Die 9 schönsten Radrouten in NRW
Diese neun Radtouren in Nordrhein-Westfalen sind gut asphaltiert, haben kaum Steigungen und führen dich an Zechen und Gasometern vorbei, in Fachwerkdörfer und über ehemalige Bahntrassen. Super lässig für Familien und Geschichtsfans!
Zechen, Gasometer, Kokereien, Eisenbahnbrücken: in Deutschland sticht kein anderes Bundesland das industrielle Erbe Nordrhein-Westfalens. Wenn du ein bisschen Zeit im Gepäck hast, schwing dich in den Sattel. Das Land mit seinen vielen historischen Industrie-Spots ist nämlich ein wahres Dorado für Fahrradfans. Wir stellen dir in unserer Liste 9 Radtouren in NRW vor, die alle landschaftlich vielfältig und kulturell spannend sind. Dank wenig Steigung sind sie noch dazu fein für Familien.
1. Leichte Radtour mit Abenteuern: Bergischer Panorama-Radweg
Auf dieser gemütlichen Tour erradelst du das Bergische Land. Und wenn du jetzt denkst: „Berge und gemütlich, das geht doch nicht?“ ist unsere Antwort ganz klar: doch! Denn die gesamte Strecke verläuft auf ehemaligen Bahntrassen mit kaum Steigungen und deshalb perfekte Bedingungen auch für Semi-Sporties. Die gesamte Tour ist etwa 130 Kilometer lang und führt dich von Hattingen im südlichen Ruhrgebiet bis in die sauerländische Stadt Olpe. Du radelst durch 14 Tunnel, an 40 Meter hohen Viadukten vorbei und für das passenden Instapost steht die Müngstener Brücke, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands Modell. Noch ein Highlight an der Strecke: das Schloss Burg in Solingen, die größte wiederaufgebaute Burganlage Westdeutschlands. In Wuppertal solltest du außerdem unbedingt kurz Sattel gegen Sitzpolster eintauschen und eine Runde mit der Wuppertaler Schwebebahn drehen.

2. Die 100 Schlösser Route im Münsterland
Auf insgesamt 960 Kilometern und durch die grüne Parklandschaft des Münsterlandes erradelst du hier die komplette Riege architektonischer Geniestreiche Westfalens. Die Strecke kannst du super splitten, der Weg führt dich unter anderem an der wunderschönen Wasserburg Anholt vorbei, an Schloss Ahaus oder Schloss Raesfeld. Besonders fein ist der südliche Teil der Tour – dort wimmelt es nur so von Burgen und Schlössern!

3. Viadukte, Brücken und Zeitreisen am Panoramaradweg Niederbergbahn
Auch eher entspannt ist die Fahrradtour entlang des Panoramaradwegs Niederbergbahn. Weil auf der 40 Kilometer langen, ehemaligen Bahntrasse aus den 1920er-Jahren früher Personen und Güter von A nach B geschippert wurden, ist die Strecke fast ausschließlich flach und bietet beste Voraussetzungen für gemütliche Radtouren. Die Route startet in Heiligenhaus und bringt dich, über Velbert und Wülfrath, bis nach Haan. Am Weg kommst du an denkmalgeschützten Viadukten und Brücken, wie Deutschlands erster Waggonbrücke in Heiligenhaus, vorbei. Und wenn du mit Kind und Kegel unterwegs bist, lockst du die Minis am besten mit einem Abstecher in den Zeittunnel in Wülfrath – darin unternehmen die Kleinen eine Zeitreise durch 400 Millionen Jahre Erdgeschichte.
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4. Anspruchsvolle Tour mit Baden und süßen Orten – der Sauerlandradring
Auch am Sauerlandradring bist du auf alten Bahntrassen unterwegs. Die schöne Tour führt dich, wie der Name schon sagt, durchs Sauerland und ist mit 84 Kilometern und ein paar anspruchsvolleren Steigungen schon ein bisschen knackiger. Aber keine Sorge: du kommst an vielen traditionellen Fachwerkdörfern vorbei, in denen du jederzeit absatteln, pausieren und auch nett übernachten kannst. In Finnentrop zum Beispiel oder Eslohe, wo du im Dampf Land Leute Museum auch Insights zur Geschichte des Sauerlandradrings bekommst. Wenn du eher auf Natur abfährst: Am Hennesee, der auch am Weg liegt, ist Füßeausstrecken, Baden und Surfen angesagt.
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5. Entlang der Vennbahn nach Aachen oder Monschau
Belgien, Luxemburg, Deutschland: diese drei Länder hast du durchkreuzt, wenn du die 125 Kilometer Radlabenteuer der Vennbahn hinter dir hast. Die alte Bahntrasse zwischen Aachen und Troisvierges in Luxemburg wurde im 19. Jahrhundert vor allem vom Kohle- und Erztransport genutzt. Heute ist sie einer der lässigsten Radwege überhaupt, denn du wechselst gefühlte hundert Mal zwischen den Ländern hin und her und weißt oft gar nicht, wo du eigentlich bist. Wenn du dann doch wo zur Orientierung absattelst, findest du dich in wunderhübschen Städten wie Monschau, der alten Tuchmacherstadt wieder. Oder in idyllischen Moor- und Flusslandschaften. Außerdem kommst entlang des Weges auch an vielen Viadukten und den so genannten Vennbahn Stories vorbei, samt Info-Taferln mit netten Anekdoten zur Strecke. Eventuell noch wichtig für dein Zeit- und Konditionsmanagement: die meisten erradeln die Strecke in zwei bis drei Tagen. Mit durchschnittlich zwei Prozent Steigung ist sie aber keine Tour de France.

6. Radle durchs Ruhrgebiet auf der Route der Industriekultur
Wenn dich die Industrie-Geschichte NRWs interessiert, ist auch die Route der Industriekultur lässig. Die gesamte Strecke zwischen Duisburg und Hamm ist 700 Kilometer lang, leicht und lässt sich prima aufteilen. Die beiden Hauptradwege, Emerscher-Park-Radweg und Rundkurs Ruhrgebiet, verlaufen praktisch parallel und sind immer wieder mit Querwegen verbunden. Du kannst dir deinen eigenen Kurs also ganz individuell abstecken. Vom Sattel aus siehst du Highlights wie das Gasometer in Oberhausen, die höchste Ausstellungshalle Europas. Oder die berühmte Zeche Zollverein in Essen. Oft führt der Weg auch an schönen Flussläufen entlang oder du radelst durch Wälder.

7. Tipp für Geschichtsfans: der Radweg der Industriemuseen
Der Radweg der Industriemuseen ist der nächste Geheimtipp für Geschichtsfans, denn die 440 Kilometer lange Rundtour verbindet sieben Hotspots rheinischer Industriekultur miteinander. Start ist zum Beispiel gleich mal die St. Antony-Hütte in Oberhausen, das erste Eisenwerk in der Region und somit die Geburtsstätte der Ruhrindustrie. Auch am Museum der Papiermühle Alte Dombach radelst du vorbei, hier kannst du dein eigenes Papier schöpfen! Bis auf die Strecke im Bergischen Land, die ab und zu auch ein bisschen steiler verläuft, ist der Radweg auch für HobbyradlerInnen fein. Am besten vier bis sechs Tage dafür einplanen.
8. Radfahren mit der Familie entlang der Balkantrasse
Die Locals nannten ihn Balkanexpress, er rollte von 1868 bis 1980 zwischen Leverkusen-Opladen und Remscheid-Lennep über die Gleise. Heute kannst du auf den ehemaligen Schienenwege des Kultzuges einmal quer durchs Bergische Land radeln. Die Strecke ist knapp 30 Kilometer lang, ohne wilde Steigungen und endet in der Tiefebene des Rheins. Du radelst an Wald und Wiesen vorbei an den süßen Ortskernen von Lennep, Bergisch Born, Wermelskirchen und Burscheid. Pausenplätzchen und gemütliche Raststätten liegen direkt am Weg.

9. Rheinradweg: in fünf Etappen bis zur Holland-Grenze
Auch wenn er nicht unmittelbar mit Industriekultur verknüpft ist, darf der Rheinradweg in unserem Listicle nicht fehlen. Die 226 Kilometer, die sich der Rhein durch NRW schlängelt, sind landschaftlich nämlich besonders abwechslungsreich. Mit schluchtenartigen Tälern, weiten Wiesen und Feldern, giftgrünen Auenlandschaften und dem größten Binnenhafen der Welt. Außerdem kommst du am Kölner Dom vorbei und am Geburtshaus von Beethoven in Bonn. Du startest in Bad Honnef und hantelst dich dann, üblicherweise in fünf Etappen, Richtung niederländische Grenze.

