Sabine Fuchshuber führt das Boutiquehotel Fregehaus in einem der schönsten historischen Gebäude in Leipzig. Mit viel Stilgefühl hat sie daraus ein Schmuckstück für Designfans gemacht. Hier: Ihre liebsten Restaurants, Shops und Spas in der Stadt.
Du hast in London und Weimar Architektur studiert. Warum ist Leipzig für dich die lebenswertere Stadt?
Ich habe in Leipzig mein richtiges/ eigenes / erwachsenes Leben angefangen. Bin dann noch einmal nach London ausgerissen um zu gucken, ob ich nicht doch in die weite Welt möchte. Nein. Ich liebe Leipzig. Für mich bedeutet Leipzig Freiheit, Kultur, Offenheit, Klugheit, Familie, Beruf, Kinder, Zuhause, Zukunft.
Leipzig hält mit Berlin die Poleposition der angesagten Städten in Deutschland. Welche neuen Locations besuchst du gerne?
Es ist traumhaft, am Elsterflutbecken in der Sonne zu sitzen und bei ZierlichManierlich einen Kaffee zu holen (Am Elsterwehr). Ich bin gern in der Spinnerei (Spinnereistr. 7), ich gehe gern in den Lene Voigt Park im Leipziger Osten – das Café Espresso Zackzack (Albert-Schweitzer-Str. 2) ist gleich dort. Ich mag das Museum der bildenden Künste (Katharinenstr. 10) und das Grassi Museum (Johannispl. 5-11). Das Kolonnadenviertel ist noch ein bisschen wie ein Mini-Ost-Berlin, das mag ich gern. Im Leipziger Süden ist das Theater UT Connewitz ein Ort, den man gesehen haben muss (Wolfgang-Heinze-Str. 12). Und: unbedingt eine Kleinigkeit im veganen Deli im Vorderhaus essen.
Dein Hotel befindet sich in einem alten Kaufmannshaus. Welche historischen Ecken in Leipzig magst du besonders?
Den alten ehemaligen Friedhof hinter dem Grassi Museum sollte man nicht missen. Die Industriebauten in Plagwitz sind sehenswert, genauso wie die Nikolaikirche (Nikolaikirchhof 3).
In welchem Lokal in Leipzig genießt du nicht nur das Essen, sondern auch das besondere Setting?
Zum richtig, richtig guten Essen gehe ich in das Münsters in Gohlis. Es ist nicht nur schön und das Essen wunderbar, es stimmt einfach alles rundherum. Für mich ist es persönlich das beste Restaurant hier in Leipzig. Für das „easy going“ immer wieder die Barcelona Tapas Bar in der Gottschedstraße 12 und das seit fast 20 Jahren.
Gerade habt ihr sechsjähriges Bestehen vom Hotel Fregehaus gefeiert. Welches Restaurant hast du für diesen besonderen Anlass ausgesucht?
Wir waren im Canito in der Gottschedstraße, kleine Häppchen, guter Wein, es ist ein kleiner Laden und passte für unsere „fast Familienfeier“ einfach prima.
Du sagst, dass ein schön gestaltetes Hotel den Aufenthalt in einer fremden Stadt erst so richtig abrundet. Welches, deinem Stil entsprechenden Café, rundet einen perfekten Tag für dich ab?
Das Café Grundmann. Nach wie vor das schönste „echte“ Café in Leipzig. Als Kontrast und schneller erreicht gern auch das Café Tunichtgut (Kolonnadenstr. 5).
Das Persönliche und Individuelle ist dir in deinem Hotel besonders wichtig. In welchem Lokal oder Shop in Leipzig fühlst du dich wohl – auch weil dich die Besitzer immer herzlich begrüßen?
In den Restaurants Münsters (Platnerstr. 13), Barcelona (Gottschedstr.) und im Café Grundmann (Mahlmannstr. 16). Im Shop Wohnmacher (Nikolaistr. 36), im Buchladen Wörtersee (Peterssteinweg 9) oder in die Connewitzer Verlagsbuchhandlung (Schuhmacherg. 4). Für Wein: Wein und Feines. Die Betreiber all dieser Läden kenne ich schon ewig.
Du bist Hotelbesitzerin und Architektin. Verrätst du uns deine persönlichen Hotspots für moderne Architektur in Leipzig?
Es gibt in Leipzig sehr wenig gute neue, moderne Gebäude für meinen Geschmack. Es gibt anständige neue Architektur, aber nicht wirklich viel gutes Modernes. Die katholische Propsteikirche (Nonnenmühlg. 2) mag ich, weil der Neubau sperrig und mutig ist und für viel Diskussion sorgt. Das KPMG Gebäude (Münzg. 2) passt perfekt in das Setting rundherum, das ist eher selten. Das MdbK, Museum der bildenden Künste, mag ich, weil es sich im Inneren so unglaublich viel öffentlichen Raum gönnt.
An welchem Designshop in Leipzig kannst du bei einem Spaziergang durch die Stadt nie vorbei gehen?
Am HinrichSINNdreissig bei mir im Hof (Katharinenstr 11), coole Lampen, ein bisschen Industriechic, ein paar Klassiker, viel Verrücktes. Außerdem mag ich den Stil Conceptstore im Oelßners Hof, moderne und bezahlbare Einrichtung und was man so braucht oder auch nicht. Und das Smow (Burgpl. 2), hier kaufe ich moderne und neue Möbel fürs Hotel.
Welche lokalen Modelabels hängen in deinem Kleiderschrank?
Ich habe ein buntes Potpourri an Klamotten. Gerne kaufe ich im Bazar Royal (Mädlerpassage 18), bei Scheinkraft (Reichsstr. 1-9) oder bei Anett Franke im TAF, das ist tatsächlich lokales Modedesign. Und ich habe eine sehr schicke Jacke von Oliver Viehweg (Braustr. 11), auch lokal.
Me-Time steht an: In welchem Spa in Leipzig lässt du dich gerne verwöhnen?
Seit gefühlten 100 Jahren bei Ilka Lucas, jetzt Babor Kosmetik Institut Ilka Lucas im Specks Hof. Das ist wie Familie, sie kennen mich und ich muss nichts erklären.
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