Claudia Schwarze Portrait
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Insider Venedig: Claudia Schwarze

Eigentlich ist sie Deutsche, aufgewachsen ist sie aber in Hongkong. Ihre Lernjahre absolvierte sie unter anderem in der Schweiz und in Thailand. Und jetzt ist Claudia Schwarze die Chefin im Aman in Venedig.

Daniela Illich
18. November, 2016

Ihr Hotel befindet sich in exklusiver Lage am Canal Grande: Welche besonderen Plätze in Venedig können Sie uns sonst empfehlen?

Eines der schönsten Museen für zeitgenössische Kunst ist die Punta della Dogana. Die ehemalige Zollstation der Seerepublik Venedig wurde vom japanischen Stararchitekten Tadao Ando umgebaut und beherbergt in erster Linie die Sammlung Pinault. Sant’ Elena ist eine kleine Insel in der Lagune mit einem wunderschönen Park, der im Sommer herrlich schattige Plätzchen zum Verweilen bietet. Hier bei uns im Aman Venice ist unser Garten ein ganz besonderer Platz. Nicht nur allein wegen der Tatsache, dass nur sehr wenige Palazzi über einen Privatgarten verfügen. Unser Garten liegt direkt am Canal Grande und bietet unseren Gästen einen exklusiven Logenplatz unter freiem Himmel.

Punta della Dogana
San Samuele 3231

Welche drei Dinge sollten wir in Venedig unbedingt sehen und tun?

Unbedingt ansehen sollte man sich die Ausstellung „Culture Chanel“ in Venedigs Ca‘ Pesaro International Gallery of Modern Art. Kuratiert von Jean-Louis Froment, zeigt „La Donna che legge“ („Die lesende Frau“) eine weitere Facette des Hauses Chanel und seiner berühmten Gründerin Coco Chanel. Der Mercato di Rialto ist seit über eintausend Jahren ein Wahrzeichen der Stadt und einer der schönsten Fischmärkte der Welt. Er ist täglich geöffnet. Nach dem Marktbesuch sollte man unbedingt in einer der vielen Bacaris einkehren – das sind jene kleinen Bars, die die venezianischen Tapas – die cichèti – servieren. Dazu eine Ombra – die venezianische Bezeichnung für ein kleines Gläschen Wein.

Ca‘ Pesaro
Santa Croce 2076

Was tut sich in Venedig? Was gibt es Neues?

Ganz neu in Venedig ist der Department Store Fondaco dei Tedschi direkt am Canal Grande bei der Rialto-Brücke. Einst die Niederlassung deutscher Kaufleute findet man heute im palastähnlichen Gebäude edle Designerlabels.

Fondaco dei Tedschi
Calle del Fontego dei Tedeschi, Rialto-Brücke

Welcher Teil der Stadt entwickelt sich gerade besonders gut?

Das kann man so gar nicht sagen. Venedig hat so viele Facetten, jeder Stadtteil ist ein wahres Schatzkästchen. Ich liebe San Polo. Für mich ist das Viertel das Herz Venedigs. Es ist das älteste und auch kleinste der sechs Sestieri (Stadtsechstel) in Venedig. Zudem beherbergt San Polo einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist berühmt für seine wunderschönen Paläste und malerischen Plätze.

San Polo

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsspaziergang durch die Stadt!

Sie werden es ahnen: mein Lieblingsspaziergang führt durch San Polos verwinkelte Gassen. Das Viertel atmet die Romantik und Historie von Venedig. Ich starte am Morgen und schlendere zunächst über den wunderbaren Rialto-Markt. Hier kaufen die Venezianer seit eh und je ihren frischen Fisch, Obst, Gemüse und Blumen. Durch die verwinkelten Gassen San Polos geht es anschließend zum Campo San Polo, dem zweitgrößten Platz Venedigs, und zur Kirche San Polo – dort unbedingt einen Blick hineinwerfen, die Werke von Tiepolo sind sehenswert. Vorbei am Geburtshaus des Komödiendichters Carlo Goldoni (heute ein Museum) führt mich mein Spaziergang schließlich zur Scuola Grande di San Rocco – ein großartiger Palast mit den wichtigsten Kunstwerken von Tintoretto.

Scuola Grande di San Rocco
Campo San Rocco 3052

Welches Restaurant ist aktuell besonders angesagt in Venedig?

Das Ristorante Quadri von den Aljamo-Brüdern mit Postkartenblick auf den Markusplatz. Max Aljamo ist ein begnadeter Koch. Im Quadri serviert er eine kreative Michelin-gekrönte Sterneküche mit italienischen und venezianischen Klassikern. Diese allerdings modern interpretiert. Unbedingt die fangfrischen Fisch- und Meeresfrüchtespezialitäten probieren.

Ristorante Quadri
Piazza San Marco 121

Sie mögen moderne Kunst: Wo lassen Sie sich inspirieren?

Bei der nächsten Biennale Arte werden wir wieder etwas ganz Besonderes im Aman Venice zeigen. Was es ist, verrate ich aber noch nicht. Ich lasse mich zum Beispiel vom Wabi Sabi inspirieren, das japanische Konzept der Wahrnehmung von Schönheit, das eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden ist. Die Eleganz der Einfachheit von Bildhauer Kan Yasuda ist so ein Beispiel. Und mich begeistern die Werke von Konstantin Bessmertny. Er ist nicht nur ein guter Freund von mir – ich bin in Hongkong aufgewachsen und verstehe sehr gut, was er durch seine Kunst ausdrücken möchte. Ein Teil von mir ist und bleibt chinesisch.

Konstantin Bessmertny

Welchen Shop in Venedig müssen wir sehen?

Ein guter Tipp und viel erprobt ist Vibi Arrivabene mit ihren Gondolier Slipper. Da ich sehr viel auf den Beinen bin, brauche ich ganz bequeme Schuhe. Und die finde ich bei Vibi in allen erdenklichen Farben. (Anm: Zur Zeit gibt es Vibi Venezia unter anderem in Mailand oder London, nicht aber in Venedig. Im April 2017 ist das Label dann im Multibrandshop Al Duca D'Aosta Venezia vertreten.)

Vibi Venezia

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