auch ein paar Extrakilometer für ein Mittagessen? Eines meiner erklärten Lieblingslokale in Istrien ist die Konoba Buščina bei Umag. Dort sitzt man zwischen Weinlaub, Rosmarin und Olivenbäumchen auf der überdachten Terrasse und genießt das, was Istrien kulinarisch hergibt. Beneidenswert gute Quellen lassen Besitzerin Fabijana Miljanovic stets die frischesten Kvarner-Scampi oder auch Trüffeln servieren. Außerdem spielt die Küche sämtliche Trümpfe der istrischen Gastronomie aus: Wildspargel, Pršut, Skuta, Käse, Tintenfisch, Jakobsmuscheln. Die meisten Gerichte werden in der Peka (Eisenhaube) oder auf der offenen Feuerstelle zubereitet. Sehr freundliches Service, exzellente Weinkarte, toll für Reisende mit Kindern, auch aufgrund des Spielplatzes (Buščina 18, Umag). In welcher Konoba reservieren Sie mit Ihrer Familie einen Tisch für ein istrisches Abendessen? Im Alla Beccaccia von Familie Radolović in Valbandon, zwei Kilometer südlich von Fažana. Das ist eine Bastion des istrischen Geschmackes – nicht austauschbar, nicht international. Den Pršut schneiden sie mit der Hand, Schnepfen aus der Peka gibt es auf Vorbestellung. Probieren sollte man die Jakobsmuscheln vom offenen Grill oder Kalbsstelze und Wildschwein aus der Peka. Das ist der große Schmortopf mit Eisenhaube, der stundenlang in der Glut steht (Pineta 25, Fažana-Valbandon). Welche Bar ist perfekt für einen Mädlsabend? Der Klassiker ist die Valentino Bar in Rovinj, wo man zwischen Felsen und gigantischen Sonnenuntergängen Champagner und schicke Cocktails schlürft (Santa Croce 28). Das Pendant zum Valentino wäre in Novigrad die Vitriol Bar (Ribarnička 6) oder die neue Pepe Bar (Porporela 11). Wo schicken Sie uns hin, wenn wir Geschenke für uns oder unsere Lieben mit nach Hause nehmen wollen? Ich orientiere mich an den kulinarischen Eckpfeilern Istriens: Salz aus den Salinen des slowenischen Secovlje oder Trüffelprodukte von Natura Tartufi. In der Trüffelmanufaktur von Danijela und Marko Puh verkosten die Besucher vor Ort fantastische Häppchen mit Trüffeln: Trüffelhonig, -käse, -öl, getrüffelten Reis, Polenta und natürlich auch frische Trüffeln. Aufregend ist es, bei einer Trüffelsuche mit dabei zu sein, das geht nur auf Anmeldung (Srnegla 21, Buzet). Dann gibt es noch so richtig Kultiges, zum Beispiel den Design- und Conceptstore Prostor im Hotel Lone. Der hat Kult-Sonnenenbrillen, zusammenrollbare Bags, Keramik-Kunst, hippe Klamotten (Luje Adamovića 31). Oder den jugoslawischen Stoffturnschuh Startas in einigen Läden in der Carrera-Gasse, meinen Klamotten-Biotraumladen Bonanca (Carrera 61) und noch viele mehr. Und zum Schluss: Welche Hotels in der Region können Sie uns empfehlen? In Rovinj die Villa Dobravac von der gleichnamigen Winzerfamilie: persönlich, klein und luxuriös, natürlich, mit über 70 Bio-Obst- und Gemüsesorten (Obrt Dobravac). Das Hotel Adriatic liegt am Hafen und ist sehr fesch, modern renoviert und mit der größten Whisky-Sammlung Kroatiens (Riva Pino Budicin 16). Das kleine Boutiquehotel Locanda Blu nördlich von Rovinj – eineinhalb Meter zum Strand, mit einem tollen Restaurant (Val de Lesso 9) ist ebenfalls empfehlenswert. Fünf-Sterne-Luxus gibt es im Monte Mulini (Antonia Smareglie) oder Designhotel Lone (Luje Adamovića 31). Und die Casa di Matiki von Sonja Glavic ist ein kleiner Geheimtipp: mit Swimmingpool, Rebstöcken, Olivenbäumen, einem Hühnerstall, aus dem man am Morgen sein Frühstücksei holt, einer Schafherde und einem Esel (Matiki 14, Žminj).

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