Genussreise in Italien: 5 Foodie-Hotspots, die du kennen musst
Eine Slow Food Reise durch Italien. Nach Alba, wo der weiße Trüffel wächst. In die Toskana, wo in Weinkellern der beste Rotwein der Welt heranreift. Nach Kalabrien, Apulien und in die Abruzzen. Fünf Orte, die du auf einer kulinarischen Tour durchs Land nicht verpassen solltest.
Ein Dorfplatz irgendwo in Italien: ein kleines Café, frisch gewuzelte Gnocchi in einer hübschen Tonschale, ein Glas Chianti, sonst nichts. Ein paar Tage lang die Handbremse ziehen, bewusst Genießen und den Spirit von Slow Food im Urlaub leben. Auf unserer kulinarischen Reise durchs Land machen wir Halt in Alba, wo der weiße Trüffel wächst. Wir fahren in die Weinberge der Toskana und zur Olivenernte nach Apulien. Foodies, die eine Genussreise in Italien unternehmen, kommen an diesen fünf Gourmet-Hotspots nicht vorbei.
1. Auf den Spuren der Bergamotte in Kalabrien
Die Bergamotte ist eine kleine Diva. Sie fühlt sich nur in wenigen Ecken der Erde so richtig wohl. Ein Lieblingsplätzchen ist Kalabrien. Der 100 Kilometer lange Küstenstreifen zwischen Tyrrhenischem und Ionischem Meer ist die Heimat der Bergamotte. „Gelbes Gold“ nennt man sie in der Region Reggio Calabria, in der einen der Geruch der Zitrusfrucht auf Schritt und Tritt begleitet und die touristisch noch nicht überlaufen ist. Das weitgehend unberührte Aspromonte-Gebirge ist ideal für Trekkingtouren und zum Wandern, der Küstenort Tropea ein entspannter Stützpunkt für Ausflüge ins Landesinnere. Außerdem gehören die Strände von Capo Vaticano zu den schönsten in Italien und sind selbst im Hochsommer nicht überfüllt. Besonders schön ist Kalabrien im Frühling, wenn die Bergamotte-Bäume ihr weißes Blütenkleid anziehen.
2. Für Wein-Fans: Reise in die Hügel des Chianti
Die Chianti Region liegt zwischen Florenz und Siena in der Toskana und ist eines der wichtigsten Weinanbaugebiete in Italien. Die Landschaft ist geprägt von Kastanienwäldern, authentischen Dörfern und Burgen. Und in den unzähligen Weingärten reifen die Trauben für einen der besten Rotweine der Welt heran, den Chianti. In fast jedem Ort bieten Weinbauern ihre Selezione zum Verkosten an. Meistens den Classico DOC, den Aston Martin unter den Chiantis. Am besten fährt mit dem Auto entlang der 70 Kilometer langen Via Chiantigiana von Florenz nach Siena und lässt das Italien aus dem Bilderbuch vorbei ziehen. Besonders schön: die mittelalterlichen Dörfer Impruneta, Gaiole oder Greve.
3. Apulien: Urlaub im Land des Olivenöls
Apulien ist der Oldtimer unter den italienischen Regionen: ursprünglich, mit Ecken und Kanten, wunderschön. Außerdem fährt das Land nur mit dem besten Sprit: Olivenöl. 2000 Tonnen produzieren die Bauern hier pro Jahr. Vor allem in den Gebieten Gargano und Salento. Von den Gipfeln der Monti Dauni bis zur Serre Salentine prägen uralte Olivenhaine die Landschaft und gedeihen bis zur Küste. Wer das beste Olivenöl kosten will, muss es in den Restaurants der Orte Ostuni, Fasano, Lecce oder auch in Locorotondo kosten, einem der schönsten, ursprünglichsten Dörfer in Italien. In den Küchen und Supermärkten stehen dort Kanister und Flaschen wie Trophäen bereit. Zum Teil wie edler Wein verpackt und sündteuer. Wer wissen will, wie das grüne Gold entsteht, besucht eine der vielen Ölmühlen im Landesinneren.
4. Durch lila Safran-Felder wandern in den Abruzzen
Wer im Herbst durch die Abruzzen wandert, marschiert durch ein violettes Meer aus blühenden Krokussen. Die Region um das Gran-Sasso-Massiv liefert das perfekte Klima für Safran. Allen voran die bergige Provinz von L’Aquila und die Hochebene von Navelli. Außerdem das Bergdorf Cocullo und das Plateau von delle Rocche mit dem Ort Celano, über dem das herrschaftliche Castello Piccolomini thront. Trotz der reichen Ernte jedes Jahr, stehen mit Safran gewürzte Gerichte in den Abruzzen eher selten auf dem Speiseplan. Den Großteil des Gewürzes exportieren die Italiener nämlich ins Ausland. Für ein paar Speisen, landen aber auch hier die teuren Fäden in den Töpfen. Zum Beispiel für das Risotto Milanese.
5. Genussreise in Italien: Weißer Trüffel im Piemont
Der weiße Trüffel ist der wertvollste Trüffel der Welt und schon ein paar Gramm kosten schnell mal mehrere Tausend Euro. Hotspot ist die Stadt Alba im Piemont. Jedes Jahr im Oktober und November findet hier die älteste Trüffel-Messe der Welt statt. In der Burg von Grinzane feilschen dann Unternehmer aus Paris, Hongkong, Las Vegas und Tokio um die Knolle wie um ein Gemälde von Da Vinci. Dank Live-Schaltung zur Auktion können Einkäufer aus der ganzen Welt daran teilnehmen. Besucher kaufen währenddessen regionale Spezialitäten an den Messeständen: Weine wie Barolo zum Beispiel, Haselnusspesti oder Käse. Danach geht es in eines der vielen Ristoranti der Umgebung, die vor allem zur Messezeit köstliche Trüffelgerichte anbieten.
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