Mit dem multidisziplinären Künstlerkollektiv Trapez organisiert sie skurrile Foodevents, außerdem ist die Slowenin Nuša Jelenec Produkt- und Eventdesignerin und Innenarchitektin.
Erzählen Sie uns von aktuellen Projekten!
Ich arbeite an der Einrichtung einer Bar namens Magda am Zentralmarkt von Laibach. Außerdem an einem Projekt namens "Friendly Enemy", das bei der Vienna Design Week präsentiert wird. Es konzentriert sich auf den japanischen Knöterich, eine der invasivsten Spezies auf diesem Planeten, und versucht neue Anwendungen für diese unerwünschte, aber nützliche Pflanze zu finden.
Wie hat sich die Kreativszene Laibachs in den letzten Jahren entwickelt?
Als Kreativer in Slowenien muss man einfallsreich und geduldig sein, denn es gibt nicht viele Jobs. Also muss man seinen eigenen Job erfinden, als Freelancer arbeiten, eigene Projekte starten, in vielen unterschiedlichen Bereichen aktiv sein. Eine große Sache in Laibach war die 25. Biennial of Design, die Bio 50. Sie hat ein völlig neues Konzept einer Designausstellung gezeigt. Kurator Jan Bolen wählte Themen aus, viele umwelt- und sozialpolitisch, für die sich Künstler bewerben konnten. Es wurden Gruppen zusammengestellt, ein halbes Jahr lang arbeiteten diese mit einem Mentor an ihrem Thema. Das Ergebnis wurde auf der Biennial gezeigt.
Welche ist Ihre Lieblingsgalerie?
Ich mag das Museum für Architektur und Design, kurz Mao, weil es junge Designer unterstützt und Ausstellungen aus meinen Interessensgebieten zeigt. Das Mglc, das Internationale Zentrum für Grafik (Pod turnom 3), hat ebenfalls nette Werkschauen. Die Dauerausstellung im Museum für Moderne Kunst (Tomsiceva 14), samt dazugehörigem Café, ist auch sehenswert.
Was macht Laibach besonders? Welche Orte erfassen den Geist der Stadt am besten?
Laibach ist klein, aber voller Kultur. Man kommt überall mit dem Fahrrad hin, es ist wahnsinnig grün. Ich finde, dass die berühmten slowenischen Architekten die Stadt definiert haben. Ich denke dabei etwa an den Zentralmarkt mit den Marktständen von Jože Plečnik, das Kultur- und Kongresszentrum Cankarjev Dom und den Platz der Republik von Edvard Ravnikar.
Wo hat man den besten Überblick über die Stadt?
Von der Burg (Grajska planota 1), auch wenn sie Laibachs touristische Hauptattraktion ist. Außerdem vom ersten Wolkenkratzer der Stadt, Nebotičnik, samt Café und Terrasse an der Spitze. Über diese Terrasse gibt es sogar einen bekannten, slowenischen Popsong.
Wo finden wir Sie beim gesunden Mittagessen?
Das beste Mittagessen gibt's im Bistro Luda. Gekocht wird mit regionalen, saisonalen Zutaten, hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis.
Erzählen Sie uns von Ihren Lieblingsbars!
Viele meiner Lieblingsbars sind bereits geschlossen. Weil Laibach immer mehr zum Touristenort wird, werden alte Bars mit Geschichte und Seele durch neue, hochpolierte, künstliche ersetzt. Im Moment mag ich fast jeden Ort am Zentralmarkt. Außerdem den Nachtclub Zoo im Kulturzentrum Tobačna (Tržaška cesta 2) für seine entspannte Atmosphäre. Den besten Kaffee hat das Čokl, gleich neben dem Puppentheater. Etwas außerhalb des Zentrums findet man mich im Kino Šiška (Trg prekomorskih brigad), Lepa žoga (Celovška cesta) oder Du bop (Palmejeva ulica 4).
Wo kaufen Sie Design und Mode?
Im Dobra Vaga, einem Kunstshop für junge Nachwuchstalente in der großen Markthalle. Dann im Id:Doma (Slovenska cesta 9), einer Mischung aus Architekturbüro und Möbelgeschäft, wo auch Konzerte, Kochkurse und Brunches stattfindet. Die Galerie Uauu (Gosposvetska 7) ist auf Street-Art fokussiert.
Was müssen wir ausprobieren, wenn wir in Laibach sind?
Froschschenkel im Restaurant Pri Žabarju. Laibach ruht auf einem Sumpf und seine Einwohner sind als Žabarji, übersetzt Froschmenschen, bekannt. Ein neuer Trend sind auch Burger mit Pferdefleisch – was Touristen oft sehr merkwürdig finden.
